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Wartung von Blattfedern?

Verfasst: So 2. Dez 2001, 15:15
von markk
Wie wird denn nun eine Blattfeder richtig gewartet?Es gibt Tips wie "so lassen wie sie ist", über die gelegentliche Behandlung mit Sprühöl (aufgrund der Kriecheigenschaften) bis hin zum Einschmieren mit normalem Fett (das sich dann aber mit der Zeit mit Staub und Sand zu einer Schmirgelmasse vermischt und sicher nicht gerade ideal ist!)Habe nun gerade etwas interessantes gelesen: "Aufzugfett" - angeblich im Urzustand fast so flüssig wie Wasser, verdickt es sich nach ein paar Tagen zu einer festeren (von der Konstinz her fettähnlichen) und nicht mehr fliessenden Masse.Klingt interessant, oder?Was ist Eure Meinung?Markus[Diese Nachricht wurde von markk am 03. Dezember 2001 editiert.]

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: So 2. Dez 2001, 17:31
von bob
Ich erinnere mich an einen guten Artikel über dieses Thema in der "Markt";in einigen englischen Zeitungen findest Du spezielle Federöler,die Du ja dann eventuell zusammen mit Deinem Produkt benutzen könntest.Es geht allerdings nichts darüber,das Paket auszubauen,auseinamderzunehmen auf Risse zu prüfen,an den Aussenkanten mit einem Chassislack zu behandeln,mit Molikotte-Fett dünn einzustreicehn und wieder zusammenzubauen.Aufwendig aber wirksam.Ich habe bei dieser Arbeit 3 (!) angerissenen Federblätter ausgemacht,an denen ich von aussen nicht gemaekt habe. [Diese Nachricht wurde von bob am 02. Dezember 2001 editiert.]

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: So 2. Dez 2001, 17:33
von bob
Zitat:Original erstellt von bob:Ich erinnere mich an einen guten Artikel über dieses Thema in der "Markt";in einigen englischen Zeitungen findest Du spezielle Federöler,die Du ja dann eventuell zusammen mit Deinem Produkt benutzen könntest.Das Problem ist,das Fett zwischen die fest aufeinandersitzenden Blätter zu bekommen.Es geht allerdings nichts darüber,das Paket auszubauen,auseinamderzunehmen auf Risse zu prüfen,an den Aussenkanten mit einem Chassislack zu behandeln,mit Molikotte-Fett dünn einzustreicehn und wieder zusammenzubauen.Aufwendig aber wirksam.Ich habe bei dieser Arbeit 3 (!) angerissenen Federblätter ausgemacht,an denen ich von aussen nicht gemerkt habe.

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: So 2. Dez 2001, 18:35
von Old Cadillac
Hi Mark.Das ist eine gute Frage. Aus USA wurde mir z.B. bei Fahrzeugen ohne Stoßdämpfer davon abgeraten, zerlegte Blattfedern beim Zusammenbau einzufetten, also zwischen den einzelnen Blättern. Der Rostschutz ist zwar sehr gut aber die Federn würden auch wesentlich stärker nachschwingen, weil die Reibung nachläßt und so hüpft man dann durch die Gegend.Ich mache es so bei eingebauten Blattfedern: Rundrum mit WD 40 einsprühen und dann die Seitenkanten leicht mit wasserfestem Fett einreiben. Früher (so bis in die 30er zum Teil besonders aber in der Messingzeit) hatte man dann noch Ledermanschetten drum gemacht um die Blattfedern vor Dreck zu schützen.Thomas

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: So 2. Dez 2001, 18:45
von ford64
Bob, ich hab den Artikel grad vor mir liegen:Zusammenfassend geht daraus folgendes hervor:Federn niemals sandstrahlen! Die rauhe Oberfläche verhindert, dass die Federn richtig aufeinander gleiten können und bildet ausserdem Ansatzpunkte für Kraftspitzen, die die Federn im Extremfall brechen lassen können.Kaltreiniger und Dampfstrahler genügen zur Reinigung.Ausgeleierte Federn sollte man von einem Fachbetrieb wieder "aufrichten" lassen.Zum Schutz der Federn eignet sich der Fettschmierfilm, der die Federwirkung allerdings durch ein schnelleres Ansprechverhalten beeinträchtigen kann, und zum Anderen das Ummanteln ganzer Federpakete mit ledernen "Federgamaschen"Ein weiterer Lesertipp aus der "Markt" empfiehlt, zwischen die Federblätter durchlöcherte Messingstreifen von 0,5 - 1,0 mm Breite zu legen, deren Löcher mit Graphitfett befüllt sind. Diese Fettreservoire sollen dann die Geräuschentwicklung arbeitender Federn reduzieren und sie ausserdem leichter ansprechen lassen. Habs selber noch nicht ausprobiert...

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: So 2. Dez 2001, 19:34
von DKW HARDY
HALLO Ihr da !Gerade heute habe ich eine Blattfeder vom Trabant 601 (Hallo Trabanti )auseinandergenommen. Vorderachse,die Enden der einzelnen Blätter hatten sich schon ca 1 mm in die unteren Lagen eingearbeitet.Ich habe diese Stellen mit einer Fächerscheibe auf der Flex angeglichen ,mit einer Mischung aus Altöl und Graphit bestrichen,und wieder eingebaut.Hab Ich da jetzt was falsch gemacht?

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: Mo 3. Dez 2001, 11:11
von markk
@bob: Da die Blattfederpakete an meinem Laster SEHR schwer sind, versuche ich derzeit um einen Ausbau herumzukommen - ich hoffe sie sind noch alle intakt, zumal sie bei mir nur wenig beansprucht werden (aktuelles Gewicht; 5,5 Tonnen - ausgelegt auf 10 Tonnen)@thomas: Ich denke Dein Vorgehen ist die einzig praktikable Lösung für mich die ich kurz- bis mittelfristig anwenden kann. Ich muss dann halt nach meinen alljährlichen Sandkastenspielchen mal mit der Spachtel das mit Sand vermischte Fett entfernen und erneuern.Vielen Dank für die Tips!Markus

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: Di 4. Dez 2001, 10:39
von Old Cadillac
Habe mal mit einigen US Bekannten gesprochen, früher hat man in den Anleitungen auch empfohlen (sofern die Federn frei liegen und nicht in Leder eingepackt sind) diese mit einem Pinsel mit Motoröl zu betreichen. Nun ja, meine Methode ist sicher auch nicht übel. Man muß den Mittelweg gehen zwischen zu viel schmieren und zu wenig. Bei beidem besteht die Gefahr das Federn brechen. Bei zu viel kann die Bewegung zu groß werden und bei zu wenig ist die Reibung zu stark.Thomas

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: Di 4. Dez 2001, 18:13
von Steve
@ markk,ich kann kettenspray für motorradkettenempfehlen, das verwende ich ab und an.haftet sehr gut und wird nicht so schnell abgewaschen.grüße steve

Wartung von Blattfedern?

Verfasst: So 23. Dez 2001, 01:12
von Alter Sachse
Der Beitrag ist zwar älter, aber ich möchte mal meinen Senf dazu geben.Blattfedern haben eine Eigendämpfung, als wird mit Fett das Ansprechverhalten weicher.Ohne Fett wird demzufolge die Reibung größer und die untere Federlage arbeitet sich in die obere ein. Wenn sich dort ein Absatz bildet, hakt sich das untere Federblatt ein und es kommt zum Riß oder Bruch. Normaler weise reicht es aus, daß die Feder entlasstet wird, dann mit einer Drahtbürste reinigen und mit Graphitoel und Fett einschmieren. Sollte die Behandlung intensiver sein, würde ich die Mutter vom Herzbolzen lösen (in der Mitte der Feder) die Federbrieden soweit lösen bis eine Mutter noch voll trägt, Feder entlassten usw.. Federbrieden zuvor richtig mit Kriechoel behandeln. Aber vorsicht der Herzbolzen hält die Feder zusammen und dort ist ordentlich Druck drauf.MfG