Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

... jetzt helfe ich mir selbst
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laurel1
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Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von laurel1 » Di 15. Apr 2008, 18:41

Hallo,ich hoffe mal wieder auf eure kompetente Hilfe.Wie immer, Volvo 740GL Kombi, B230F, Erstzulassung 07.1987.Vor ca. 2 Wochen viel mir auf, das anscheinend ein Reifen an der Vorderachse wohl irgendwo ein Auswuchtproblem hat, welches sich langsam aber sicher verschlimmert (kein Höhenschlag, sondern seitliches zittern des Lenkrades). Am Freitag stellte ich beim abstellen einen mir gut bekannten Geruch fest, Bremse vorn links heißgelaufen. Teile geordert und Bremse instangesetzt.Kurze Probefahrt, alles schön. Montag zur Arbeit in eine andere Filiale, die Straße dahin ist schon übel. Das Lenkrad zittert wie gewohnt um sich dann ab 90 aufzuschauckeln. Es wurde in Sekunden von einem leichten Zittern dazu, dass ich dachte es reißt mir gleich das Lenkrad aus der Hand.Heut andere Strecke, vernünftiger Belag. Bei 110 tritt das Zittern wieder auf und verschlimmert sich von Sekunde zu Sekunde. Leichte Kurven nach links oder rechts und schon ist Ruhe (nur im Geradeauslauf ist Rodeo angesagt). Hatte ihn heut auf der Bühne, kein Fehler an den Traggelenken, Spurstangenköpfen etc. festzustellen (4 Säulen Bühne, weder im eingefederten, halb entlastet, oder ganz entlastetem Zustand)! Reifen abmontiert , beide Unwucht 5 Gramm und eigentlich recht gutes Laufbild auf der Maschine. Ach ja, die Vorderachse wurde vor ca. 30 000 Kilometern komplett neu ausgebuchst und auch da konnte ich nicht wirklich was finden. fragende GrüßePeter

Ingo-960SE

Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von Ingo-960SE » Di 15. Apr 2008, 22:55

Ist die Rüttelei denn nach dem Nachwuchten wieder weg? Sollte sie nämlich...Ich habe dazu folgende Theorie, und wie das mit Theorien in der Wissenschaft so ist, gelten sie als anerkannt bis jemand sie wiederlegt hat :Der Volvo ist nicht gerade leicht, die Achskonstruktion robust und nicht sonderlich hochtechnisch ausgefeilt, der Lenkeinschlag bei Bedarf recht groß, der Reifenquerschnitt meist auch, und die Federung/Dämpfung ist sehr weich. Das alles führt dazu, dass die Kanten der Vorderreifen recht schnell abradieren, außen sowie innen. Und dies führt dann unweigerlich zu einer Unwucht die direkt auf die Lenkung schlägt. Verstärkt wird das Ganze durch die Art der Gummi-Einbuchsung der Vorderachse. Die Gummis nehmen die Kräfte auf und geben sie kurz darauf wieder ab ... wie Gummi das halt nun mal von Natur aus macht. Die Vibrationen gehen dabei über die Achsschenkel, die ja beim 740 eigentlich keine sind, auf die Lenkung, und somit direkt in's Lenkrad. Das gleiche passiert übrigens auch beim Bremsen: Die meist verzogenen Scheiben, weil krumm gebremst (zu heiß) oder mit festgebackenen Gleitbolzen gebremst und deshalb verzogen, übertragen ihren Seitenschlag beim Bremsen auf die Achsaufhängung und die Lenkung.Wie behebt man das Ganze? PU-Buchsen sind die Lösung. Zumindest brachten sie bei mir als positiven Nebeneffekt diese Wirkung.Zudem sollte man etwas härtere Stoßdämpfer an der VA verwenden, und vorallem welche die bei großer Hitze im Sommer auch noch fast gleich hart bleiben, um den Kantenabrieb an den Reifen möglichst gering zu halten. Das kann man auf knapp 1mm Unterschied im Vergleich zur Reifenmitte reduzieren, ist ein akzeptebler Wert, damit ist die Rüttelei dann fast weg. Ein kleinerer Reifenquerschnitt verringert ebenfalls den Kantenabrieb weil der Reifen in Kurven weniger walkt.Also entweder fahren wie der eigene Großvater auf dem Sonntagsausflug, oder Fahrwerk und Reifen entsprechend anders wählen...Gruß .... Ingo-960SE

rennelch

Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von rennelch » Mi 16. Apr 2008, 07:05

hallo peter ,sowas ist natürlich nur anhand einer beschreibung schwer zu beurteilen .generell gilt ,das bei seitlicher bewegung des lenkrads (hin -und hergehend )normal seitenschlag der räder die ursache ist.wenn das lenkrad hoch und runter geht ,ist entweder unwucht bzw höhenschlag die ursache .der bereich ab 90kmh deutet einwandfrei auf die vorderachse hin .vibrationen ab 140 kommen von der hinterachse .deine erscheinung kommt entweder von den rädern oder der lenkung.da ich ja schon oft derartige probleme behandeln musste,würde ich zuerst mal vorne zwei geprüfte räder montieren .wenn es weg ist , gürtelversatz oder schaden am protektor .ist da nur von innen zu sehen .wenn es keinen einfluss hat,kann ne pulsation in der lenkung die ursache sein .dann zuerst mal ohne keilriemen rein mechanisch mit der lenkung fahren .das die dabei schwer geht ,brauch ich dir wohl nicht zusagen .wenn es dann weg ist,entweder luft in der lenkung oder fehler an den ventilen oben im dom der lenkung.denn normalerweise fördert die lenkung bei geradeausfahrt drucklos im kreis .der rücklauf wird erst gesperrt und druck aufgebaut,wenn das ventil einer seite geöffnet wird .wenn die ventile undicht sind .kann auch ne pulsation entstehen .und dafür spricht eigentlich ,das die erscheinung weg ist ,wenn die lenkung eingeschlagen wird .einen ähnlichen fall hatte ich mal an nem 760er.der hat das lenkrad zeitweise im stand so geflattert ,das mann es kaum halten konnte .verschraubungen nachgezogen ,öl gewechselt und entlüftet .dann war es weg.ursache war luft im system .entlüften : 10 mal im stand nach links einschlagen ,ein stück vorfahren (damit es keinen abrieb der reifen gibt )und 10 mal (jeweils bis zum anschlag )nach rechts einschlagen .noch ein indiz dafür ist schaumiges öl im behälter vom rücklauf.ich gehe dabei davon aus ,das die buchsen der vorderradaufhängung in ordnung sind .denn verschleiss der konischen buchsen am querlenker bzw der buchsen der nachlaufstrebe hinten kann auch zu sowas führen .federbein domlager geprüft? wenn die schwer gehen und die feder verdreht wird ,kann auch so ne erscheinung auftreten .viel erfolg .grüsse uli

laurel1
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Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von laurel1 » Mi 16. Apr 2008, 18:42

hallo,ich glaube ich werde langsam alt, dazu gleich mehr.1. wuchten hat nicht wirklich was gebracht2. mal probehalber 2 gute gewuchtete sommerreifen montiert, ja es sind noch die winterreifen drauf, haben immer noch schnee!2.1. keine änderung3. vor ca. 30 000 km wurden alle buchsen an der vorderachse ersetzt (auch die "ufos") und sieht nicht schlecht aus.4. habe es heut mal provoziert (also immer in den geschwindigkeitsbereich rein und wieder raus), es tritt nicht jedesmal auf. mal ist rodeo angesagt, mal nur leichtes zitterndomlager habe ich noch nicht geprüft, folgt am samstag. logischerweise habe ich nach dem kauf vor ca. 6 jahren alle flüssigkeiten getauscht, dachte ich. irgendwo ist die servolenkung wohl dabei untergegangen. war eben mal draußen und (klar wurde der stand regelmäßig überprüft) mir mal ne probe auf den finger geschmiert. ich möchte zu der farbe nicht wirklich was sagen (ich wechsel das jetzt mal). die vor 6 jahren extra besorgte menge öl(von volvo) habe ich in der hintersten ecke der werkstatt, dezent eingestaubt, gefunden.warum führt man eine liste in der alles aufgeführt ist, ein blick hätte gereicht:1. letzter ölwechsel motor2. dito getriebe inkl. overdrive3. differential4. bremsflüssigkeit5. kühlwasseretc.nur die servolenkung taucht nirgendwo auf.habe damals 5 liter besorgt, da gab es wohl ne anleitung von wegen spülen etc. die finde ich schon wieder.ich danke euch ganz herzlich!beste grüße peter

laurel1
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Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von laurel1 » So 20. Apr 2008, 15:27

hallo,ich bin noch die rückantwort schuldig.federbeinlager waren es definitv nicht!nach der gefundenen anleitung versuche ich das öl abzulassen, was auch nach ner halben stunde (nur zum ablaufen!) erledigt war.1. neues öl aufgefüllt1.1. drehe an anschlag links und die drehzahl geht in den keller (passt scho)1.2. drehe an anschlag rechts und keine änderung!2. dieses spiel diverse male wiederholt und es tut sich was"öl" wieder abgelassen und neu aufgefüllt, na da geht es doch schon besser (ach ja, hat jetzt nur 10 minuten gedauert). nochmal gespült und noch ein drittes mal!lenkung geht wesentlich leichter, das problem tritt nicht mehr auf. nur noch die leichten vibrationen bedingt durch die nicht richtig rund laufenden winterreifen!ach ja, das abgelassene öl (nach diversen spülungen in einer schüssel), hat immer die farbe, die einen mokka die röte ins gesicht treiben würde beste grüßepeter

rennelch

Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von rennelch » Mo 21. Apr 2008, 07:22

hallo peter ,das öl sollte mann wohl öfter wechseln .als ursache deines flattern dürfte wohl luft in frage komen .deshalb alle anschlüsse der lenkung mal nachziehen .vor allem im saugbereich der pumpe .denn irgenwo muss die luft wohl herkommen .und verlass dich nicht drauf ,das irgendwo ne undichtheit zu sehen sein muss .flüssigkeitsdicht ist nicht immer auch gasdicht .speziell im saugbereich kann luft mit angesaugt werden ,ohne das öl austritt .was möglich ist ,das der anschluss des saugschlauchs am vorratsbehälter zu stark angezogen ist und den nippel verformt hat .da kann er dann luft ziehen .grüsse uli

laurel1
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Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von laurel1 » Mo 21. Apr 2008, 18:25

hallo uli,ok, überredet. nächster ölwechsel servolenkung also nicht erst bei 700 000 km ne, die brühe war schon heftig, die anschlüsse kontrollier ich alle noch mal. nochmals meinen dank an dich und ich stelle auch noch was neues ein. irgendwo muß mein elch weiblich sein, solche kurzfristig aufeinander folgenden launen kenne ich nur vom weiblichen geschlecht beste grüßepeter

rennelch

Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von rennelch » So 27. Apr 2008, 10:28

peter ,deine zicke hat in notwehr gehandelt.sie wollte dir nur damit sagen ,das mal wieder ein lenkungsölwechsel nötig wäre .besser ists so :unterbrecher schalter an plus 15 spule anschliessen .fremdstartkabel anschliessen .rücklaufleitung am behälter abmachen und in ein gefäss .anschluss rücklaufleitung am behälter zumachen .mit nem liter öl (atf type F )bewaffnen und motor starten .oben solange nachfüllen ,bis aus der rücklaufleitung am behälter sauberes frisches öl kommt.motor abstellen .rücklaufleitung anschliessen und öl auffüllen ,falls was fehlt .dabei min -max markierung am ölmessstab beachten .füllmengen (zum spülen etwas mehr ):B 28 1 literB 2 x und B 2 XX 0,8 liter B 6304 und D24 -86 x 0,8 liter D 24 x ab 87 0,5 liter.da die zahnstange nicht vom lenkungsöl geschmiert wird ,ist da nachschmieren nach einiger zeit angesagt.bälge ab und zahnstange mit 100gramm volvo -fett 1161001 -1 nachschmieren .es kann auch ein dünnflüssiges radlagerfett genommen werden .bei schwergängiger cam -gear lenkung (schwarzes gehäuse )morgends unter 10 ° aussentemperatur (meistens nur eine seite )wird wechsel auf thermo-öl 1161317-1 empfohlen .minimiert die erscheinung ,die auf verschleiss der steuerventile im dom beruht.grüsse uli

Ingo-960SE

Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von Ingo-960SE » So 27. Apr 2008, 17:15

Aha, wieder was gelernt, und wieder etwas Neues, das die Betriebsanleitung bzw. der Wartungsplan nie erwähnt ... also das Lenkungsfett meine ich jetzt. Kann ich da das braune Mathy-Fett verwenden oder ist das zu zäh? Es behält auch bei Kälte seine Konsistenz, wird nicht knüppelhart, bei Wärme fließt es auch nicht gleich weg. Deshalb nehme ich es gerne an den meisten Stellen die Fett benötigen. Oder eben LM Silikonfett, wenn Kunststoffteile mit dabei sind.Schmiere ich (nach dem Abschmieren) pro Seite 50g möglichst gleichmäßig auf alle sichtbaren Zähne oder gibt es dafür eine spezielle Vorgehensweise (z.B. Mehrfachschmierung und zwischendrin Lenkung bewegen)?Dieses andere Lekungsöl ... wie nennt sich das im allgemeinen Sprachgebrauch? Ist das ein ATF? Wenn ja, welches?Gruß ... Ingo-960SE

rennelch

Lenkungsproblem, mir gehen die Ideen aus

Beitrag von rennelch » So 27. Apr 2008, 19:25

hallo ingo ,diese mathy-fett würde ich nicht verwenden .zu sowas nehme ich immer moly -radlagerfett .zahnstange ganz ausfahren und stange und zähne gleichmässig einpinseln .es geht da vor allem um die schmierung der rechten buchse ,die ja gerne ausschlägt.links wird ja mit dem nachstellkolben gelagert.siehe das spezial-öl .es gibt dafür keine spezifikation .ist mir jedenfalls nicht bekannt.und auch in den unterlagen steht nichts .wird als thermoöl bezeichnet .also sehr dünn .und hat in etlichen fällen von am anfang schwergängiger cam-gear lenkung geholfen .grüsse uli-

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