"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

Moderatoren: oldsbastel, Tripower

graumannj
Beiträge: 207
Registriert: Mo 28. Apr 2008, 23:09

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von graumannj » Fr 23. Apr 2010, 23:21

Hallo Ali Mente,kann man deiner Meinung nach, einen ungefähren Zeitpunkt definieren, ab dem im KFZ-Gewerbe "altes" Wissen verloren ging?Bei den Uhrmachern zum Beispiel war Ende der siebziger / achziger Jahre Schluß mit dem Wissen um die mechanischen Uhrwerke, weil diese einfach nicht mehr zur Reparatur zu den Uhrmachern gelangten.GrußJens

Andi760
Beiträge: 765
Registriert: Sa 23. Feb 2008, 20:07

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von Andi760 » Sa 24. Apr 2010, 00:05

Hallo Jens,der Übergang von "alter Schule" zur Moderne begann Ende der 90er Jahre und vollzog sich rapide dann.So aus meiner Erfahrung mit Auszubildenden im KFZ Handwerk.Bei den Fahrrad Mechanikern ist das Spektrum zwar um Hightech erweitert, aber immer noch handwerklich wie vor fünfzig Jahren.Ja, und die alten Uhrmacher sterben aus. Ein Freund hat mittlerweile Aufträge aus ganz Deutschland und weiter für alte mechanische Werke.Nu, mit einem sind wir hier aber nicht weitergekommen : was passiert denn mit der Lenksäule, die da wackelt ?? .. kann ich leider aus'm Bauch raus nix zu erzählen, hab' keine solche.Und Gruß - Andi S.

rennelch

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von rennelch » Sa 24. Apr 2010, 10:54

na ,das begann schon anfang der 90er jahre . mechatroniker : weder guter mechaniker noch schlechter elektroniker .abgesehen von sehr wenigen ,die sich wirklich für technik interessieren .die kann man aber mit der lupe suchen .und leider sind die meisten ,die noch die alte technik kennen ,.bereits im rentenalter oder haben sich aus gesundheits gründen aus der werkstatt verabschiedet .über 50 trifft mann da fast keinen mehr .siehe bandscheiben und arthrosen ,obwohl als berufskrankheit nie anerkannt.hat ab nem gewissen alter jeder .siehe lenksäule . chris ,hast du mal ein bild davon ?normal sitzen auf der lenkwelle oben zwei federn ,die die welle auf die lenkwellenlager vorspannen .bei demontage lenkrad obere feder verbaddelt ? normal ist lenkwelle unten an der geschlitzten pratze mit ner schraube auf der verzahnung geklemmt .grüsse uli

Ali Mente
Beiträge: 7
Registriert: Di 16. Mär 2010, 21:59

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von Ali Mente » Mo 26. Apr 2010, 21:29

Das Phänomen würde ich eher mit der Lohnentwicklung koppeln.Wenn der Austausch der Teile, die vermutlich in Frage kommen könnten, billiger ist als eine überlegte Fehlersuche mit anschließender Reparatur haben wir die Ursache für die Entwicklung in den technischen Berufen.Am Kfz kommt hinzu, dass das früher wichtige Wissen über die Technik und die Fähigkeit diese instandzusetzen längst von der anfälligen Elektronik überrollt wurde.Hier wird gerne auf Verdacht getauscht, nicht repariert und schrauberisches Können ist nicht unbedingt nötig.Deutlich wird dies in den großen markengebundenen Autohäusern.Wie Uli bereits beschrieben hat kannst Du die Kfzler ohne schrauberisches Können an ihrer Berufsbezeichnung erkennen: Kfz-Mechatroniker sollen in der gleichen Lehrzeit so viel können wie ein Kfz-Mechaniker und ein Kfz-Elektriker...Und das bei immer komplexer werdenden Systemen.Auch nicht zu verachten sind die Löhne im Kfz-Handwerk: Die Bewerberlage auf diesem unterbezahlten Sektor ist sehr schlecht, die Eingangsqualifikation entsprechend niedrig.Die Tatsache, dass wir früher zuhause auch mal handwerklich aktiv waren und vom Vater abgeschaut haben , findet man heute nicht mehr.Von vielen Papas kann man evtl. noch lernen wie man Apps auf einem iphone installiert oder wie man entnervt miz einem Imbusschlüssel ein ikea-Regal zusammenschustert.Das war jetzt off-Topic aber ich denke die Jugendlichen sind nicht alleine Schuld an ihrem mangelhaften Können.GrußMarkus

mocambique-amazone
Beiträge: 596
Registriert: Fr 22. Feb 2008, 22:26

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von mocambique-amazone » Mo 26. Apr 2010, 22:14

Stimme dir zu Markus,doch die "Kunden" erzeugen diesen Druck ja selbstWenn ich für eine Achsvermessung z.B. bei einer Amazone, alles gängig wohlgemerkt, 200€ veranschlage zeigen mir die den Vogel.Dann kommt das überzeugende Angebot der Anbieter die sich nur Honks leisten können, 59,90€ und ich bin richtig froh wen der dann Kunde wieder kommt.Nun wird es meistens richtig teuer, den abgesehen von den 59,90 aus dem Fenster geworfen, irgendetwas ist nun immer vergeigt.Geiz ist geil, und verdirbt mir die Laune.Als KFZ Technikermeister der alten Schule würde ich als Angestellter ganze 1800€ auf dem Land und 2400€ BRUTTO in der Stadt "verdienen" können. Vollzeit und immer mit einem Bein im Knast, denn wer unterschreibt? Da lachen doch die Hühner.Da wundert sich noch jemand warum die Fluktuation so groß ist und die fähigsten sich entweder selbständig machen oder gar die Branche wechseln?Für mich sind ATU, Euromaster etc als Werkstatt ein rotes TuchMir wollte gar ein alter Kfz Meister (so ca 60-65) in einer Meisterwerkstatt "Automeister" erklären, dass man den Sturz bei der Hinterachse eines Käfer 1303 nicht einstellen könnte und der betreffende Käfer hätte einen Rahmenschaden, da der Sturz li u re unterschiedlich seien.Mein Einwand, dass dies sehr wohl einstellbar ist wurde laut vor anderen Kunden "gebügelt": "Ich bin Kfz meister seit über 30 Jahren und bin Profi beim Käfer, da lässt sich Nie der Sturz an der Hinterachse einstellen."Nun wurde es peinlich, für ihn Na, und dann noch die Story der Toyotamitarbeiter die bei uns reinschneiten und völlig geschockt da standen: WAAAAAAAAAAAAAAS ihr macht einen Motor auf, und Getriebe????????????????Die haben wenn überhaupt mal ne Kopfdichtung gemacht(Und lästert nicht über Toyota, nur bei den Amis verunglücken die Karren, nirgendwo sonst auf der Welt )Kfz Mechatroniker, wie Uli schon schrieb:Schlechte Mechaniker und noch schlechtere Elektriker. Können nur Fehlerauslesegeräte bedienen und dann den Teiletauscher anweisen was er tauschen soll….Na und dann die Berufsschule, Kinners wenn ich mitbekomme wer da an Autos schrauben darf, ohoh.Autos sind Killermaschinen und der Führerschein die Lizenz zum töten. So long, freundliche Grüße, Kay

graumannj
Beiträge: 207
Registriert: Mo 28. Apr 2008, 23:09

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von graumannj » Mo 26. Apr 2010, 23:19

Hallo Kay, Markus und uli,insgesamt eine recht deutliche Sprache.Als Resultat etwas, was ich begrüssen kann.Ohne "Community" und entsprechndem eigenen Engagement (Geben und Nehmen...Leute besuchen etc.) im Bereich Alltagsoldtimer läuft nix.Oder man ist der Lage für die "alte" Technik bei einer fälligen Überholung einen (fairen) Preis dafür zu bezahlen, der die vermeintliche Billig-schick-fahren-und-dabei-sparen-Planung fimnanziell etwas aus dem Ruder laufen lässt. Recht so!Grußjens

rennelch

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von rennelch » Di 27. Apr 2010, 09:18

na ja ,wenn ich es so mitbekomme ,sieht die realität zimlich schlimm aus .sogenannte moderne werkstätten scheiden aus .ventile am ohv einstellen ? hat der keine hydros ?der frühere eliteberuf kfz-mechaniker ist heute zum teiletauscher verkommen .was haben wir früher in den 70ern in der werkstatt von Vd gemacht ?.alles von motoren,einspritzungen ,getriebe über elektrik bis hin zu spenglerarbeiten .wer das nicht konnte ,hat halt nur inspektionen gemacht.und das muss mann volvo lassen :es wurde nach fähigkeiten verdammt gut bezahlt- die meisten heutigen sogenannten oldtimerwerkstätten sind allerdings entweder schweine teuer oder produzieren nur mist.leider .als ich bei nem grossen händler als kundendienstleiter anfing,wollte ich auch oldies machen .zur auslastung der werkstatt ist es ja egal ,was mann macht.solange geld verdient wird und die kunden zufrieden sind .die haben sich komplett quergestellt.wat de bur net kennt ,det fret hi nit.bis auf einen .der sich auch für die alte technik interessiert hat.für gute arbeit hats dann auch mehr geld gegeben .gehört sich so .bei dem normalen oldtimerbesitzer bleibt dann halt nur die möglichkeit ,schrauben lassen (mit mehr oder weniger erfolg) oder selber anzufangen ,wenigstens kleine arbeiten selber zu machen . im wiki sind genug artikel ,die erklären ,wie es geht.ich bemühe mich ja auch immer so einfach wie möglich zu schreiben .wer keine zwei linken hände mit zehn daumen dran hatkann meiner ansicht nach ohne weiteres normale wartungs -und einstellarbeiten selber machen .nur ,vorsicht bei sicherheitsrelevanten teilen .da nützt mut nichts .man sollte da schon wissen ,was man tut.grüsse uli

Volvomaniac544

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von Volvomaniac544 » Di 27. Apr 2010, 10:37

Hallo zusammen,Da hier ja gerade so schön aus dem Nähkästchen geplaudert wird...Meine Erfahrungen hierzu:Egal bei welcher Werkstatt, der Kunde muss heutzutage wissen, was er den Leuten zu richten geben kann und was nicht. Das ist leider so, das hat sich in der Vergangenheit bei mir auch schon gezeigt. Spur einstellen war für meine Volvowerkstatt nie ein Problem (egal welcher Volvo), der Tausch des Zündkerzengewindes bei 240er wurde zum Fiasko. Reifenmontage lass ich auch nur noch vom Reifenhändler meines Vertrauens machen, der steht noch selbst hinter der Theke und am Montagegerät, und ist sehr fähig und bemüht Probleme zu lösen, wenn die moderne Technik ihm einen Strich durch die Rechnung machen will. Beispiel: die modernen Ausgleichsgewichte sind zu gross um Felgenzierringe zu fahren, sein Vorschlag waren Klebegewichte auf der Innenseite der Felge, funktioniert und schaut gut aus, keine Gewichte mehr an der Aussenseite, die die Optik versauen. Bei nem anderen Reifenhändler das krasse Gegenteil: Weil einer nicht richtig mit nem Schlagschrauber umgehen konnte, war plötzlich das Gewinde eines Radbolzens platt. Das lass ich jetzt mal unkommentiert. Räder montier ich jetzt immer selber. Was ich selber machen kann, mach ich auch in Zukunft selber. Deshalb kommt mir ein elektronik-plaste Bomber auch nicht ins Haus, das ist finanzieller Selbstmord.Wenn man zur Reparatur Gerätschaften braucht, die ich nicht habe, muss ich wissen wer sie hat und es kann und zu meiner Zufriedenheit arbeitet. Ich tu das nicht aus Geiz, ich hab nur keinen Bock auf unfähige Leute, die dann noch versuchen dem Kunden die Schuld in die Schuhe zu schieben. Shit happens, das weiß ich auch, aber manchmal sind da echte Grobmotoriker am Werk, das muss ich mir nicht geben.Resüme: Man muss seine Leute kennen und wissen wo deren Fähigkeiten in den Grenzbereich abdriften! Leider holt man sich dabei, dennoch die ein oder andere Beule. GrüsseLothar (der nächste gut zu reparierende Oldie ist schon in Planung für meinen Sohn , damit auch er am Autofahren noch Spass haben wird!...)Beitrag geändert:27.04.10 10:35:01

Inazuma
Beiträge: 66
Registriert: Do 28. Mai 2009, 07:25

"Dicker Hals" nach Spureinstellung P1800E

Beitrag von Inazuma » Mo 3. Mai 2010, 08:46

Hallo an alle Interessierte,nochmal zum Thema Axialspiel in der Lenkung:...also am Flansch zwischen den beiden Lenkstangen ließ sich nichts mehr festziehen und genau da ist die Lenkung immer ein wenig hin und her gerutscht. Kann es sein, dass unter dem Flansch eine Kunststoffbuchse sitzt die nach 40 Jahren ausgenudelt ist? Naja, da ich keine Lust hatte die ganze Lenksäule auseinander zu nehmen wurde ein 2mm Loch durch den Flansch gebohrt und die beiden Säulen verstiftet. Lenkung ist nun endlich Axialspielfrei und nach dem Einstellen des Lenkgetriebes fährt sich der Volvo auch gar nicht mehr so "amerikanisch" .GrußChris

Antworten