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Testvorrichtung Drehmomentschlüssel
Verfasst: So 16. Mai 2010, 12:47
von BUMI45
Moin, ich ließ mich bei der Reparatur meines VW Diesels von Schauergeschichten bezüglich der Genauigkeitanforderungen beim Anziehen der Kopfschrauben einschüchtern.Für meinen Lidel-Drehmomentschlüssel baute ich mir die Eichvorrichtung nach Foto. Die Wiederholgenauigkeit im unteren Meßbereich ist nicht überzeugend. Deshalb nahm ich für 40 und 60Nm ein 1m langes Alurohr und eine mit bekannten gewichten geeichte Kofferwaage vom Aldi.Ab 80Nm löst der Schlüssel befriedigend genau aus. Weil die Skala nur schlecht zuzuordnen ist, werde ich zukünftig nur noch an der Eichvorrichtung einstellen.Gruß, Burgfried
Testvorrichtung Drehmomentschlüssel
Verfasst: So 16. Mai 2010, 17:34
von Old Cadillac
Moin Burgfried!Sieht auf jeden Fall hochinteressant aus. Wäre aber ein besserer Drehmomentschlüssel da nicht praktischer?GrüßeTom
Testvorrichtung Drehmomentschlüssel
Verfasst: So 16. Mai 2010, 18:41
von 1300VC
Drehmomentschlüssel lösen generell jeweils in der Nähe der Minimum- sowie Maximum-Skalenwerte ungenauer aus, als im mittleren Einstellbereich.Wenn mit diesem Werkzeug hier, vermultich eine 40-200NM-Version, versucht wird mit 40NM anzuziehen, müssen die Werte jeweils abweichend ausfallen.Gleiches gilt, wenn man im Bereich von 190-200NM anzieht.Aber wenn man bereit wäre, für einen handelsüblichen Drehmomentschlüssel (1/2" Ratsche, 40-200NM Skala) rund 100,- EUR auszugeben, bräuchte man nicht so einen Zirkus zu machen.Markengeräte leiern auch nicht so schnell aus, wie das Lidl/Norma/Aldi-Gelumpe sowie weisen eine prozentual geringere Ungenauigkeit auf. Billiggeräte liegen eher im >5% Bereich, während gute Markenware eher bei 2-3% Toleranz liegt.Ausserdem lässt sich Markenware auch nach 3 bis 5 Jahren Gebrauch wieder vernünftig kalibrieren bzw. man bekommt auch Verschleißersatzteile. Wenn jemand eine gewerbliche Adresse zum Kalibrieren benötigt (mit Zertifikat), bitte PN.Gutes Werkzeug kostet, dient aber ein Leben lang.Schrott bezahlt man doppelt. Erstmalig für den Schrott, anschliessend für eine erneute Anschaffung, dann für Markenware.Chris.Beitrag geändert:16.05.10 18:46:53
Testvorrichtung Drehmomentschlüssel
Verfasst: So 16. Mai 2010, 19:59
von schreyhalz
Moin Moin !Zitat:Gutes Werkzeug kostet, dient aber ein Leben lang.Schrott bezahlt man doppelt. Erstmalig für den Schrott, anschliessend für eine erneute Anschaffung, dann für MarkenwareIst normalerweise genau meine Meinung !Zitat:Ausserdem lässt sich Markenware auch nach 3 bis 5 Jahren Gebrauch wieder vernünftig kalibrieren bzw. man bekommt auch VerschleißersatzteileDa ich bei meiner Schrauberei (noch nicht) auf kein QM-System angewiesen bin ,kann ich darauf verzichten.Das wird hier wohl fast allen so gehen.Wichtig ist auf jeden Fall,einstellbare Schlüssel immer sofort nach Gebrauch wieder zurückzudrehen,um einer Ermüdung der Feder vorzubeugen.Zitat:weisen eine prozentual geringere Ungenauigkeit auf. Billiggeräte liegen eher im >5% Bereich, während gute Markenware eher bei 2-3% Toleranz liegt.Hab zwar nie nachgemessen,aber die Tendenz dürfte wohl richtig sein.Nur wird dabei leider oft vergessen,dass der Drehmomentschlüssel prinzipbedingt vor allem die Reibung im Gewinde mitmisst,und hier liegt die wesentliche Abweichung !Der Maschinenbauer rechnet mit Vorspannungsdifferenzen von 50 % beim Gebrauch eines Drehmomentschlüssels !Das ist nicht wesentlich besser als nach Handgefühl ( 70 % ). Insofern ist die absolute Genauigkeit eines Drehmomentschlüssels eher drittrangig.Genauer ist da schon der Winkelanzug,wobei dieser meist auch nach vorherigem Drehmomentanzug erfolgt. Am genauesten ,aber oft nicht durchfürbar,ist natürlich die Dehnungsmessung.MfG Volker
Testvorrichtung Drehmomentschlüssel
Verfasst: Mo 17. Mai 2010, 12:20
von BUMI45
Moin, bei dem Auto ging es um 40 Nm, 60Nm und 2 mal 90°. Die 2 X 90° sind schon heftig, da ist die Vorspannung mit Schlüssel von einigem Einfluss. Noch heftiger war die Zentralschraube der kurbelwelle mit 480Nm. Die realisierte ich mit 1,92m Rohr und 25kg Gewicht.Mit dem Qualitätswekzeug stimme ich euch im Prinzip ja zu, ich brauche es nur zu selten. Ich besitze übrigens seit mehr als 30 Jahren einen Ring- Maul-Satz von Stahlwille. Zu schade zum Gebrauch, den 27 er brauchte ich 1X, weil der Ring meiner anderen Schlüssel zu dick war.Gruß, Burgfried