Restaurieren, renovieren und verbessern

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dellortho
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Beitrag von dellortho » Do 4. Dez 2008, 19:15

Hallo Allerseits,habt Ihr schon die aktuelle Oldtimer Markt (Dezember 2008) gelesen.Ich bin ja wirklich ein Freund des Originalen, aber was die Damen und Herren vom Museum als Original verstehen, da bin ich schon erstaunt.Ich gebe zu, dass man leider viele Fahrzeuge totrestauriert oder totverbessert hat. Das finde ich schon schade. Carbonhauben gehören nach meinem Verständnis nicht an eine A110 weil es das zu dieser Zeit nicht gab. Trotzdem ist das solange verzeihlich, wie nicht in die Substanz des Autos eingegriffen wird und man jederzeit zurück rüsten kann.Ich halte das schon für weltfremd, ein Fahrzeug nur dann als original zu bezeichnen, wenn noch der alte morsche Kabelbaum drinnen ist und der Lack abblättert. Ich denke, da sollte man seiner Meinung in Leserbriefen Ausdruck verleihen. Wenn sich so eine Auffassung durchsetzt (z. B. beim H-Kennzeichen!) dann wird es in Kürze nur noch einige wenige verwohnte, gebrauchsunfähige Fahrzeuge im Museum geben - der Rest vergammelt, weil sich niemand den Luxus leisten wird, einen gut konservierten Schrotthaufen in die Garage zu stellen. Grüsse aus dem wilden OstenIngo

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Gordini
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Beitrag von Gordini » Do 4. Dez 2008, 19:40

Hallo Ingo, bin ganz Deiner Meinung. In Verbindung mit einem Automobil, das Wörtchen”mobil” ist eigentlich schon selbsterklärend, kann dieser Konservierungsschwachsinn nicht funktionieren. Die können alles konservieren solange es nicht zweckentfremdet wird und aus einem Fahrzeug eine Museumsmumie zu machen ist für mich Kappes hoch 8.Spätestens jetzt sollten wir mal darüber nachdenken ob das Auto wirklich ein Kulturgut ist?!Ich gehe mal davon aus, dass die Markt einfach nur mal provozieren wollte! Oder vielleicht doch nicht? GrüßeChristoph

Linus
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Beitrag von Linus » Fr 5. Dez 2008, 23:33

Nö,es ging nicht drum, wie man´s zu machen hat.Es ging eher drum, daß man irgendwann mal nachvollziehen kann, wie ein Gebrauchsgegenstand ausgesehen hat, wie und aus was dieser hergestellt wurde. Der archäologische Gedanke, sozusagen.Deswegen keine Veränderung der Substanz.

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Beitrag von Gordini » Sa 6. Dez 2008, 00:12

Hallo, dieser Gebrauchsgegenstand ist aber nun mal ein Automobil und sollte deshalb auch mobil bleiben.Schöne Grüße und Herzlich WillkommenChristoph

Linus
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Beitrag von Linus » So 7. Dez 2008, 23:06

Ja, schon klar.Es soll ja auch keiner zu einer Restaurierung wie vorgestellt gezwungen werden, man kann sich aber die eine oder andere Anregung holen.der Scherbenhaufen über meinem X1/9 wird, falls er jemals wieder auf eigenen Rädern fahren sollte, aus Zeit- und Budgetgründen kein mustergültiges Museumsstück sein, sondern eher eine nach und nach zu ergänzende fahrende Baustelle. Ich fänd´s aber schon nett, irgenwo nachschauen zu können, wie eine 1500er anno ´67 wirklich aussah.Trotz anpeilen des Originalzustands hätte ich aber auch gerne eine Zweikreisbremsanlage und Sicherungen in der Elektrik Gruß Linus

dellortho
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Beitrag von dellortho » Di 9. Dez 2008, 14:16

Hallo Linus,das Problem der fehlenden Sicherungen der A110 finde ich ein prima Beispiel.Löse ich das, indem ich einen komplett neuen Kabelbau einbaue. Das ist unter Funktionsgesichtspunkten sicher die beste Lösung, aber nach meinem Geschmack ein tiefgreifender Eingriff in die Substanz des Autos.Ich habe dieses Problem (technisch nicht so perfekt) über einen Zentralen Schalter gelöst (hatten die Wettbewerbsautos füher wohl auch). Das ist technis nicht so perfekt, aber fast genauso wirksam und erspart dem Auto Eingriffe in die Substanz.Wenn sich die viel weitergehende Meinung der Museumsrestauratoren durchsetzt, dann haben wir bald nur noch vereinzelte Museumsstücke, die zwar perfekt den Urzustand dokumentieren, der rest ist weggerostet, weil sich keiner drum kümmert.Grüße aus dem wilden OstenIngo

SvenA110
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Beitrag von SvenA110 » Mi 10. Dez 2008, 14:39

Meiner meinung nach haben beide Seiten recht. Die Museumsrestaurierer wollen die originale Substanz Retten und im Museum Dokumentieren.Wir wolllen mit unseren Oldtimern Fahren und Spaß haben.Wenn ein Auto im Museum steht und dort stehenbleiben soll dann reicht meiner meinung nach, das Reinigen und konservieren aus.Aber die Autos müssen ja auch Fahren, da kann man dann nicht Durchgerostete Bleche erhalten, defekte Bremsen säubern und alten Lack erhalten... usw.Ich selber bin eigentlich kein orginalitäts Fanatiker, ich versuche möglichst alle alten Teile zu Reparieren, und würde auch z.B. einen modernen Motor in meine Alpine einbauen, denn warum sollte man einen sehr seltenen und teuren Gordinimotor im Alltag kaputtfahren. Auch so kann man alte Teile erhalten. Auch Tuning kann original sein.Letzendlich soll jeder es machen wie er will.Ich finde es nur schlecht wenn man unter Restaurieren das tauschen von alten Teilen gegen Neuteile versteht. Wie es im vielen Restaurierungsgeschichten zu Lesen ist, nur weil das Auto dann perfekt aussieht.Viele GrüßeSven Mohr

A 110 S
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Beitrag von A 110 S » Mi 10. Dez 2008, 15:25

Hi, genau, die Museumsrestaurierer sollen die Substanz retten und konservieren nur die sind zu blöd dafür erst einmal zu erkennen was sie da überhaupt konservieren wollen.Welchen Zweck soll ein bereits vergammeltes Auto erfüllen wenn man es in diesem Zustand konserviert? Das was da in der Markt steht ist unlogisch. Wenn ich etwas erhalten möchte dann fange ich sofort nach der Herstellung damit an. Ich konserviere das Fahrzeug so, dass es möglich lange im Ursprungszustand erhalten bleibt.Jetzt stellt sich mal einer vor, die Mona Lisa würde zerschnitten werden.Würden dann diese Museumsspezialisten das Bild mit den Schäden konservieren?Unfug.PS Autos leben erst dann wenn sie fahren!Bis bald.

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