China

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Carb
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China

Beitrag von Carb » Do 15. Mär 2007, 06:25

Hallo Freunde, da ich die letzte Zeit häufiger in China bin, habe ich mich auch mit den täglichen Gegebenheiten vertraut gemacht. Ich bin häufig in Shanghai und glaube mich in der Stadt von annähernd 14 Mio. Menschen aus zu kennen, zumindest was den Bereich der Innenstadt angeht. Um schneller als mit dem Taxi zu sein, empfiehlt sich das U-Bahnnnetz.Durch die Regelung nur 30 Tage in China am Stück bleiben zu können, musste ich China verlassen und war am Wochenende in Hongkong. Sonntags abends war ich wieder zurück. Bin gut in Jintan angekommen und sitze wieder im Büro. Die Reise war ein Abenteuer sondergleichen. Mein Kollege meinte um den Zug um 8:44h zu erreichen müssten wir auf das Frühstück verzichten und früh mit dem Taxi los, weil es um die Zeit sehr viel Verkehr auf den Straßen von Shanghai hat. Oder die zweite Alternative, 7:00h Frühstück und nach dem Auschecken direkt zur U-Bahn, denn die Station ist fünf Minuten Fußweg vom Hotel entfernt und in weiteren 15 Minuten sind wir am Eisenbahn-Bahnhof. Ok, denke ich, gute Idee. Gesagt getan, gefrühstückt, ausgecheckt und ab zur U-Bahn. Oh, sind aber schon viele Leute auf den Beinen und alle zur U-Bahn? Vier RMB bezahlt (0,40 Euro) und zum Bahnsteig mit einem Koffer und einer Laptoptasche. Der Zug kommt und sieht aber gut gefüllt aus. Der hält, keine Sau steigt aus und an jedem Eingang wollen noch 10 rein und der Zug hat sicher mehr als 20 Eingänge. Die schaffen das auch - wir nicht. Ich sag komm, wir nehmen ein Taxi. Nee, sagt er, zu spät, dann kriegen wir den Zug nicht mehr. Ok, der nächste Zug hat sicher mehr Platz. Der kam auch schon zwei Minuten später. Genauso voll, aber es wollten an jeder Tür nur acht Leute rein. Wir also mit gedrängt, mit Koffer und Tasche und Tür zu. Fast, mein Arsch hing noch etwas außerhalb, ein Schubs des Helfers draußen und die Tür war zu. Klasse, ich wusste gar nicht wie nah man sich kommen kann. Festhalten brauchte ich mich nicht, denn umfallen ging nicht. Aber mit welcher Hand denn auch, ich konnte nicht mal mein Gepäck loslassen. Den Kopf ganz nach oben ging auch nicht, denn streckten sich schon ein paar Arme zu den Haltegriffen. Da stand ich oder besser ich wurde gestanden, in der U-Bahn. Mein Kopf in einer Achselhöhle mit Blick auf einen Mantelknopf, die Arme leicht gespreizt und das Gepäck im Griff. Na gut, die zwei Stationen und dann ist es ja vorbei. "Sal, how many stations we take?" "Helmut, we take eight!" Ok! dann eben acht statt zwei. Werde ich auch überleben, den umfallen geht ja nicht. Woran ich überhaupt nicht gedachte hatte war, dass Leute in U-Bahnen ein- und aussteigen! Ok, habt ihr Pech, geht eben nicht, ich kann mich von der Tür nicht weg bewegen. Nun muss man wissen, dass die U-Bahn in Shanghai keine Rücksicht auf die Anzahl der Fahrgäste nimmt, egal wie viel aus- oder einsteigen. Der Zug hält immer eine halbe Minute, dann schließen sich die Türen automatisch. Da der Zug auch immer in der gleichen Weise beschleunigt und bremst, kommt diese Aktion nicht unvorbereitet, wenn man sich denn festhalten kann. Ich konnte nicht. Das Abbremsen setzt ein und ein Ruck geht durch die Gäste. Der Kontakt wird intensiver und erreicht jetzt auch die Füße. Ich hätte doch besser meine Unfallsicherheitsschuhe anziehen sollen, aber die standen jetzt in Jintan. Als die Bremsung einsetzte kam noch aus einem anderen Grunde Bewegung in den Gastreihen. Da glaubten tatsächlich Leute aus den hinteren Reihen die müssten jetzt raus. Ich hätte nie gedacht was man mit dem Willen die Bahn zu verlassen alles bewegen kann. Ich bewegte mich, getragen von klarer Absicht der anderen Gäste die Bahn zu verlassen, leicht seitwärts und durch abwechselndes Heben und Senken meiner Füße hatte ich die Tür frei gegeben. Nicht aber mein Gepäck. Das hatte zwar keinen direkten Körperkontakt mehr zu mir, aber mein Griff wurde stärker. So stand ich dann mit etwas mehr gespreizten Armen und dem Gepäck mit weißen Knöcheln fest im Griff. Der Bewegung nach, müssen wohl mehrere raus wollen und ich dachte mir dass es dann sicher entspannter weiter geht. Ganze drei Leute kämpften sich nach draußen und dem Druck nach zu urteilen der dann einsetzte, sicher die doppelte Anzahl wieder rein. Meine Haltung hatte sich nur in sofern geändert, dass ich jetzt den Mantelknopf aus den Augen verlor und stattdessen mit einem jungen Mann Face to Face stand, der in Ruhe seine SMS schrieb. Face to Face, das heißt man konnte sich nicht in die Augen sehen, weil der Abstand zu kurz war. Das war die erste Station? Und das noch fünf mal? Das ging auch tatsächlich so und ich bewegte mich bei jeder Station etwas im Kreis. Einmal sah ich sogar einen meiner Koffer. Es hieß für mich nach ein bisschen durch halten denn schlimmer kann es ja nicht kommen. Auch bei der U-Bahn gibt es Umsteigebahnhöfe. Berüchtigt ist "Peoples Square" von line one to line two. Die Bahn bremste und was dann passierte war noch mal eine Steigerung. Ob ich durch das Bremsen oder die Unruhe Chinas bewegt wurde weiß ich nicht. Als der Zug stand und sich die Tür öffnete, wollte wohl die Hälfte der Leute gleichzeitig raus. Noch mal zur Erinnerung. Ein automatisches Zugsystem. Wäre es nicht schafft, binnen 30 Sekunden aus zusteigen, bleibt auf der Strecke im wahrsten Sinnes des Wortes. Mein linker Arm erreichte die Waagerechte und der Koffer daran sah den Bahnsteig während ich noch mit dem Gesicht an einer Plastiktüte hing. Hoffentlich hält der Griff an dem Koffer, schließlich war der aus China und ob die unter solchen Bedingungen testen, weiß ich nicht. Nach 15 Sekunden kam mein Koffer mit Arm wieder zurück und die letzte kreischende Schöne aus dem Reich der Mitte war draußen. Die Tür ging zu und ich sah seit dem Einstieg am Stadiums-Hotel Arme, Tasche und Koffer wieder. Nach zwei weiteren Station ohne nennenswerte Ereignisse waren wir an der Rail Station. Eins kann ich nur sagen, jeden Tag bräuchte ich das nicht aber es war eine Erfahrung die mir China sehr nah gebracht hat.Nette GrüßeHelmut

StevieP2
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China

Beitrag von StevieP2 » Do 15. Mär 2007, 08:41

Sehr schön geschrieben- ich hatte bei meiner China-Reise damals ähnliche Erfahrungen gemacht.Nur das hier wundert mich:Zitat:Original erstellt von Carb am/um 15.03.07 05:25:13 Mein Kopf in einer Achselhöhle mit Blick auf einen Mantelknopf, Bei den ganzen Zwergen dort konnte ich da wenigstens einigermaßen bequem drüberschauen- als Europäer ist man ja zum Glück doch in der Regel größer... Steffen

Carb
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Beitrag von Carb » Do 15. Mär 2007, 09:10

Hallo Steve,ich bin 1,70m und es gibt in China, zumindest im Osten, auch große Menschen. Dass ich so stand, lag auch daran, dass ich durch die Koffer gehandicapt war, mich gerade hin zustellen.Nette GrüßeHelmut

citroeni
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Beitrag von citroeni » Do 15. Mär 2007, 19:22

sehr sehr schön geschriebenerinnert mich an unsere Schüleraustausch-Touren mit der Partnerschule in Peking wo wir auch jedes Jahr eine andere Stadt in China zusätzlich besucht haben.muss unbedingt mal wieder dorthin fahren, bin immerhin 5 Jahre nicht mehr im Reich der Mitte gewesen...

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