Renault 10, Ventilspiel

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

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Till
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Renault 10, Ventilspiel

Beitrag von Till » Sa 6. Sep 2003, 21:43

Hallo Ihr's!Ich hab' mir 'nen Renault10major zugelegt! Bj.65! Noch hab' ich ihn nicht begutachtet! Der Verkäufer meinte, er läuft nur auf 3 Zylindern! Mögliche Ursachen:Ein Stehbolzen am Ansaugkrümmer fehlt! (Liegt nahe)Ein Ventil ist durchgebrannt! (Wär Sch..., aber auch im Bereich des Möglichen!)Jetzt hörte ich, die Ventile könten zu eng stehen, das käme bei den Motoren öfter vor! Hat da jemand Erfahrung? Natürlich weiß ich, die genaue Diagnose kann ich nur selbst stellen! Vielleicht weiß aber jemand (für den Schlimmsten Fall), was neue Ventile kosten und ob's die Original überhaupt noch gibt!GrußAndreas

Guido944
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Beitrag von Guido944 » Sa 6. Sep 2003, 22:07

Ich würd erstmal systematisch vorgehen:Zündung überprüfenKraftstoffzufuhr überprüfenKompression überprüfenEine fehlende Schraube kann man - sofern nicht abgerissen - leicht wieder reindrehen, aber selbst wenn eine Schraube am Krümmer fehlt, kann der Zylinder mitlaufen.Tschoe, Guido

Karl Eder
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Beitrag von Karl Eder » Sa 6. Sep 2003, 22:44

Hallo Andreas!Ohne Dir die Sache mies machen zu wollen:Bei diesen Renault-Motoren kann man nicht so ohne weiteres den Zylinderkopf überholen, da beim abheben meistens die Zylinderlaufbüchsen gelockert werden und dann neue Vorspannringe rein gehören (sonst wird auch der Zylinderkopf nie wieder dicht). Als weitere Folge wird die Position Kolben zu Zylinderlaufbüchse geändert und der Motor kann zum Ölfresser werden.Teile sollten alle erhältlich sein (da größtenteils auch noch in späteren Modellen, z.B. R 5, R 6, verbaut), auch eine Komplettüberholung des Motors ist mit Hilfe einer Reparaturanleitung mit einfachsten Werkzeugen möglich.Für einen Versuch stell einmal alle Ventile so auf 0,3 - 0,4 Spiel ein, das müßte immer reichen.

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Gordini
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Beitrag von Gordini » So 7. Sep 2003, 23:12

Hallo, Vetilspiel bei dem 810 ... Motor beträgt 0,25/0,30. Ventile brennen selten durch, doch hin und wieder kommt schon mal vor, daß ein Auslass durchbrennt. Den Kopf kannst Du ohne Probleme abbauen, nach dem lösen der Schruben die Kipphebelwellen abnehmen die äusseren Böcke mit Draht fixieren (fliegen gerne ausseinander), den Kopf auf der Führungsbuchse drehen und anheben. Bei zu geringem Ventilspiel laufen die Motoren nur im Leerlauf unrund, bei hohen Drehzahlen laufen alle Zylinder mit.Christoph[Diese Nachricht wurde von Gordini am 07. September 2003 editiert.]

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Beitrag von Gordini » So 7. Sep 2003, 23:17

Hallo, Ventile gibt es noch, jeder R 5 mit 1,3 und 1,4 Liter, jeder R 19 mit 1,4 Liter, Volvo 343 1,4 Liter , Clio, Twingo und, und, und. Kostenpunkt ca. 20 Euro.Keine Panik!!!Christoph

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Beitrag von Gordini » So 7. Sep 2003, 23:21

Hallo Karl, die Büchsen verdrehen sich nicht, weil sie oben am Rand eine Kante haben, die das Verdrehen verhindert.Christoph

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Beitrag von Karl Eder » Mo 8. Sep 2003, 07:58

Hallo Christoph!Das Problem liegt hauptsächlich darin, daß sich beim abnehmen des Zylinderkopfes die Büchsen lockern und dann (weil z.B. Schmutz rein kommt) die unteren Dichtflächen der Laufbüchsen nicht mehr dicht sind, bzw. auch beim neuerlichen Zusammenbau der erforderliche Überstand der Laufbüchsen über den Block oben nicht beachtet wurde (bzw. nach langer Laufzeit zu gering war, weil eben die vorspannringe schon "zusammengedrückt" waren). Ich kenne aus der Vegangenheit einige Fälle, wo nach simpler Kopfdichtungsreparatur kurzfristigst alle Arten von Probleme aufgetreten sind (Wasser im Öl, Überdruck im Kühlsystem).Mit dem "verdrehen" meinte ich folgendes: wenn man jetzt die Laufbüchsen ausbaut um neue Vorspannringe einzubauen, ist es sehr wahrscheinlich, daß die Kolbenringe in eine andere Position gelangen (als der sie jetzt jahrelang gelaufen sind) und dadurch nicht mehr sauber tragen, Folge: hoher Ölverbrauch.Ein anderes Problem dieser Motoren wurde hier bei einem anderen Thema besprochen: bei ca. 100.000 km sind gerne die Kolbenringe gebrochen - könnte auch ein Grund für wenig Kompression sein

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Beitrag von Gordini » Mo 8. Sep 2003, 09:38

Hallo, eben! Damit die Buchsen sich nicht lösen, soll der Kopf auf der mittleren Führungsbuchse seitlich gedreht und dann angehoben werden. Es kommt schon vor, daß die Buchsen sich lösen, doch meistens sitzen die so fest, daß man sie mittels Hammer rausschlagen muss (festgebacken am Fuss). P.s. Wie Karl schon oben sagte: Dasüberholen dieser Motoren ist eine Lapalie.Christoph

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Beitrag von Till » Mo 8. Sep 2003, 12:48

Danke für die Tipps! @Gordini:Danke zunächst für's "Mut machen"! Ich weiß zwar, daß dieser Motortyp (mit Abwandlungen) ziemlich unverändert von der Dauphine bis hin zum R18 verbaut wurde! Einfach unkaputtbar! Aber R19? Das is mir neu! Ab R9/R11 kam ja eine neue Motorengeneration, was nicht heißt, daß die Ventile nicht die Gleichen sein können! Ich will das auch nicht anzweifeln! Aber, man lernt eben nie aus! Und 20€, naja, das ist ja nun auch nicht die Welt!Der Volvo 343 hatte ja ziemlich baugleich den Motor des R12 eingebaut! Und der 1300er des R10 war glaub' ich auch in der A108 oder A110 eingebaut, gelle?Naja, wie dewm auch sei, Ihr habt mir schon mal weiter geholfen! Danke auch!

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Beitrag von 1300VC » Mo 8. Sep 2003, 13:30

Ventilspiel lautet:Kalt: E/A 0,15/0,20mmWarm: E/A 0,18/0,25mmDie Motoren wurden in der Tat bis hin zum R19 und Twingo verbaut. Die alten Bezeichnungen der Motor-Typen als 3-stellige Zahl wurde Anfang der 80´er aufgegeben und sukzessive durch Buchstabe/Zahl-Kombinationen ersetzt.Die Motoren der Baureihen 68x/81x wurden hierdurch zur Cx-Baureihe. Das x steht für eine Variable. Der 956ccm-Motor wurde sogar bis 1983 angeboten; der Renault 5 Parisienne2 (R1222) wurde zuletzt damit ausgerüstet und löste zum Ende der Baureihe R122x/139x den 1108ccm im R5 TL ab. Und: Diese Motoren haben keine "Vorspannringe". Die älteren haben hauchdünne Papierdichtungen (gibts in verschiedenen Stärken; die späteren dünne O-Ringe.Falls Du sonstige Daten brauchst, ich habe noch Werkstatthandbücher und auch teilweise Ersatzteile für den Motor. Bin noch nicht zum katalogisieren gekommen, um es auf Ebay anzubieten. Auf jeden Fall ist die Technik eines R8/10 sehr simpel und auch problemlos instandzusetzen. [Diese Nachricht wurde von 1300VC am 04. April 2006 editiert.]

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