oldtimer kauf ohne kfz.-brief

[andersch]

Welche Bedenken gibt es einen Oldtimer ohne Kfz.-Brief zu kaufen? Gibt es eine internationale Behörde, die einem bestätigen kann, daß das Fahrzeug z.B. nicht gestohlen ist?Mir ist bekannt, daß ich beim KBA eine Anfrage machen kann, nur sind dort nur fahrzeuge registriert, die innerhalb der letzten 5 Jahre abgemeldet worden sind! oder?Was also, wenn das fahrzeug ohne papiere importiert wurde oder es schon vor längerer zeit aus dem verkehr gezogen wurde?Ich freue mich für jeden hinweis!Im voraus besten dank.

[DEUVET]

Immer eine heikle Sache.Wenn man sich ganz sicher (!) sein kann, dass der Verkäufer vertrauenswürdig ist, ist das fast die halbe Miete. Zumindest ist man dann vor unangenehmen Überraschungen sicher.Früher war das Verfahren dann recht einfach: man bot das Fahrzeug beim KBA auf.Hatte man von dieser Seite die Freigabe, ließ man sich vom Verkäufer eidestattlich bestätigen (das muß bei einer Behörde geschehen), dass der Brief verloren gegangen ist und dann beantragt man einen neuen.Ich habe das vor einem knappen Jahr zum letzten Mal mit einem alten Pferdeanhänger durchexerziert wie folgt:1. KBA-Anfrage2. parallel dazu mit Ex-Besitzer zum Straßenverkehrsamt, wo dieser eidesstattlich versicherte, dass er den Brief verloren hat3. Antrag auf Neuausstellung gestellt.4. Aus allen Wolken gefallen, weil die Polizei vor der Türe stand und eine Diebstahlsanzeige vorlag (obwohl ich den Verkäufer kannte und genau wusste, dass der Anhänger nicht gestohlen war)!5. Anhänger der Polizei gezeigt (mulmiges Gefühl) und großes Erstaunen dort, da die Diebstahlsanzeige auf einen Wohnwagen lautete, der ein halbes Jahr zuvor in Frankreich gestohlen wurde - tasächlich mit exakt gleicher Rahmennummer.6. Freigabe durch die Polizei.7. TÜV-Abnahme und problemlose Zulassung.Fazit: Auch über deutsche Grenzen hinaus werden Fahrgestellnummern abgeglichen.Heute stellen sich manche Zulasungsstellen ziemlich an, da es wohl Missbrauch mit fälschlich und leichtfertig abgegebenen Versicherungen gegeben hat. Es ist schon sehr heikel, wenn man bespielsweise ein Fahrzeug ohne Brief kauft und den Verlust selbst eidesstattlich bestätigt. Geht was schief, hat man eine Straftat begangen. Also Finger weg von solchen Winkelzügen! Das A und O bei der ganzen Sache ist die eidestattliche Erklärung desjenigen, der den Brief verloren hat und ggf der lückenlose Nachweis der Kaufkette (Kaufverträge), fals dazwischen Besitzerwechsel stattgefunden haben.Das ist manchmal nicht ganz einfach.Viel Glück und Vorsicht!Martin, DEUVET

[hague]

Heft 2/2000 Oldtimer Markt: 12 Jahre nacheinem Autokauf ohne Kfz-Brief, Zulassung miteinem neuen Brief auf Grund einer Unbedenk-lichkeitserklärung des Kraftfahrt-Bundesamtesmeldet sich der angebliche Besitzer. Er legtden Original-Brief vor und bekommt vor Gericht das Auto zugesprochen!!GrußHague