unqualifizierte und befangen Gerichtsgutachter loswerden

lockhard · Beitrag von **lockhard** » Mo 22. Jul 2002, 14:52

Hallo,ich kämpfe seit 2 Jahren gegen eine Vertragswerkstatt bezüglich einer mangelhaften Arbeit. Dieser Fall liegt nun beim Landgericht Giessen. Dieses Gericht hat einen IHK Gutachter bestellt, der von Oldtimerrei null Plan hat, trotz unserer qualifizierten Einwände bezüglich einer Befangenheit. Mittlerweile sind wir beim ersten gerichtlichen Nachtraggutachtens des Herrn angekommen. In seiner Arugmentation plappert es genau das nach was die Werkstatt im Vorbetet. Gibt es eine reelle Chance den Herrn als unqualifiziert von diesem Fall zu entfernen. Mein RA hatte bei der ersten Bestellung durch das Gericht, den Gutachter wegen möglicher Befangenheit abgelehnt. Das Gericht ist darauf überhaupt nicht eingegangen.

LanciaBeta · Beitrag von **LanciaBeta** » Mo 22. Jul 2002, 15:09

Darfst Du kein Gegengutachten eines staatlich anerkannten Gutachters anfordern / vorlegen ? Wenn das Gericht das letze Wort hat, hast Du natürlich Pech. Ansonsten bleibt Dir dann wohl nur noch die nächsthöhere Instanz ...mit-Dir-fühlendbeste GrüsseNico

lockhard · Beitrag von **lockhard** » Mo 22. Jul 2002, 15:14

Hallo Nico,vielen Dank für das schnelle reply. Aber das Gericht Giessen gibt schon seit 20 Jahren alle Gerichtsgutachten an das besagte Büro. Nennt man das nicht Verwaltungsfilz. Mein persönliches Gutachten, erstellt von einem zertifizierten Classic Data Gutachter hat schon alles versucht und mit dem Gerichtlichen Gutachter über technischen Probleme gesprochen. Keine Chance

evab · Beitrag von **evab** » Mo 22. Jul 2002, 19:57

also es ist wie gegen windmühlen anrennen.die einzige antwort: mach ein privatgutachten, und dein gutachter soll das gerichtsgutachten auseinandernehmen, die kosten bleiben in jedem falle an dir hängen, mit etwas glück bestellt das gericht dann einen obergutachter.

lockhard · Beitrag von **lockhard** » Di 23. Jul 2002, 00:44

Hallo Tripower, vielen Dank für den Ausführlichen Beitrag. Mein Gutachter hatte schon das erste Gutachten qualifiziert auseinandergenommen. Daraufhin wurde ja das Nachtragsgutachten über das Gericht angefordert. Mein Gutachter wollte bei der letzten qualifierten Begutachtung zugegen sein. Dies lehnte der Gerichtsgutachter aber ab. Muss der Gerichtsgutachter bei seiner Überprüfung die Parteien einladen, oder kann er einfach im stillen Kämmerchen irgendwelche (falschen) Sachverhalte etablieren GrußLockhard

Beitrag von **Tripower** » Di 23. Jul 2002, 10:31

Aus juristischer Sicht kann ich nur sagen, daß es schwer sein wird, hier das Gutachten des gerichtlich bestellten SV zu entkräften.Du hast nur dann eine Chance, wenn Du fundiert nachweist, daß und wo das erste Gutachten fehlerhaft ist. Hierzu müsstest Du ein eigenes Gutachten eines qualifizierten Sachverständigen erstellen lassen, der genau und detailliert aufzeigt, wo seiner Meinung nach das erste Gutachten falsch ist. Es reicht nicht, wenn er seine abweichende Meinung darlegt, sondern er muß ganz konkret nachweisen, wo die Fehler beim ersten Gutachten liegen.Aber nur wenn es Euch gelingt, beim Gericht erhebliche Zweifel an der Qualität des ersten Gutachtens zu wecken, habt Ihr eine Chance.Das Berufungsverfahren ist auch nicht (mehr) unbedingt eine echte 2. Chance:Aufgrund der Reform der ZPO im Januar diesen Jahres, ist die Berufung nun mehr der Revision nachgebildet. D.h., daß die Berufungsinstanz im wesentlichen das erste Urteil auf Rechtsfehler untersucht, aber nur noch in sehr eingeschränkten Maße weiteren Tatsachenvortrag, wie z.B. Beweisangebote berücksichtigt! Der RA muß deshalb sehr aufpassen, daß das Gericht der 1. Instanz sich mit seinen Beweisangeboten dezidiert auseinandersetzt und ausführlich begründet, warum es das eine oder andere Beweisangebot nicht annimmt oder anders würdigt.Herzliche GrüßeTripower

Beitrag von **Tripower** » Di 23. Jul 2002, 14:53

Zu einem Ortstermin werden die Parteien üblicherweise eingeladen.Tripower

Meissner · Beitrag von **Meissner** » Di 23. Jul 2002, 16:04

Hallo,wir haben ja schon telefonisch über Dein Problem gesprochen.Beim Ortstermin sind, wie Tripower schon anmerkte, die Parteien üblicherweise anwesend. Wir machen das auch so. Ich denke das Gerichtsgutachten zu zupflücken sollte nicht so problematisch sein. So einfach kann auch kein Gerichtsgutachter gültige Regeln nicht ausser Kraft setzen.Es muss halt auch paralell juristisch geprüft werden, ob nicht schon formale Fehler enthalten sind.Traust Du das Deinem Anwalt zu, ich hab' so den Eindruck als wenn der nicht so recht auf Zack ist.Frank

lockhard · Beitrag von **lockhard** » Di 23. Jul 2002, 16:26

Hallo Frank,mein Rechtsanwalt ist schon auf Zack. Am Landgerischt sitzem aber irgendwelche uneinsichtige selbstherrliche Richter die Absprachen mit der Einzelrichterin einfach vom Tisch fegen. Und das macht mir Angst. Der IHK Gutachter hat keinen Plan von den Dingen die er da tut. Ich werde mal ein Bild von dem Streitgegenstand posten.