Seite 1 von 2
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 08:13
von Sierra
Hallo, der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an meinen Thread über die Creditreform-Nerver, die mit meinen und auch Euren Daten Geld machen. Jetzt kam der Brief vom Amtsgericht/Registergericht. Wenn ich die Bilanz nicht binnen 2 Wochen einreiche, droht ein Ordnungsgeld zwischen 2500 und 25000 EUR. Es steht drin, daß ein Antrag der Creditreform Winterstein KG in Kempten vorliegt. Na, ob ich denen wohl jemals eine Info abkaufe?GrußMichaelMein Steuerberater gab mir den Tip, die Bilanz auf rotes Papier zu kopieren. Dann können diese Brüder es nicht weiterkopieren, sondern müssen abschreiben. Kleiner Trost, aber immerhin. Ab 2006 muß man eh elektronisch einreichen.
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 11:10
von oldsbastel
Zitat:Original erstellt von Sierra am/um 12.03.07 07:13:50Mein Steuerberater gab mir den Tip, die Bilanz auf rotes Papier zu kopieren. BTW: Wie ist das überhaupt? Eine GmbH bzw. Kapitalgesellschaft ist ja grundsätzlich verpflichtet, ihre Bilanz zu veröffentlichen. Wie, wo und in welchem Zeitraum muss denn das passieren? Und wer darf die Bilanz einsehen?Beitrag geändert:12.03.07 10:29:18
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 11:50
von Sierra
Jep. GmbH ist verpflichtet.Um welchen Zeitraum geht es?Wenn Dein erster Abschluß 2006 und später ist, brauchst Du nicht mehr auf Papier einreichen. Dann siehe hier:
https://publikations-serviceplattform.d ... ervlet?und ärgere Dich. Bis einschl. Bil. 2005: Verkürzt in Papierform ans zuständige Registergericht auf rotem Papier. Man kann dort persönlich aufkreuzen und die Daten kopieren. Drum das rote Papier. Gescannt wird von denen nichts. Ob die was zufaxen oder schicken, weiß ich nicht. Ob jeder Auskunft kriegt oder es begründen muß, weiß ich auch nicht. Das Einreichen kostet 20 EUR. Von Amts wegen wird eine unterlassene Einreichung nur nach Antrag eines Auskunftsersuchenden verfolgt. Deine Konkurrenz kann mit den Zahlen eigentlich nicht viel anfangen (bei kleinen GmbH ist nicht mal die G V dabei) nur diese Datenverhökerer à la Creditreform kommen so mit gesetzlicher Unterstützung zu ihrer Geschäftsgrundlage. Für mich eine Schmiere mit GEZ, IHK etc. Ab JA 2006 mußt Du, wie oben geschrieben, elektronisch melden. Das ist auch noch teurer! Kleine GmbH kommen günstiger weg und müssen nicht so viel veröffentlichen. Jeder kann es dann online einsehen. JEDER! Das Amt wird automatisch tätig, wenn Du die Zahlen nicht bis 12 Monate nach dem Geschäftsjahresende gemeldet hast. Und das wird richtig teuer. Ich hab mich schon mal registriert. Dafür ist extra eine neue Behörde geschaffen worden. GrußMichael
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 12:20
von oldsbastel
Zitat:Original erstellt von Sierra am/um 12.03.07 10:50:34Dafür ist extra eine neue Behörde geschaffen worden. Dafür ist doch keine neue Behörde geschaffen worden. Wie kommst du denn darauf? Der Bundesanzeiger Verlag, der die Veröffentlichung übernimmt, ist schon ewig alt und übernimmt die Veröffentlichung via Datenbank, was er mit dem Bundesgesetzblatt ohnehin schon seit vielen Jahren macht. Die haben also "nur" ihre Datenbank erweitert.Beitrag geändert:12.03.2007 11:23:58
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 12:30
von Sierra
Nein, Burkhard, ich habe gelesen, daß das wirklich so ist. Wirtschaftswoche? Weiß nimmer genau. Der Bundesanzeiger veröffentlicht, das ist richtig. Aber die Verfolgung übernimmt wohl eine Behörde. GrußMichael
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 12:48
von Sierra
Guck mal hier, grade ergockelt:http://www.steuerberatung-fe...hemen/Offenlegung.htmInteressant, wieviel von der ganzen Information allein der Teil mit den Sanktionen, Drohungen, Verfahrenskosten etc. ausmacht. Von diesem Staat kann man sich nur noch bedroht fühlen. GrußM.
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 13:46
von Old Cadillac
Hi Leute,d.h. ich habe auf die Zahlen einer GmbH Zugriffsmöglichkeiten ? Ist ja interessant... wo kann man das einsehen ? Kostet das was ( vermutlich... ). GrüßeTom
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 14:00
von Sierra
Hi Tom, siehe oben. Es geht wohl auch über die Seiten des Bundesanzeigers und
www.handelsregister.deWie gesagt, bisher wurde Nicht-Veröffentlichung nur auf Antrag geahndet und Du wirst nicht nur über uns nix finden. Ab JA 2006 wird das anders. GrußMichael
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 14:05
von oldsbastel
Kapitalgesellschaften (und damit auch kleine GmbHs) waren schon immer zu Offenlegung verpflichtet. Bislang hat sich - im Fall von KMUs - nur keine Sau weiter darum gekümmert. Mir ist auch überhaupt nicht klar, welches Interesse die Öffenlichkeit an den Zahlen haben sollte.Das Einzige, was jetzt gemacht wird, ist die konsequente Verfolgung, falls die Zahlen nicht veröffentlicht werden.Eine echte Aussagekraft haben die Zahlen im Falle von KMUs und Handwerksbetrieben ohnehin nicht. Da bei der Finanz- und Wirtschaftspolitik Steuerhinterziehung zur ersten Bürgerpflicht wird, gilt es sich um jeden Preis möglichst arm zu rechnen. Das Schwarzgeld von Handwerksbetrieben taucht ja auch nicht in der Bilanz auf. Wenn ich mir überlege, dass ich mit einem Festangestellten jeden Monat 3 Leute beim Finanzamt bezahle, kriege ich SOOOOO einen Hals. Es wird höchste zeit, dass der öffentliche Dienst eindlich kapiert, dass er überflüssig ist wie ein Kropf. Beitrag geändert:12.03.07 13:09:04
Fortsetzung: Creditreform verlangt Veröffentlichung der Bilanz bei Mini-GmbH
Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 14:32
von Sierra
Mit einer GmbH stehst Du sowieso ständig mit einem Bein im Knast. Du meinst vielleicht, eine Zeitung muß Betriebsausgabe sein, weil Du sie für was auch immer (tatsächlich!) brauchst. Der Betriebsprüfer schmeißt sie Dir raus und Du darfst sie nicht nur von Deinem versteuerten Geld bezahlen, Du kriegst auch gleich noch ein Verfahren wegen "verdeckter Gewinnausschüttung" an den Hals. Logische Konsequenz dieser Politik ist, daß ich meine Festangestellten abgebaut habe und den Laden lieber klein und fast allein mit Azubis umtreibe. Bevor ich einen einstelle, lehne ich den Auftrag ab und leg mich in die Sonne oder schraub Oldtimer. Ich seh es nicht mehr ein. Wartet noch 30 Jahre, dann werden unsere Frauen mit Trampelnähmaschinen Klamotten für die Chinesen nähen und wir Männer in unseren wiedereröffneten Bergwerken Kohle für die abbauen. GrußMichael