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Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Do 12. Jun 2003, 09:29
von david_w
hallo,da ich demnächst einen solchen 600 km weit fahren möchte, würde ich mich um Tips von erfahrenen Benz-Fahrern freuen.Was sollte/muss ich vor der Fahrt tun ? Abschmieren ? Öl ? etc.Gerade ein Abschmierplan würde mir sehr gelegen kommen.MfGDavid
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Do 12. Jun 2003, 10:04
von arondeman
Habe zwar mit Benz absolut nix zu tun, abe ein paar grundsätzliche (bei jedem Fabrikat gültige) Hinweise fallen mir da schon ein.Wenn man sich in ein bestimmtes Modell verguckt hat und auf jeden Fall ein solches kaufen will, dann sollte man BEIZEITEN "Trockentraining" betreiben. Es ist zwar nett, bunte Bildchen in alten Prospekten anzugucken, aber technische Handbücher wie Betriebsanleitung, Werkstatthandbuch usw. bringen UNGLEICH mehr Info und beantworten die meisten Deiner Fragen (und helfen von Anfang an, Anfängerfehler zu vermeiden!). Derartige Benz-Unterlagen sind ja weiß Gott nicht selten (auf Teilemärkten könnte man z.B. mit Betriebsanleitungen - bildlich gesprochen - regelrecht "Schweine füttern"). Besorg Dir diese Unterlagen möglichst schleunigst - Du wirst sie brauchen (nicht zuletzt als Lektüre zur Einstimmung bei der Bahnfahrt auf dem Weg zum Auto Deiner Träume).Und Du wirst den Wagen, den Du kaufen willst (habe da sowas in Deiner Frage in der "Hilfe"-Rubrik" gelesen) ja wohl hoffentlich genau inspiziert haben. Da müsste doch klar sein, ob er Ölwechsel und Abschmierdienst braucht. Wenn der Verkäufer dazu keine Angaben machen kann oder will, würde mich das SEHR nachdenklich stimmen! Wenn der Wagen länger stand, kommt möglicherweise noch mehr als frisches Öl und Schmierfett hinzu.Zu den modellspezifischen Tücken, die das Vorwärtskommen auf der Straße empfindlich beeinträchtigen können: Lass Dir mal von Mario (osbourne68) hier im Forum vom Problem rund um Benzinpumpe und evtl. Tankrost bei genau diesem Modell erzählen. Er kann da ein Lied singen ....Gerade als Anfänger sollte man solche Transaktionen gründlich vorbereiten, das vermeidet Anfängerfehler, Frust und vorzeitige Hobbyaufgabe. 600 km Überführung eines Oldies, mit dem man noch nicht vertraut ist, sind kein Pappenstiel. Fast entscheidender als Abschmierdienst o.ä. ist der "Reisekoffer" für unterwegs: Bordwerkzeug, Kerzen, U-Kontakte, Motoröl, Isolierband, Universalband (z.B. für Notreparaturen an Kühlerschläuchen etc.), Bindedraht, Kabel, Lüsterklemmen (auch zur Notreparatur von Bowdenzügen zu gebrauchen ) usw. usw. Viel Erfolg - und nimm obige Zeilen nicht als Besserwisserei, sondern als warnenden Ratschlag von einem, der in seinen Oldtimer-Anfangsjahren auch blauäugig-naiv gekauft und gleich von ANFANG an viel Lehrgeld gezahlt hat - und der auch schon mal einem irre schweren Werkzeugkoffer im Marschgepäck per Bahn nach Belgien aufbrach, um am nächsten Tag seinen frisch erstandenen Wagen über 600 km Nieselregen nach Hause zu überführen, und zuhause gottfroh war, dass er problemlos ankam, obwohl z.B. der Schwimmerkammerboden des Vergasers mit Ablagerungen total zugesulzt war... GrüßeStephan
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Fr 13. Jun 2003, 17:18
von Th. Dinter
Hallo,in einem hat Stephan sicher Recht: nimm einen gut sortierten Werkzeugkasten mit. Nach allgemeiner Erfahrung braucht man ihn, wenn man ihn denn dabei hat, nicht....viel Spaß,grußthomasPS. wenn das Auto in letzter Zeit regelmäßig (und nicht nur 2Km von einer Garage in die nächste) gefahren wurde, dann setze Dich rein und fahre nach Hause. Diese Geräte haben nicht diese sämtlichen sinnlosen Gimmicks der modernen Autos.Bei solchen Fahrzeugen liegt normalerweise auch die Betriebsanleitung im Handschuhfach.Du mußt wissen, wo Licht und Scheibenwischer geschaltet werden.Über Abschmieren z.B. brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Die 600Km ohne ändern nichts am Zustand des Autos. Motorölstand natürlich schon, denn erfahrungsgemäß brauchen diese Motoren ihren Mindest-Liter auf 1000.Das war´s dann aber auch....th.
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Fr 13. Jun 2003, 22:33
von Alter Sachse
Hallo,es kommt immer darauf an, wie oft das Fahrzeug in der letzten Jahren bewegt wurden ist. Ich selber fahre einen S280 und habe noch einen SE280. Das wichtigste ist, nehm dir, fahre nicht schneller wie 130 km/h.Es gibt zwei Schwachstellen, die Bremsen, du mußt unbedingt die ersten Kilometer mehrfach anhalten und schaun ob die Räder heiß werden.Der zweite ist die Benzinpumpe, sie kann fest sein. Mit etwas Werkszeug, kann man sie zerlegen und reinigen.Tschüß Uwe
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Sa 14. Jun 2003, 20:58
von Th. Dinter
Hallo nochmal,wie oben schon gesagt, wenn das Auto regelmäßig über Strecken bewegt wurde, fahre damit in aller Ruhe nach Hause, damit hat Uwe Recht. Beobachte die Instrumente, bei normaler Fahrt sollte der Öldruck nicht absinken, im Leerlauf nicht unter 0,5 sein. Die Temperatur sollte auch nicht über 95°C gehen. Mit den Bremsen ist das so eine Sache. Wenn Du direkt auf Strecke, also nicht Stadtverkehr, gehen kannst, sollten sie kalt bleiben. Ansonsten sollte der Wagen auch nach 20 Km Fahrt noch leicht und locker rollen, wenn Du auf einer ebenen Strecke den Gang heraus nimmst. Das mit der Benzinpumpe ist nicht richtig: die Einspritzer haben eine elektrische Pumpe in der Nähe des Tanks, die kann man nicht eben mal reparieren. Aber wenn die nicht richtig läuft, springt das Auto entweder garnicht erst an, oder es läuft schlecht und ungleichmäßig. Für alles, was unterwegs passieren könnte, kannst Du garnicht vorsorgen, also los....grußthomasPS: wenn der eine Keilriemen reißt, geht die Ladekontrollampe(rot) an, außerdem steigt die Wassertemp, also auf jeden Fall anhalten.Wenn der andere K. reißt, geht die Servolenkung nicht mehr, das wirst Du schon merken, damit kann man aber fahren.Wenn ei Kühlerschlauch kaputt geht, geht auch die Temperatur hoch: siehe oben.[Diese Nachricht wurde von Th. Dinter am 14. Juni 2003 editiert.]
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Sa 14. Jun 2003, 22:41
von arondeman
Für die Kühlerschlauchreparatur: Da empfiehlt sich das silberne, gewebeverstärkte Reparaturband, das es (z.B. von Tesa) im Kfz-Teile- oder Baumarkthandel gibt (musste es selbst schon mal unterwegs einsetzen - hat gut funktioniert).Und um Keilriemenproblemen vorzubeugen: Ersatzkeilriemen einpacken (Daimler Classic Centers helfen gerne mit den entsprechenden Teilen aus - und wenn man das Teil auf der Fahrt (hoffentlich!) nicht braucht, dann legt man es eben weg für später. Vergeblich ist die Anschaffung eines solchen Verschleißteils nie). Und für den Fall aller Fälle liest man VORHER im Werkstatthandbuch nach, wie die Lichtmaschine zur Montage des Keilriemens gelöst wird (ein Grund, warum man diese Handbücher beizeiten haben sollte), und dann packt man die Knarre samt passender Stecknuss und ggf. Verlängerung ins Bordwerkzeug mit ein (in dem Bewusstsein, dass man nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit und des "Murphy's Law" diese Werkzeuge und Teile dann garantiert nicht braucht ... ).Mit ein bisschen vorbereitender Planung kann man dann auch solche Langstrecken-Überführungsaktionen ganz relaxt angehen.Viel Spaß beim FahrenStephan
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: So 15. Jun 2003, 20:44
von Alter Sachse
Hallo Th. Dinter,wo ich meinen SE280 geholt habe, war die Benzinpumpe fest. Ich habe sie beim Verkäufer im Januar im Freien ausgebaut, gereinig und bin mit dem Wagen über 300 km nach Hause gefahren.Tschüß Uwe
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Mo 16. Jun 2003, 08:22
von Th. Dinter
Hallo Uwe,Glück gehabt!Ich habe auch schon mal eine, die länger gestanden hat, einfach nur wegwerfen müssen, sie war durch Wasser irreparabel.In einem anderen Fall hat leichtes Bearbeiten mit einem Plastikhammer das Problem erledigt.Nur in Davids Fall ist das sicher keine Empfehlung, soetwas unterwegs zu machen. Wenn man die entsprechende Routine und genug dickes Fell hat, kann man alles Mögliche außerhalb der Werkstatt reparieren oder tauschen.grußthomasmorgens ist daß mit der Rächtschreipung doch schwär[Diese Nachricht wurde von Th. Dinter am 16. Juni 2003 editiert.][Diese Nachricht wurde von Th. Dinter am 16. Juni 2003 editiert.]
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Mo 16. Jun 2003, 09:58
von oldierolli
Hallo, das Vorgenannte stimmt schon soweit, aber die DB-Benzinpumpe einfach unterwegs zerlegen? Wäre Zufall, wenn die danach dicht wäre. Selbst nach Einbau eines neuen Dichtsatzes kann noch eine Undichtigkeit bleiben, die schwer aufzuspüren ist. Außerdem können bei der Demontage die Schrauben abreißen. Am besten eine "normale" horizontale Pumpe (auch von anderem Fabrikat) als Reserve mitnehmen. Förderdruck sollte so bei 1,3 bar liegen, mal in Werkstätten fragen. Nach Hause käme man dann damit. Gruß. Rolf
Mercedes Benz 280 SE
Verfasst: Mi 18. Jun 2003, 21:47
von Alter Sachse
Hallo,in der Benzinpumpe war eine gute Gummidichtung, wenn man in der alten DDR geschraubt hat, ist das kein Problem.Die alten Benz sind noch für die Ewigkeit gebaut.Tschüß Uwe