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Batterie reaktivieren
Verfasst: Do 18. Apr 2002, 16:18
von Guido944
Hallo,ich habe vor kurzen gelesen, daß man alte Batterien reaktivieren kann, in dem man sie mit einer höheren Spannung lädt. Damit soll eine Sulfad (?) Schicht an den Platten gelöst werden.Kann mir mal jemand sagen, wie ich sowas anstellen soll? Spannung? Zeitraum?Tschoe, Guido
Batterie reaktivieren
Verfasst: Do 18. Apr 2002, 16:43
von Karl Eder
Hallo Guido!Da gibt es verschiedene Methoden, kaputten Batterien wieder Leben einzuhauchen. Sehr oft sind z.B. durch Schlammablagerungen die Platten unten kurzgeschlossen. Wenn man jetzt eine klassische Batterie (mit Stöpsel zum Nachfüllen) hat, kann man die Säure in einen Behälter geben, die Batterie mehrmals mit Wasser ausspülen, die Säure über Nacht absetzen lassen und wieder füllen, wenn wirklich nur die Ablagerungen der Grund für den Defekt waren, funktioniert die Batterie dann wieder eine Zeit lang.Wenn eine Batterie sehr lange gestanden ist 8dann können Sulfatablagerungen auf den Platten entstehen), und z.B. beim Laden keine Stromaufnahme hat, dann kann man das in manchen Fällen mit der höheren Ladespannung versuchen, man muß aber aufpassen, da, wenn der Stromfluß wiederherghestellt ist, die Batterie zu "kochen" anfängt und der Ladestrom stark ansteigt - spätestens dann muß man auf die korrekte Ladespannung zurückgehen.All diese Dinge habe ich vor Jahren praktiziert, um eben aus Sparsamkeit mit alten Akkus über die Runden zu kommen, oft waren es auch Batterien von "Scheunenfunden", (der Extremfall war einmal eine 6 Volt Motorradbatterie kurzzeitig mit 24 Volt "aufzuwecken").Das ganze hat aber mehr Nach- als Vorteile:1) Durch die starke Ladung entsteht viel Knallgas - Explosionsgefahr.2) Das Hantieren mit der Säure zerstört oft die Kleidung, Werkstattböden u.s.w.3) Die Entsorgung von Säure und bleihältigen Abwässern in der Kanalisation oder im Erdreich ist natürlich gesetzwidrig (heute mehr als vor 25 Jahren).4) Die Lebensdauer solcher Batterien ist dann nicht mehr sonderlich lang (auch beim alten Motorrad, wo ich keinen Strom für den Starter brauche, ist es ärgerlich wenn nach 14 Tagen wieder kein Strom für die Zündung da ist).5) Bei den heutigen Batteriepreisen steht es in den meisten Fällen echt nicht dafür.
Batterie reaktivieren
Verfasst: Fr 19. Apr 2002, 00:00
von Roland MK4
Yep.Mit Batterien ist nicht zu spaßen. Meinem Kumpel ist mal ne 6 V Batterie in seinem Käfer hinten drin explodiert, als er sie mit einer 12 V Batterie kurzzeitig überbrücken wollte. (OK, das grenzt schon an groben Unfug.) Ein halbes Jahr später war kein Blech mehr da, wo sonst die Batterie hingehört. Nem anderen Kumpel ist mal ne Motorradbatterie vor der Nase explodiert, als sich das Knallgas an dem Funken beim Abmachen der Ladegerät-Klemmen entzündet hat. Und mit explodiert meine ich nicht nur son FUMP, das Ding war in Fetzen! Glücklicherweise hat er nichts abgekriegt. Hierzu war auch kürzlich was im Markt oder Praxis. Deshalb erst Stecker vom Ladegerät ziehen, dann Klemmen abmachen. Gegen Sulfat gibts jetzt auch so ne neue Technik, wo auf die Ladespannung eine Hochfrequenz aufmoduliert wird, die der Resonanzfrequenz der Sulfatmoleküle entspricht und diese dann bevorzugt zerlegen soll. Ob das tut weiß ich nicht. Geld kostets jedenfalls mal. Viel Spaß,Roland
Batterie reaktivieren
Verfasst: Fr 19. Apr 2002, 11:09
von Old Cadillac
Hi Guido.Nimm Dir besonders Karls Sicherheitshinweise zu Herzen. Schwefelsäure ist extrem aggressiv. Das evtl. Risiko von Verätzungen steht in keinem Verhältnis zum u.U. günstigen Anschaffungspreis einer neuen Batterie. Die billigste Batterie ist da immer noch besser als Gesundheitsprobleme.Thomas