provozierter Unfall - was tun?

w110 · Beitrag von **w110** » Do 10. Jan 2008, 14:21

hallo an alle,ich wollte mal eure meinung hören, was ihr machen würdet. folgender sachverhalt: ich (mercedes ML) an der ampel zweiter hinter einem 5er BMW kombi; ampel schaltet auf grün - nichts geschieht; der BMW fährt nicht an; eine kleine erinnerung mit der Hupe (ja weiß ich, macht man nicht), der BMW fährt ganz langsam los, beschleunigt dann normal und macht nach 12 metern ab der weißen Haltelinie von der ampel eine vollbremsung. es reicht nicht mehr - ich ihm hinten rein; schaden bei mir ca. 1500.- bei ihm noch unklar; bei der polizei gibt er an, daß er wegen eines vor ihm fahrenden fahrzeuges bremsen musste (gelogen, ich sitze so hoch, daß ich wunderbar über ihn schauen kann); sachverhalt für versicherung und polizei klar, weil keine zeugen; inzwischen hab ich mich wieder beruhigt; ok; provozieren lassen; aufgefahren; selbst schuld.trotzdem widerspricht dies meinem rechtsempfinden und ich überlege folgendene "ärgermassnahmen":- schaden bei seiner haftpflicht melden - dadurch wird er bis zum abschluß hochgestuft- anzeige bei der polizei oder staatsanwaltschaft wegen nötigung und verrsicherungsbetrugesdas ist eine menge arbeit, aber was soll´s; ich denke, wenn ich eine anzeige mache,. dann fängt der gute schon an zu schwitzen und so schnell an der unfallstelle sagen, daß da vor ihm einer war, das kann ich auch. das selbe aber unter eid vor einem staatsanwalt zu behaupten, da wird´s dann schon kritisch. wenn ich nichts mache, dann bestärkt das den unfallgegner doch nur in seinem verhalten..was würdet ihr machen?was sagen unsere juristen RA wilke und tripower?danke für alle vorschlägeandi

Gordini · Beitrag von **Gordini** » Do 10. Jan 2008, 14:43

Hallo, deine Bekannten (Zeugen) waren doch in der Nähe und haben alles gesehen. Sie haben sich am nächsten Tag bei dir gemeldet. Anzeigen, Zeugen angeben, Arsch sein und fertig, mit etwas Glück ist er sogar bereits bei der Versicherung bekannt.Du weißt doch wie das läuft mit dem Recht und Urteil oder?GrüßeChristoph

RA-Wilke · Beitrag von **RA-Wilke** » Do 10. Jan 2008, 15:04

Dieses Vorgehen kann ich natürlich keinesfalls unterstützen, es soll aber schon häufig funktioniert haben...Das Dumme ist, daß die Bauernregel "Wer auffährt hat Schuld" in abgewandelter Form auch vor Gericht gilt, dann heißt sie allerdings Anscheinsbeweis und besagt, daß nach allgemeiner Lebenserfahrung von einem Fehlverhalten des Auffahrenden ausgegangen werden kann (zu schnell, zu dicht, nicht augepaßt). Diesen Anscheinsbeweis müßtest du durch Zeugenaussagen oder andere Beweismittel widerlegen.Der BMW-Fahrer hingegen braucht nur auszusagen, daß ein vor ihm fahrendes Auto (im Zweifelsfall immer ein silberner Golf...) plötzlich gebremst hat. Das Kennzeichen konnte er sich so schnell natürlich nicht merken. Einen so simplen Sachverhalt zu bezeugen fällt leider auch Meineid-Unerfahrenen recht leicht.Legale Ärgermöglichkeiten fallen mir nicht ein aber vielleicht haben ja die Kollegen oder unfallerfahrene Forumsmitglieder noch Ideen.

w110 · Beitrag von **w110** » Do 10. Jan 2008, 15:12

Zitat:Original erstellt von Gordini am/um 10.01.08 13:43:29Hallo, deine Bekannten (Zeugen) waren doch in der Nähe und haben alles gesehen. Sie haben sich am nächsten Tag bei dir gemeldet. Anzeigen, Zeugen angeben, Arsch sein und fertig, mit etwas Glück ist er sogar bereits bei der Versicherung bekannt.Du weißt doch wie das läuft mit dem Recht und Urteil oder?GrüßeChristophhallo christoph,sorry, aber das mache ich bestimmt nicht.das ist doch gerade das verhalten, weswegen (auch) die versicherungsprämien steigen; zahlen müssen alle; auf dieses niveau begebe ich mich nicht.grußandi

Gordini · Beitrag von **Gordini** » Do 10. Jan 2008, 16:49

Sollst Du auch nicht, Du kannst aber den Mittelweg einschlagen. Sei einfach nur etwas kreativ Christoph

Beitrag von **oldsbastel** » Do 10. Jan 2008, 17:22

Zitat:Original erstellt von Gordini am/um 10.01.08 15:49:33Sollst Du auch nicht, Du kannst aber den Mittelweg einschlagen. Der Mittelweg ist mit 9mm starken Bleikügelchen gepflastert. frag mal unseren Paten Don Mario ...

Mario · Beitrag von **Mario** » Do 10. Jan 2008, 18:11

Genau, Burkhard!Ansonsten: schon mal anfangen, den Beton anzurühren Andi, versuche es doch so, wie Du es in Deinem ersten Beitrag bereits angedeutet hast. Dabei hast Du doch ncihts zu verlieren. Gibt es nicht mittlerweile sogar die Regel, die besagt, daß der Vordermann in jedem Falle eine Teilschuld davonträgt?Viele GrüßeMario

Dieselgolfer · Beitrag von **Dieselgolfer** » Do 10. Jan 2008, 19:52

Soweit ich weiß, gab es mal ein Urteil, daß der Hintermann sich ander grünen Ampel nicht darauf einstellen muß, daß deranfahrende Vordermann eine Vollbremsung hinlegt, weil angrünen Ampeln zügig angefahren wird und werden sollte.Mit dieser Begründung wurde dem "Vordermann" eine Teilschuld angelastet.Einen ähnlichen Fal habe ich "ergoogeln können".http://www.anwaltseiten24.de...irrtuemer/teil-4.htmlVielleicht hilft das etwas.Klingt außerdem nach Versicherungsbetrug.Diesen Verdacht würde ich meiner Versicherung mitteilen,die können ggfs. nachschlagen, ob der BMW regelmäßig solche "Unfälle" hat.Gruß Jan.Beitrag geändert:10.01.08 18:54:58

oldierolli · Beitrag von **oldierolli** » Do 10. Jan 2008, 22:23

Hallo, ja die eigene Versicherung informieren, damit ggfs. in den umfangreichen Schadensdatenbanken recherchiert werden kann . Und mal vor dessen Wohnung das Umfeld recherchieren, ob da zwielichtige Fahrzeugbesitzer verkehren. Und wenn kein Ergebnis erzielt werden konnte, mal nachts auf Lauer legen, wenn er mit Promille nach Hause gefahren ist... DAS wäre wenigstens eine Genugtuung und wird wohl höher bestraft als eine U-Bahn-Straftat. Gruß. Rolf

w110 · Beitrag von **w110** » Fr 11. Jan 2008, 17:37

Zitat:Original erstellt von Dieselgolfer am/um 10.01.08 18:52:32Soweit ich weiß, gab es mal ein Urteil, daß der Hintermann sich ander grünen Ampel nicht darauf einstellen muß, daß deranfahrende Vordermann eine Vollbremsung hinlegt, weil angrünen Ampeln zügig angefahren wird und werden sollte.Mit dieser Begründung wurde dem "Vordermann" eine Teilschuld angelastet.Einen ähnlichen Fal habe ich "ergoogeln können".www.oldtimer-info.deVielleicht hilft das etwas.Klingt außerdem nach Versicherungsbetrug.Diesen Verdacht würde ich meiner Versicherung mitteilen,die können ggfs. nachschlagen, ob der BMW regelmäßig solche "Unfälle" hat.Gruß Jan.Beitrag geändert:10.01.08 18:54:58hallo jan,ich habe jetzt nochmals mit mehreren leuten aus unserem hause (D.A.S.-Versicherung) gesprochen und werde mit hilfe meiner rechtschutzversicherung und des RA müller aus München neuhausen zu felde ziehen. mal sehen, was rauskommt.ich habe ja nichts zu verlieren.grußandi