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Gewindereparatur
Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 21:20
von GP700
Hallo allerseits,es handelt sich um ein metrisches Gewinde M14x1,5 in einem Wasserstutzen aus Aluminium. In dieses Gewinde wird die Tauchhülse des Temperaturfühlers eingeschraubt. Leider ist das Gewinde im Aluminium nur noch zu erahnen. Mittel der Wahl ist die Helicoil-Reparatur. Damit hätte ich ein belastbares Gewinde und die Hülse wäre nicht mehr direkt ins Aluminium eingeschraubt. Wer führt eine solche Reparatur aus?Was ist von sog. "Flüssigmetall" zu halten? Angeblich wird dieses Wunderzeugs ja so hart, dass man es sogar mechanisch bearbeiten und belasten kann. Kann ich das gereinigte Loch damit auffüllen und die Tauchhülse dann einstecken? Ich ahne zwar, dass das Murks ist aber ich will einfach nur wissen, ob es halten könnte und dicht wird.Dritte Möglichkeit wäre, das Loch zuschweißen, neu bohren und neues Gewinde schneiden.Herzliche Grüße aus der Eifel, RenéBeitrag geändert:12.05.10 21:18:52
Gewindereparatur
Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 21:30
von mcoldie
Moins,für die Helicoil-Variante brauchst du vorzugweise eine Standbohrmaschine, die entsprechenden Gewindebohrer, Spiralbohrer und Einbauwerkzeug. Das läßt sich durchaus in Eigenregie machen. Recoil ist ggfs. eine preiswertere Alternative zu Helicoils, 14x1,5 ist nichts exotisches.Zwei ist exakt was du mutmaßt.Drei wie eins - nur kommt hier noch das Schweißgerät hinzu (Schlauchpaket auf Alu umbauen (Teflonseele), entsprechender Draht, Schutzgas).Ich würde die Eins wählen/machen.Gruß Martin
Gewindereparatur
Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 22:17
von ventilo
Es gibt mittlerweile durchaus "Flüssigmetalle" von Loctite, die im professionellen Bereich verwendet werden. Wir kleben damit sogar Zylinderköpfe - und das hält!Vom Aufwand her aber bei Deiner Anwendung ähnlich wie eine Gewindereparatur.Ich habe damit gerade ein gerissenes ALVIS Thermostatgehäuse wiederherstellen lassen, dessen Alu-Legierung sich partout nicht schweißen lassen wollte.
Gewindereparatur
Verfasst: Do 13. Mai 2010, 07:59
von gnagflow
Hallo zusammen, danke für den interessanten Tip ventilo.Und wie heisst das Flüssigmetall genau?GrüßeG.
Gewindereparatur
Verfasst: Do 13. Mai 2010, 08:02
von GP700
Hallo,danke für die Antworten. Mir ist die Helicoil Variante auch die eleganteste Lösung. Das Set kostet aber ca. 70 Euro, was mir für ein einziges Gewinde etwas teuer erscheint. Vermutlich werde ich die Werkzeuge dann nie mehr benötigen. Ich hatte die Hoffnung, jemand hatte bereits das gleiche Problem (Radschrauben haben oft M14x1,5) und hat solche Helicoils rumliegen. Ich bin ja gerne bereit, eine angemessene Aufwandsentschädigung zu zahlen.Das Teil selbst ist handlich und leicht. Gibt es denn Betriebe, die eine solche Dienstleistung anbieten?Herzliche Grüße aus der Eifel, René
Gewindereparatur
Verfasst: Do 13. Mai 2010, 11:27
von ventilo
Ich hatte auch immer JB Weld verwendet, aber dieses neue Loctite Zeug soll nach Auskunft unserer Fachleute noch besser sein.Müßte mich nächste Woche erst mal nach dem genauen Namen des Produkts erkundigen.Wichtig ist auch die penible Vorbereitung des Werkstücks. Die Kanten werden ähnlich wie beim Schweißen aufgefräst.
Gewindereparatur
Verfasst: Do 13. Mai 2010, 11:37
von ford64
JB-Weld ist durchaus ein erstaunlicher 2K-Epoxy mit metallischem Füllstoff. Für den gleichen Preis findet sich auf dem deutschen Markt NICHTS Vergleichbares. Entweder es ist viel teurer, oder in der Handhabung umständlicher. Auch sind unsere heimischen Produkte nicht lagerfähig, egal was die Hersteller sagen.*Ich hatte nie Probleme mit dem Mischungsverhältnis und der Endhärte. Eine geschweißte Verbindung ist sicher dauerhafter, und ein Helicoil-Gewinde langfristig beständiger. Wenn aber unterwegs die Gewindegänge alle gleichzeitig aufgeben, dann lässt sich ein Temperaturfühler ganz wunderbar mit JB-Weld einsetzen. Mit der richtigen Vorbereitung hält das dann sogar so lange, bis der Temperaturfühler irgendwann wieder gewechselt werden muss.*Ich habe ein Schreiben von Henkel, daß zweikomponentige Epoxydklebstoffe im Originalgebinde keiner alterungsbedingten Qualitätsänderung unterworfen wären. Das ist absoluter Mumpitz, die 2k-Kneten werden bei normaler Lagerung (im Schrank, kein UV-Licht, 17°C konstant) innerhalb eines Jahres unbrauchbar. Eine Komponente trocknet aus und lässt sich dann nicht mehr kneten. Zugabe von Wärme mit dem Fön hilft geringfügig, aber am Ende hat man dann überall kleine harte Krümel von der Härtermasse in der Knete, die sich nicht mitkneten lassen. Scheiße.Die pastösen Komponenten in den Aluminium-Tuben von Henkel dicken auch ein, lassen sich aus der Tube aber noch relativ gut herausdrücken.Die Epoxy-Doppelspritzen (ECOLL, technicoll..) sind furchtbar, innerhalb eines Jahres dickt eine der beiden Komponenten dermaßen ein, daß man eher den Plastikkolben der Doppelspritze abbricht, als die eingedickte Masse herauszudrücken. Ich habe Diffusion des Katalysators durch den Kunststoff vermutet, und mal eine Doppelspritze in zwei Einzelspritzen geteilt und getrennt aufbewahrt - gleiches Ergebnis, eine Komponente dickt mit der Zeit total ein.Trotzdem bestehen die Hersteller darauf, daß ihre Produkte unbegrenzt lagerfähig wären...?Mit JB-Weld und Master-"Permaweld" (Zweitabfüllung aus dem gleichen Werk) gibt es erstaunlicherweise keine Lagerprobleme! Aber das zeug wird sich bei uns wohl nie etablieren. "Des Zeich is doch nur zum Pfusche guud!" heißt es hier immer. Hessen...!
Gewindereparatur
Verfasst: Do 13. Mai 2010, 13:37
von GP700
JB weld - Johnny Burnette? Du bist ja dick im Geschäft