Traggelenke / Silentbuchsen erneuern: TIP

MG · Beitrag von MG » Do 26. Dez 2002, 01:52

Hallo Benno, darf ich mal gleich eine Frage nachschieben:Habe die Silentbuchsen des vorderen Blattfederauges (Hinterachse) auspressen lassen. Die neuen jetzt gelieferten Silentbuchsen sind in der Materialstärke des Außen- und Innenringes verschieden.Also eine Silentbuchse hat komplett dickere Metallhülsen. Ansonsten sind sie gleich. Beim Abschieben auf den Halterbolzen ist bei der dünnwandigen Silentbuchse ein sehr leichtes Spiel zu spüren. Wenn ich diese mit den Händen bewege, ist ein nur wirklich leichtes Hin und Her zu spüren. In Maße kann ich dies nicht ausdrücken. Tue mich schon mit der Beschreibung dieses Spiels sehr schwer.Kann man so ein "klitzekleines" Spiel tolerieren?Danke für eine Antwort!Beste GrüßeMG

Benno · Beitrag von **Benno** » Do 26. Dez 2002, 12:02

Viellicht überlegt der eine oder dandere, ob es diese Arbeiten selbst erledigen kann, daher habe ich kurz beschrieben, was auf einen zukommt:Ausbau: Beim Ausbau steht man vor dem Problem, dass man die sehr dünnwandigen Buchsen zwar ein aber nicht auspressen kann. Daher entfernt man das Innenleben bis nur noch die Buchse im Querlenker steckt. Bei Silentbuchsen zerschneidet man den Gummi, bei Traggelenken lässt sich durch einige feste Schläge auf den Bolzen die Deckkappe auf der Rückseite lösen. Dann kann man den Bolzen nach unten entnehmen. Übrig bleibt nur die dünne Buchse. Mit einer Handeisensäge kann die Buchse leicht durchtrennen. Sägeblatt ausspannen, durch die Buchse führen und wieder einspannen. Aus Sicherheitsgründen sollte in „Richtung Fleisch“ gesägt werden, d.h. dorthin wo das Material des Lenkers am dicksten ist. Je nach Gefühl schneidet man gar nicht oder einige Millimeter in das Material. Öfter kontrollieren, ob die Buchse schon voll getrennt ist !!!. Sollte man zuweit gesägt haben, steht man vor einer Gewissensentscheidung. Der Schnitt bedeutet eine deutliche Kerbwirkung !! Ein zwei Millimeter sind aber meist bei der grosszügigen Bauteilauslegung zu verkraften ( Keine Garantie !!!!!). Unbedingt den Schlitz später mit Farbe füllen, damit kein Rost arbeiten kann.Der Einbau ist ohne Presse nicht machbar, wohl kann man aber die Gelenke ein Stück mit dem Schraubstock vorpressen, um sie dann bei Gelegenheit bei der Werkstatt ums Eck ohne grosse Erklärungen einpressen zu lassen.Für Traggelenke des Karmann benötigt man ein Druckstück (Rohr 48x1.5) mit 48 mm Aussendurchmesser und 45 mm Innendurchmesser. Ansonsten kann das Gelenk nicht vollständig eingepresst werden. Auf der Bolzenseite legt man ein Rohr mit 45 mm Innendurchmesser unter.Je nach Alter / Ausführung werden Traggelenke mit unterschiedlichen Beugewinkeln je nach Biegerichtung eingesetzt. Die orig. Gelenke des Karmann haben in Fahrtrichtung einen grösseren Beugewinkel als quer. Daher sind auf der Bodenseite zwei Ausbrüche in den Rand des Gelenkes gefräst, welche in Fahrtrichtung stehen sollten. Neue Gelenke haben diesen Ausbruch auch, lassen sich aber in alle Richtung gleich weit beugen. Also bitte vor dem Einbau testen oder in gleicher Stellung einpressen.Und jetzt viel Spass in der kalten Garage

Benno · Beitrag von **Benno** » Do 26. Dez 2002, 19:50

Hallo Manfred,so wie ich das verstehe, hat der Lagerbolzen Spiel in der Innenbuchse.Dies ist mehr oder weniger normal, denn der Bolzen muss ja auch die Drehbewegung aufnehmen beim Einfedern, es soll nicht der GUmmi verdreht werden. Ist das Spiel zu gross schlägt der Bolzen (Schraube)aus bzw bricht bei Schlägen. Davon würde ich aber nicht ausgehen. WIchtig ist nur, dass die äussere Buchse bombenfest in im Federauge sitzt, also verpresst wird.Habe ich das jetzt richtig verstanden ???GrussBenno

Benno · Beitrag von **Benno** » Do 26. Dez 2002, 19:54

Hallo Manfred,so wie ich das verstehe, hat der Lagerbolzen Spiel in der Innenbuchse.Dies ist mehr oder weniger normal, denn der Bolzen muss ja auch die Drehbewegung aufnehmen beim Einfedern, es soll nicht der GUmmi verdreht werden. Ist das Spiel zu gross schlägt der Bolzen (Schraube)aus bzw bricht bei Schlägen. Davon würde ich aber nicht ausgehen. WIchtig ist nur, dass die äussere Buchse bombenfest in im Federauge sitzt, also verpresst wird.Habe ich das jetzt richtig verstanden ???GrussBenno

MG · Beitrag von MG » Do 26. Dez 2002, 20:37

Ja, Du hast es richtig verstanden. Stutzig machte mich nur, dass die Silentbuchsen unterschiedlich (wenn auch nur minimal) fest auf den Bolzen (Schraube) sitzen. Die einige gut fest, d.h. ohne das Gummilager zu verdrehen, die andere relativ leicht mit dem klitzekleinen Spiel wie ich es beschrieben habe.Beste GrüßeMG