Seite 1 von 4

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 16:38
von partizan
Hallo und guten Tag zusammen!wenn ich mir die Beiträge in den Foren hier ansehe, bin ich ganz offenkundig an der richtigen Stelle. Seit gut vier Jahren steht in meiner Garage mein Moskwitsch M400, Bj. 50 (baugl. zum Opel Kadett Olympia Mj. 36/Bj. 38).Jetzt endlich habe ich Zeit, mich um den Neu(auf)bau zu kümmern. Es ist mein erster Oldie - und es soll eigentlich auch der letzte bleiben. Mein Ziel ist es, den Wagen wieder zur Alltagstauglichkeit zu bringen. Zeit soll keine Rolle spielen - mir ist es völlig wurscht, wie lange ich für das Projekt brauchen werde. Und dass ich am Ende jede Schraube verarztet haben werde, ist mir auch klar.So, nun steht der Mosse also in der Garage und ist absolut vollständig... na gut, ein Rücklichtglas fehlt ;o) Zudem scheinen mir die Sitzbezüge nicht mehr original zu sein. Der Motor ist trocken und rostig. Deer Lack ist porös und muss erneuert werden. Aber sei's drum - Hauptsache es ist alles dran - somit habe ich zumindest eine Vorlage, wenn Teile nachgefertigt werden müssen.Bevor ich mich jetzt aber an die Arbeit mache und bevor ich hier garantiert häufiger auftauche, meine grundlegende Frage: In welcher Reihenfolge soll ich beim Zerlegen vorgehen? Erst alles abbauen und katalogisieren?Um der Frage vorzubeugen: Ja, wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt habe, dann wird das auch fertig gemacht.Mischa

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 16:48
von ventilo
Ich würde zuerst mal eine Bestandsaufnahme machen: d.h. alles im jetzigen Zustand penibel photographieren.Fehlende und defekte Teile notieren, dann hast Du schon mal eine Wunschliste für Teilemarkt und eBay. Gerade bei einem solchen Klassiker mit nicht geregelter Ersatzteilversorgung von Vorteil.Kontakt zu Clubs aufnehemen (gibt's da einen für die alten Mossi's?). Die haben immer ein paar Geheimtipps auf Lager.Literatur besorgen: Werkstatthandbuch und ErsatzteilkatalogÜberleg' Dir was Du nicht selber machen kannst/willst (z.B. Lackierung, Motorteile bearbeiten). Frühzeitig auf die Suche nach günstigen Betrieben gehen. So was dauert immer länger als man denkt - wie ich gerade wieder am eigenen Leib erleben darf....Laß' Dir nicht zu viel Zeit - viele Restaurierungen (besonders bei Rookies) enden schon nach der Zerlegungs-Phase.

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 16:57
von partizan
Zitat:Original erstellt von ventilo:Ich würde zuerst mal eine Bestandsaufnahme machen: d.h. alles im jetzigen Zustand penibel photographieren.OK, wird gemacht. Zitat:Fehlende und defekte Teile notieren, [...] Gerade bei einem solchen Klassiker mit nicht geregelter Ersatzteilversorgung von Vorteil.Da der Mosse eigentlich ein Opel ist, habe ich vorsorglich Kontakt zu Besitzern des Opel Kadett Olympia aufgenommen. Die berichteten, dass die Ersatzteilbeschaffung "funktioniert". Zitat:Literatur besorgen: Werkstatthandbuch und ErsatzteilkatalogOK, wird gemacht. Zitat:Frühzeitig auf die Suche nach günstigen Betrieben gehen.Toi toi toi... bis auf den Lacker hab ich alle im Freundes- und/oder Bekanntenkreis. Sogar nen TÜVer ;oPDanke für deine Tipps - ich werde sie beherzigen.Mischa

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 17:31
von Dannoso
Hallo,hier noch ein paar "schalue" Tips aus der eigenen Restaurierungszeit. 3 Jahre am Objekt).Überlegen welche Baugruppen in etwa welche Zeit dauern und dann die Reihenfolge der Restaurierung entsprechend dem ZEITverlauf durchziehen! Zwischenzeitliche Lagerflächen nicht vergessen.Es macht z.B. keinen Sinn das der Kühler als erstes zum Fachmann geht und dann 3 Jahre in der Ecke liegt. Oder andersrum der Belchpatscher ewig braucht und Du aber schon die schönen Polster rumliegen hast (da fällt dann garantiert was drauf!)Ich würde mir aus heutiger Sicht eine Reihenfolge der Arbeiten bzw. Arbeiten die parallel laufen sollen (z.B. Sattler) machen. Und zwar so das zu irgendeinem schönen Zeitpunkt alle Teile zum Richtigen Zeitpunkt zusammenlaufen. So ähnlich wie es die großen Werke auch machen, nennt sich dann eben neuDeutsch. Just in time.Ist gar nicht so schwer wie Du vielleicht denkst. Der PC hilft bei so was enorm. Allerdings brauchst Du schon so was wie einen anvisierten Zielzeitpunkt. Aber so genau muß man das im Hobbybereich nun ja auch wieder nicht nehmen.Meine Reihenfolge nach dem Zelegen wäre:Chromarbeiten parallel über die ganze Zeit,Bodengruppe Schweißarbeiten,Karrosserie Schweißarbeiten, Blechpatschen,Technik (Motor, Getrieb, usw...)Innenausstattung parallel zur Technik vergeben,Elektrik,Endlackierung,Einbauen InnenausstattungAnbauen Chrom.Na ja so oder so ähnlich je nach eigenen Bedingungen.Gruß PS: stell mal in 3 Jahren ein paar Bilder ins Forum

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 19:03
von partizan
Hallo Dannoso,auch den Tipp mit der durchdachten Reihenfolge für die einzelnen Arbeiten will ich gerne beherzigen. Ich denke, dazu mache ich mir während der fotografischen Erfassung zugleich Notizen. Zitat:PS: stell mal in 3 Jahren ein paar Bilder ins ForumOch, das kann ich auch nach dem nächsten WE machen, wenn's jemanden interessiert. Ansonsten gibts hier ein paar Fotos von einem Brüderchen. Wobei meiner schwarz ist... sozusagen ne Ganovenkarosse für Taschendiebe. http://www.m400.km.ru/fotomcar.html Mischa

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 19:26
von radu
Hallo Mischa,ich habe einen Opel Olympia OL 38. In einem Punkt muss ich dir wiedersprechen, der M400 war niemals baugleich mit dem Olympia (weder 35er noch 38er), das wird häufig verwechselt.GEHEIMTIPP: Matz in Flensburg hat noch so manches Teil für den Kadett, das müsste auch in den M400 passen.Stefan

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 19:37
von partizan
Zitat:ich habe einen Opel Olympia OL 38. In einem Punkt muss ich dir wiedersprechen, der M400 war niemals baugleich mit dem Olympia (weder 35er noch 38er), das wird häufig verwechselt.Hallo Stefan,na jaaa... so baugleich, wie es die Umstände benen mit sich brachten ;o) Natürlich hat der Mosse nen roten Stern auf dem Kühler - den hätte GM/Opel wohl eher nicht zugelassen...Wobei mir folgende Mär am glaubwürdigsten scheint:Als Reparationsleistung haben die Herrn Rotarmisten die Fertigungsanlagen von Eisenach nach Ir.. irgendwas bei Moskau abtransportiert - und zwar mehr oder weniger am Stück. Die standen in Eisenach noch wohlbehalten in der Ecke, da nach 1938 auch dort fürs Militär produziert wurde. In Moskau hat man die Anlagen wieder 1:1 aufgebaut und zwar in einer bestehenden Firma "Moskvich", die vorher eigentlich KIM hieß. Mit den alten Anlagen hat man dann wieder neue Autos produziert - und hier kommt die vermutlich entscheidende Einschränkung: den M400/M401 gab es (angeblich auf Geheiß eines Herrn Stalin) nur als viertüriges Modell "Sedan" und als zweitüriges "Coupe". Vom ersten sind bis 1954 rund 220.000 Stück gefertigt worden, vom zweiten lediglich 17.000. Der originale Opel "K38" wurde zumindest hauptsächlich als Zweitürer gefertigt... wobei die vier Türen eigentlich nicht von ungefähr kommen können - entwickelt haben die Russen an dem Auto erst ab dem M401 - und dabei ging es um die Motortechnik.Mischa

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 20:19
von cafe.in
Hallo,genauso wie Ventilo bin ich auch wiederholt vorgegangen.Ergänzend würde ich noch sagen:Papier und Stift bereitlegen, vieles notieren und aufzeichnen, so z.B. die Anschlüsse elektr. Leitungen oder aber Reihenfolgen beim Demontieren.Dann immer schrittweise photographieren, auch Detailaufnahmen, am besten auch filmen mit Text, z.B. Zerlegungschritte.Ein Restaurationstagebuch wäre auch ratsam, als Nachweis über die Restaurationsdauer, -aufwendungen, Kosten. Das gehört dann zur Geschichte des Wagens nach der 2. Geburt.Viele Schachteln bereitlegen, nicht alle Schrauben in einen einzigen Eimer werfen. Die einzelnen Schachteln beschriften bzw.Notizzettel beilegen. Ich habe da 100erte von Joghurt-Dosen, die eignen sich hervorragend für Kleinteile und lassen sich gut stapeln.Viel Erfolg

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 20:46
von partizan
Zitat:Ich habe da 100erte von Joghurt-Dosen, die eignen sich hervorragend für Kleinteile und lassen sich gut stapeln.Hallo cafe.in,sämtliche Hinweise werden befolgt. Statt der Joghurtbecher habe ich schon fleissig Schraubgläser gesammelt - das macht für mich deshalb mehr Sinn, da ich beabsichtige, jedes Teil möglichst zu konservieren... abbauen ist ja gut und schön, aber was weiß ich, wann dieses spezielle Teil dann wieder an der Reihe ist. Schränke und Regale sind auch schon beschafft. Zitat:Viel ErfolgDanke - ich werd mir Mühe geben ;o)Mischa

jetzt gehts los! ...aber wo anfangen?

Verfasst: Mi 21. Jan 2004, 22:17
von cafe.in
Mischa, klingt gut und zuversichtlich bei Dir!"Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt"Die meisten von uns sind da durch, ich schon einige Male, ich kann Dich nur ermuntern: wenn Du nach Monaten/Jahren fertig bist (im doppelten Sinne), dann hast Du das Schönste Hobby der Welt und ein großes Erfolgserlebnis.Aber: ich war in etwa so alt wie ich Dich heute vermute, als ich anfing.... und ich schraube heute noch - man wird eigentlich nie fertig (mit schrauben und sammeln), und wenn dann doch mal, dann wartet schon das nächste Projekt. Das ist ein Virus !!Stell ruhig Deine Fragen hier, da gibts einige Kompetente, die werden Dir sicher gerne helfen.In diesem Sinne...