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Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Di 25. Sep 2001, 08:48
von Marcusold
Ich möchte demnächst einen Renault Estafette, den ich von einem Bauern geschenkt bekommen habe, nach Berlin überführen.Was muß ich beachten, wenn ich das Fzg.a) mit einem Trailer oderb) mit eigenem Antrieb überführe?Das Auto ist fahrfähig, wurde jedoch seit 3 Jahren nicht bewegt. Es sind noch französische Kennzeichen angebracht. Weiterhin habe ich eine Plakette der franz. DEKRA von 1997 an der Windschutzscheibe ausgemacht.Das nächste Problem ist die deutsche Zulassung. Was muß ich hier beachten? Das Fzg. ist Baujahr 1978 oder 1979. Versicherung?Wer hat Tips? Würde mich über braucbare Ratschläge sehr freuen.Marcus

Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Mi 26. Sep 2001, 08:09
von Markus Neser
..bin schon da.Ich kenne das französiche Recht nicht, d.h. bei einer Ummeldung kann ich nichts sagen. Relativ einfach ist es, wenn Du ein Kurzzeitkennzeichen mit nach Frankreich nimmst, es an Dein Auto schraubst und nach Deutschland fährst. Versicherungsschutz kann Dir jede deutsche Versicherung bieten.Alternativ kann aber auch das Fahrzeug (ohne Kennzeichen) auf einem Hänger transportiert werden. Hier besteht dann keine Notwendigkeit einer Haftpflichtversicherung, allerdings könnte man das Kaskorisiko (Diebstahl, Unfall) abdecken.Wie gesagt, ich kann Dir wegen der französischen "Geschichte" leider nicht weiterhelfen.GrußMarkus NeserWürttembergischeVersicherung AG

Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Mi 26. Sep 2001, 09:42
von Marcusold
Zitat:Original erstellt von Histomat:Hallo Marcus,mit dem Anhänger hast Du keine Probleme. Eigentlich müßte überprüft werden, ob jemals eine Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer) bezahlt worden ist, diese wäre dann nachzuerheben, in der Praxis kümmert sich aber niemand darum, weder die Zollämter an der Grenze noch die Zulassungsstellen in Deutschland.Auf eigener Achse transportieren macht einige Schwierigkeiten; in Frankreich erfolgt der Eigentümerwechsel durch Entwerten des Kfz-Briefes ( vendue...)und Beurkundung des Vorganges bei der nächsten Präfektur. Danach ist das Fahrzeug weder zugelassen noch versichert. Gewohnheitsrecht in Frankreich ist, daß der Käufer das Fahrzeug noch eine Woche nach Eigentumsübergang benutzen darf. Das Problem ist aber, daß man als Ausländer eine halbwegs preiswerte Versicherung für einen kurzen Zeitraum nur schwer abschließen kann. Solche Probleme sollen ja Ausländer auch in Deutschland haben...In Deutschland angekommen, kann man das Fahrzeug mit einer Kurzzulassung und einer entspr. Versicherung bewegen. Fragt sich nur, ob die Frist nicht schon abgelaufen ist. Ob die Kurzzulassung und die dazugehörige Versicherung schon vom französischen Kaufort an gilt, könnte vielleicht ein Mitarbeiter einer Versicherung hier im Forum beantworten. Ich jedenfalls konnte keine sicheren Auskünfte erhalten.Mit freundliche GrüßenHelmut Weiß Vielen Dank für die prompte und ausführliche Antwort. Ich denke, ich werde das Fzg. mit einem Anhänger nach Berlin transportieren. Aber was tun, wenn ich in Berlin angekommen bin? Was für Fallen lauern bei der deutschen Zulassung?

Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Mi 26. Sep 2001, 09:45
von Marcusold
Vielen Dank für die schnellen Antworten. Die Transportfrage ist, denke ich, geklärt. Ich werde das Fzg. mit einem Hänger transportieren.Aber was tun in Dtl. angekommen? Wie funktioniert es mit der deutschen Zulassung?Kommt ein H-Kennzeichen in Frage?

Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Do 27. Sep 2001, 19:18
von markk
Es ist gerade mal ein paar Wochen her, da habe ich einen Hotchkiss aus Frankreich importiert - und ihn seit vorgestern mit H-Kennzeichen zugelassen Für da Fahrzeug hatte ich nur folgende Papiere:- französischer Kaufvertrag zwischen Behörde (da ehemaliges Behördenfahrzeug) an den Vorbesitzer- Kaufvertrag (in deutsch) zwischen Vorbesitzer und mirBeides hat die Zulassungsstelle später bei der Zulassung einfach miteinander verglichen (Fahrgestellnummer,...) und ohne jede Übersetzung problemlos akzeptiert.Bei meinem ersten Besuch auf der Zulassungsstelle bekam ich ein Formular, welches ich nach Flensburg ans KBA faxen musste bzgl. "Auskunft aus dem zentralen Fahrzeugregister". Das Formular kann man aber auch gleich auf folgender Webseite downloaden: www.kba.de - dann unten auf "Formulare" klicken - den Weg zur Zulassungsstelle kannst Du Dir hierfür also sparen.Aber vorsicht: Die Auskunft des KBA kostet ca. 20 DM (wir per Nachname bezahlt) und dauert ca. 2-3 Tage, ist aber nur 4 Wochen gültig - also erst anfordern wenn das Auto wirklich kurz vor der Zulassung steht!Dann habe ich das Auto soweit mal umgerüstet, wie es mir notwendig erschien, d.h. das Auto bekam Blinker und Warnblinker (hatte es nicht), zwei Bremslichter (es hatte serienmässig nur eines!), eine blaue Fernlichtkontrolleuchte, ein paar Sicherungen in die Elektrik (hatte keine) und die gelben Birnen aus den Scheinwerfern habe ich mal vorsichtshalber (und nur vorübergehend ! ) gegen weisse getauscht.Dann bin ich mit dem soweit umgerüsteten Auto zu einem TÜV gefahren von dem mir bekannt war, daß er die Fahrzeugdaten für dieses Fahrzeug schon vorliegen hat. Der hat sich das Auto dann angeschaut und seinen Senf dazugegeben: Bremsen zogen nach links, Ölverlust am Getriebe, Sprung in der Windschutzscheibe und das fehlende Typenschild vorne rechts im Motorraum.Das habe ich alles entsprechend korrigiert und bin dann vor wenigen Tagen nochmal hin und siehe da - alles wunderbar!Hoffe das konnte Dir ein wenig helfen!Viel Glück!MarkusP.S.: Habe das Auto mit meinem (geschlossenen) Trailer überführt - es war mir einfach zu unsicher den Wagen ohne große Kontrollmöglichkeit und evtl. unter Zeitdruck wiederzubeleben und dann gleich auf "große Tour" zu gehen. Wenn sich unterwegs das Getriebe oder gar der Motor wegen Ölverlust verabschiedet sind der Ärger und die Kosten höher als die Miete für den Trailer.Frage: Wie groß und wie schwer ist Dein Auto? Mein Trailer geht demnächst leer von Stuttgart nach Berlin - wenn Dein Auto nicht zu groß und zu schwer ist, könnte ich ihm evtl. eine Mitfahrgelegenheit vermitteln!Kannst mich ja bei Interesse mal anmailen![Diese Nachricht wurde von markk am 27. September 2001 editiert.]

Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Fr 28. Sep 2001, 08:58
von markk
Carte grise lag mir für das Fahrzeug nicht vor. Nur eben ein Verkaufsvertrag der Behörde. Dieser dient wohl in Frankreich als ein gewisser Ersatz dafür. Für meine deutsche Zulassungsstelle war das aber nichts anderes als ein normaler Kaufvertrag.Interessant ist übrigens eine Anmerkung auf dem Behörden-Kaufvertrag: Privatkäufer (und nur diese!) eines Behördenfahrzeugs dürfen mit der Behördennummer noch 15 Tage rumfahren (die Versicherung ist dabei wohl auch schon drin!) Erst danach müssen sie sich eine zivile Zulassung (also eine carte grise) besorgen.Ist doch nett oder? Spart man sich schon das Kurzzeitkennzeichen! Markus

Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Mo 8. Okt 2001, 00:34
von markk
@Histomat: Stimmt, unter dem Namen wurden die verschiedensten Fahrzeuge produziert - ich habe mir den Jeep (also einen M201) zugelegt. Panzer interessieren mich nicht so sehr, als daß ich dafür Geld ausgeben würde - und er wäre für meinen 2,5 Tonnen Trailer auch ein wenig überdimensioniert Eine edle Hotchkiss-Limousine wäre auch was gewesen, aber dazu fehlt mir derzeit die Kohle und der (überdachte) Stellplatz.Markus

Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Di 9. Okt 2001, 11:14
von markk
Helmut Hmm, gute Frage, kann ich so leider nicht beantworten - ich höre mich mal um!Markus

Oldtimer aus Frankreich importieren

Verfasst: Di 9. Okt 2001, 11:21
von markk
MarcusJetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen ! Klar kenne ich die Estafette - das mit dem Trailer können wir allerdings vergessen, das Auto bringen wir da aufgrund seiner Höhe nicht rein! Sorry!Für einen Transport per Trailer brauchst Du aber dann aber auf jeden Fall einen entsprechend dimensionierten Zugwagen (Das Gewicht und der Luftwiderstand dürften nicht gerade gering sein!)Markus