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Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Mo 26. Nov 2001, 15:11
von Minimethusalem
Trifft es zu, dass die Zusatzschmierung der Kipphebelwelle (am Öldruckschalter abgenommen) dazu führt, dass es ewig dauert, bis sich der Öldruck (am Manometer sichtbar) aufbaut. Lieber auf Zusatzschmierleitung verzichten?Uli
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Di 1. Jan 2002, 19:17
von Clearwood
Schade, dass es offensichtlich bei den Lesern dieses Forums keine Klassikerspezialisten gibt. Mich hätte eine Antwort auf die "Kipphebelfrage" auch interessiert.CL.
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Di 1. Jan 2002, 20:05
von Th. Dinter
Hi,also das mit den Klassikerspezialisten kann man so nicht stehen lassen. Aber vielleicht gibt es hier keinen ausgesprochenen TR250-Spezialisten.Da es sich aber um ein "ganz normales" Hydraulikproblem handelt, versuche ich halt mal eine Antwort: So wie ich das verstehe, liegt der Öldruckmesser wahrscheinlich ganz am Ende des Schmierstranges (oder parallel zum Öldruckschalter?). Das ist dann schon klar, daß es dann einen Moment dauert, bis Öldruck angezeigt wird. Die Art und Weise wie Druck aufgebaut wird, ist wesentlich wichtiger.Der Druck muß sich sehr zügig bis zu seinem Normalwert aufbauen. Tut er das nicht, dann liegt eine Schwachstelle vor, wo ein Lager anfängt einzulaufen oder was auch immer.Außerdem bleibt der Druck dann bei warmem Öl nicht auf einem normalen Level, sondern baut mit zunehmender Fahrstrecke (zumal bei schneller Autobahnfahrt) ab. Das deutet also sicher auf einen Fehler hin.Ich würde also nicht auf die Zusatzschmierung verzichten, denn daß es soetwas gibt, deutet eher darauf hin, daß dies ein (kostruktives) Schmierungsproblem bei diesem Motortyp beheben soll. Aber vielleicht ist diese Zusatzschmierung ja erst eingebaut worden, als an den Kipphebelwellen schon Verschleiß war, und der Druck geht genau da weg?Soviel ohne "triumphspezifische" Kenntnisse.Vielleicht sagt ja Roland nochmal was dazu?grußthomas[Diese Nachricht wurde von Th. Dinter am 01. Januar 2002 editiert.]
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Mi 2. Jan 2002, 01:32
von mkiii
Hallo,diese Zusatzschmierung gibt es auch für andere Triumph Modelle z.B. Spitfire.Dabei wird am Öldruckschalter ein T-Stückeingeschraubt und dort eine Leitung zum Kopf gelegt und in eine vorhandene Bohrung angeschlossen, von dort fliest dann das Öl wie gehabt durch den Kopf, einen Befestigungssockel an die Kippebelwelle.Es gibt verschiedene Meinungen über die Wirksamkeit. Hier nun meine Meinung.Da das Öl nach wie vor seine Originale Bohrungen durchfliest und diese Leitung lediglich paralell vom Öldruckschalter bis zum Kopf fliest, also vor diese Leitung und auch danach der Querschnitt der gleiche ist kann nicht mehr Öl oben ankommen. Auserdem, und das ist wohl der Knackpunkt, müssen bei lehrgelaufener Leitung erst beide wieder gefüllt werden, das dauert zwar im verhältniss zum füllen des Ölfilters nicht sehr lange, aber ich denke diese Leitung bringt nichts.Noch eine erklärung zum Ölfilter, dieser sitzt seitlich am Motorblock, beim Spitfire sogar etwas Kopfüber, diese Filter haben ein Rückschlagventil was das Leerlaufen verhindern soll was sie aber bei den meisten Filtern nicht sehr gut funktioniert. Es gibt MAN Filter für Mercedes 190 oder VW Bus T3 WB die sind besser als englische Originalfilter.Gruß Norbert
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Mi 2. Jan 2002, 10:40
von Andreas Sinnhuber
Auch hier kein TR-Spezi, nähere mich von der Seite der Ford Y-Block V8, die in den 50ern und frühen 60ern verbaut wurden.Die Y-Blocks hatten einen starren Ventiltrieb über Stösselstangen und Kipphebelwellen, der werksseitig sehr schlecht mit Öl versorgt wurde.Die Werkstätten tauschten im Fall der Fälle mal eben die eingelaufenen Kipphebelwellen aus, was recht einfach ist. Es gab jedoch damals wie heute sog. "side oiler kits", nach wahrscheinlich ähnlichem Prinzip wie beim TR. 2 Ölleitungen wurde an die (aussen liegende!) Ölpumpe montiert und direkt mit dem Ventildeckel verbunden.Durch die Zusatzschmierung gab es keine nennenswerten Änderungen beim Aufbau des Öldrucks.M.E. stimmt mit der TR Maschine etwas nicht. Ölpumpen sind Verschleissteile, vielleicht mal checken, ob das Teil korrekt arbeitet.Viel GlückAndreas
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Mo 7. Jan 2002, 10:00
von Roland Kunz
HalloDas grundproblem ist das die Ölpumpe bei niedriger Drehzahl recht wenig Druck und Durchsatz hat.Nun ist die Theorie wenn man den Gegendruck senkt ( durch Querschnittserhöhung ) kommt das Öl eher oben an und vor allem direkt an den Nockenbahnen die erst später über Schleuderöl geschmiert werden.Vorbilder dafür gibts genug: Porsche, Mercedes. Nur die haben dafür ausgelegte Ölpumpen.Wenn man das "Offenrohr" zu gross auslegt verzögert man den Ölaufbau im Kopf.Das einzigste was hilft ist ein Voröler ( Preoiler ) der auch bei kurzfristigen Druckabfall ( heisses Öl ) nachspeisen kann.Links dazu gibt es wenn man das Stichwort im Archiv sucht.Grüsse
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Di 8. Jan 2002, 11:21
von Günter Rott
Ich weiß nicht, was Uli unter "ewig" versteht. Ich kenne mich nur bei MG und Daimler (GB) aus. Diese Motoren haben alle eine Schmierung des Ventiltriebes. Wenn das so original ist (Werkstättenhandbuch!), würde ich es keinesfalls ändern. Wenn der heiße Motor auch im Leerlauf Öldruck hält, ist der Ölkreislauf (und auch die Lager) meist in Ordnung.Günter
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Di 8. Jan 2002, 16:51
von Roland Kunz
HalloKomisch ich find meine alten Sachen nicht.Aber stichworte wie Accusump und Preoiler sollten über google einiges erbringen.Grüsse
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Mo 21. Jan 2002, 14:53
von 8Q0LUTFA
Also:mit der Direktschmierung ist das so eine Sache! Habe das vielgepriesene Teil (Druckschlauch und zwei Hohlschrauben) bei meinem TR 4 eingebaut, nachdem überall zu lesen war, wie sinnvol das ist. Die Folge war, dass derart viel Öl an die Kipphebelwelle gepumpt wurde, dass es mir regelrecht den Ventildeckel geflutet hat! Es kann ja nur an den Stößeltassen vorbei wieder ins Kurbelgehäuse. Daraufhin habe ich mir das gleiche Set (von deutschem Fachhändler!!) nochmals aus England besorgt - und siehe da, bei diesem sind die Bohrungen in den Hohlschrauben deutlich kleineren Durchmessers!! Nun stimmt auch die hochgepumpte Menge. Also: grundsätzlich eine gute Sache, aber aufpassen, wer das Zeug verkauft! Allerdings hat sich in beiden Fällen die Öldruckanzeige nicht verändert (wie sollte sie auch, der Druck wird ja unmittelbar an der Pumpe - Ölfilter abgenommen).
Kipphebelwelle TR 250
Verfasst: Mi 23. Jan 2002, 08:54
von Minimethusalem
Danke für die vielen Hinweise.habezwischenzeitlich den Grund für den verzögerten Öldruckaufbau gefunden. verschlissene Pleuellager (von außen nicht festzustellen, keine Klopfgeräusche oder ähnliches!). Erst Sichtprüfung nach abgenommener Ölwanne und Öffnen der Lager brachte die Erleuchtung. Übrigens, der Originalfilter von Triumph (seitlich angebracht) führt dazu, das der Filter nach Abstellen des Motors leerläuft und nach dem Anspringen des Motors erst wieder gefüllt werden muß, bis Öldruck meßbar ist. Ein Umrüstkit (hängender Filter) schafft Abhilfe.