Frage an die Bremsenspezialisten

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

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kai.r
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Frage an die Bremsenspezialisten

Beitrag von kai.r » Do 22. Jan 2009, 23:12

Hallo,eine Frage an die Bremsenspezialisten, es dreht sich um die Dichtringe, welche in einer Doppelkolben Bremszange innen zum Kolben abdichten.Diese alten Dichtringe lassen sich in ausgebautem Zustand leicht saugend bzw spannend auf den Kolben schieben.Die neuen Dichtringe hingegen haben merklich Spiel, sitzen also nicht fest am Kolben an.(lassen sich darauf leicht verschieben, die alten nicht)Meiner Meinung nach wird das nachher nicht dicht werden, oder täusche ich mich ?Kann es sein, dass die Dichtringe mit der Zeit etwas schrumpfen und dann besser am Kolben anliegen ?Falls nein, kann man da nachhelfen ?Die neuen Dichtringe entstammen nicht einem Überholkit (nicht mehr lieferbar), sondern wurde separat bei einem Bremsenheini aufgetrieben. Auf den ersten Blick und erstes Nachmessen sind sie identisch, aber wie gesagt, liegen nicht straff am Kolben (in ausgebautem Zustand) an.Für einen Tip wäre ich dankbar, gebs dann weiter.GrüßeKaiP.S. Bitte keine Vorträge über Sicherheit und Bremsen etc

schreyhalz
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Beitrag von schreyhalz » Do 22. Jan 2009, 23:36

Moin Moin !Kannst du den Dichtring denn in die Nut der Zange einlegen,ohne das er sich verwirft? Wenn die Stärke identisch ist mit der alten und er sich ohne Verwerfungen in die Nut einfügt,so das du den Kolben ohne Beschädigung des Dichtringes montieren kannst,sollte alles dicht sein.Solange der Durchmesser des Ringes einigermassen der gleiche bleibt,ist doch für die Abdichtung nur die Stärke des Dichtringes im Vergleich zur Nut von Bedeutung. Geringfügige !!! Änderungen des Durchmessers ziehen doch auch nur geringfügige Stärkenänderungen nach sich.Da dein Ring leicht grösser ist,wird er beim Einlegen in die Nut gestaucht und verdickt sich dadurch leicht,d.h.die Abdichtung wird eher verstärkt.MfG Volker

1300VC
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Beitrag von 1300VC » Fr 23. Jan 2009, 09:43

Zitat:(...)Kann es sein, dass die Dichtringe mit der Zeit etwas schrumpfen und dann besser am Kolben anliegen ?Falls nein, kann man da nachhelfen ?(...)Für einen Tip wäre ich dankbar, gebs dann weiter.P.S. Bitte keine Vorträge über Sicherheit und Bremsen etcWarum nicht ? Bei der Fragestellung und dem Umstand, daß man solche Informationen auch scheinbar nicht für den Eigenbrauch benötigt, wäre es vielleicht doch angebracht. Zu warnen, bevor es zu spät ist.Chris.

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Th. Dinter
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Beitrag von Th. Dinter » Fr 23. Jan 2009, 18:18

....ein Fachmann stellt so eine Frage nicht, und ein "Bastler" sollte dann die Finger davon lassen....grußthomas
......wir wollten nur das Beste, aber dann kam es wie immer..........

kai.r
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Beitrag von kai.r » Fr 23. Jan 2009, 22:15

Hallo Volker,Dir vielen Dank für die konstruktive Antwort, einer der wenigen, die einem helfen und nur den Mund aufmachen, wenn sie auch wirklich was zu sagen haben.Und für die anderen Schreiber.Hatte ich nicht ausdrücklich darum gebetn, mich mit dem unnützen und dummen Gesülze zu verschonen ?Wieso meint jeder, zu jeden Thema auf Teufel komm raus irgendwas loswerden zu müßen ?Sitzt Ihr den ganzen Tag vorm PC und wartet nur darauf, jemand mit Euren geistigen Ergüßen beglücken zu können ?Und an Th. Dinter, nur weil Du in irgendeinem Fachblättchen mal als Fachmann um Deine Meinung gefragt worden bist (irgenwas wars, Lackierungen glaube ich) heisst das noch lange nicht, dass Du zu allem und jedem Thema die Weisheit mit dem Löffel gefresen hast.Nur mal zur Info in der eigentlichen Sache, ATE Bremsendienst Meister und Fachmann Nummer eins sagt, die Ringe müßen saugend auf den Kolben gehen. ATE Bremsendienst Meister und Fachmann Nummer zwei sagt, etwas Spiel macht überhaupt nichts, da der Ring in der Nut gestaucht wird und damit sowieso im Innendurchmesser enger wird.War meine Frage also so "bastlerisch" abwegig, dass man darauf mit hämischen und absolut überflüssigen Kommentaren antworten muss ?Ich geh jetzt besser ins Bett, sonst reg ich mich nur noch auf.Gute Nacht

BUMI45
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Beitrag von BUMI45 » Sa 24. Jan 2009, 11:29

Moin, mir drängt sich die Frage auf, wie die Dichtwirkung bei hohem Druck überhaupt zustande kommt. Bei Nutringen in Hydraulikanlagen sehe ich ein, dass der Flüssigkeitsdruck die Dichtlippen gegen die Wandungen drückt. Bei O-Ringen bildet sich in der Nut ein quadratisches Profil mit abgerundeten Ecken. Warum drückt die Flüssigkeit im Ringspalt zum Kolben den O-Ring nicht noch weiter zusammen, so dass Undichtigkeit entsteht? Ich weiß, das ist nicht so - es wäre für mich interessant zu wissen, warum. Gruß, Burgfried

Buggy
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Beitrag von Buggy » Sa 24. Jan 2009, 11:38

ich würde vermuten, dass der rechteckring sich durch das verschieben des kolbens, bei noch geringem druck verkantet (ist ja auch das rückholsystem des kolbens). dabei verringert er seinen innendurchmesser zusätzlich und kann nun bei höheren drücken immer noch abdichten.

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Th. Dinter
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Beitrag von Th. Dinter » Sa 24. Jan 2009, 13:44

...Du hast es nicht begriffen kai.r: weil ich nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, habe ich genau das dazu geschrieben. In einem solchen Fall sollte man die Überholung einem Fachmann überlassen, der muß nämlich dafür die Haftung übernehmen. Und wenn er sich da nicht sicher ist, wird er die Finger davon lassen.Wenn ich die anderen Kommentare hier lese, entnehme ich nicht anderes.Es entstehen zwei Fragen für mich, und die sind etwas anders ale Deine: 1. ist gewährleistet, daß die Bremse dauerhaft dicht wird; 2. wird der Kolben so geführt, daß er nicht durch Verklemmen oder Verdrehen des Dichtrings in seiner Funktion beeinträchtigt wird?Das wird Dir hier wahrscheinlich keiner beantworten können, da wir wohl bei unseren Fahrzeugen bisher passend Dichtringe verarbeitet haben....Und nicht Spekulation, ob die Dinger schrumpfen könnten. Welcher Hersteller sollte sich darauf einlassen??....und wenn ich Deine recht kurze Karriere hier betrachte, beschäftigst Du Dich auch nicht nur mit einem Thema....grußthomasBeitrag geändert:24.01.09 12:55:34
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schreyhalz
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Beitrag von schreyhalz » Sa 24. Jan 2009, 14:17

Moin Moin !Zitat:Moin, mir drängt sich die Frage auf, wie die Dichtwirkung bei hohem Druck überhaupt zustande kommt. Bei Nutringen in Hydraulikanlagen sehe ich ein, dass der Flüssigkeitsdruck die Dichtlippen gegen die Wandungen drückt. Bei O-Ringen bildet sich in der Nut ein quadratisches Profil mit abgerundeten Ecken. Warum drückt die Flüssigkeit im Ringspalt zum Kolben den O-Ring nicht noch weiter zusammen, so dass Undichtigkeit entsteht? Ich weiß, das ist nicht so - es wäre für mich interessant zu wissen, warum. Gruß, BurgfriedEs handelt sich um Ringe mit Rechteckprofil,nähere Erläuterung hier :Zitat:ich würde vermuten, dass der rechteckring sich durch das verschieben des kolbens, bei noch geringem druck verkantet (ist ja auch das rückholsystem des kolbens). dabei verringert er seinen innendurchmesser zusätzlich und kann nun bei höheren drücken immer noch abdichten.Genauso ist es,zusätzlich liegt der Flüssigkeitsdruck aufeiner Seite an und "komprimiert" den Ring,so dass die Abdichtung sich mit zunehmenden Druck verstärkt.MfG Volker

kai.r
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Beitrag von kai.r » Sa 24. Jan 2009, 15:43

Zitat:Original erstellt von Th. Dinter am/um 24.01.09 12:44:42...Du hast es nicht begriffen kai.r: weil ich nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, habe ich genau das dazu geschrieben. In einem solchen Fall sollte man die Überholung einem Fachmann überlassen, der muß nämlich dafür die Haftung übernehmen. Und wenn er sich da nicht sicher ist, wird er die Finger davon lassen.Wenn ich die anderen Kommentare hier lese, entnehme ich nicht anderes.Es entstehen zwei Fragen für mich, und die sind etwas anders ale Deine: 1. ist gewährleistet, daß die Bremse dauerhaft dicht wird; 2. wird der Kolben so geführt, daß er nicht durch Verklemmen oder Verdrehen des Dichtrings in seiner Funktion beeinträchtigt wird?Das wird Dir hier wahrscheinlich keiner beantworten können, da wir wohl bei unseren Fahrzeugen bisher passend Dichtringe verarbeitet haben....Und nicht Spekulation, ob die Dinger schrumpfen könnten. Welcher Hersteller sollte sich darauf einlassen??....und wenn ich Deine recht kurze Karriere hier betrachte, beschäftigst Du Dich auch nicht nur mit einem Thema....grußthomasBeitrag geändert:24.01.09 12:55:34Hallo Thomas,sorry, dann kam Dein Posting gestern falsch rüber und ich habe mich unnütz geärgert. Sorry wegen meiner harschen Antwort.So ist das im Internet, wenn man sein gegenüber nicht sieht.Zur Sache nochmal.Ich habe das Glück, sämtliche ATE Bremsenhandbücher seit 1965 zu besitzen (und diese auch zu benutzen, wann immer es erforderlich ist)Diese Handbücher sind in der Regel nur Fachwerkstätten zugänglich.Selbstverständlich wird darin die Vorgehensweise und die Funktionsweise in Wort und Bild ausführlich und verständlich erklärt.Da ich nicht gerade Bäckerlehrling oder Friseurmeister bin und mich mit Bremsen auch etwas auskenne, stellt das alles kein Problem dar.Allerdings geht man immer von originalen Überholsets aus, man weiss also, die Ringe sind definitiv die richtigen und müßen passen.In unserem Fall war es allerdings so, dass ein Überholsatz nicht mehr aufzutreiben war und wir über Schleichwege von eienm anderen Hersteller bzw anderer Automarke die Ringe bekommen konnten, die allerdings die ganz oben erwähnte Besonderheit hatten, nämlich dass sie geringfügig größer waren.Wie bereits bescrieben, das eine ATE Center sagt so, das andere so, kann man sich jetzt raussuchen.Ende vom Lied, ich kompletiere einen Bremssattel und teste ihn in ausgebautem zustand, dann wirds sich zeigen, ob alles dicht. (falls wieder jemand frägt, wie ich Murkser das mache, ich habe extra dafür eine Prüfvorrichtung mit eigenem HBZ und Pedal)Und weil es von jemand gefragt wurde, der Kolben wird über die minimale Verschränkung des Vierkantgummis zurückgeholt.Deswegen funktioniert auch ein normaler O-Ring nicht (alles schon gesehen...)GrüßeKai

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