Oldtimer-Foren

Mal etwas Automobilhistorisches: Von wem kommt eigentlich die Idee der "Kurvenstabilisierung", also dem zusätzlichen Einsatz einer Feder (für Einzelradaufhängung meist Drehstab in U-Form), die nur bei unterschiedlicher Bewegung/Auslenkung der Räder einer Achse wirkt, und nicht bei gleichseitiger/gleichartiger?Wer hat dies zuerst eingesetzt, und wann genau? Zeitpunkt muß irgendwo in den 1930ern liegen. Speziell für die Pendelachs-Konstruktionen (RUMPLER!!!!!) gibts einen Hinweis auf Gregoire, doch undatiert.Grüsse MP

Jaa, die Frage ist schwierig, aber man kann doch mal fragen. Gibts denn jemanden, der ein selbstgemachtes Foto von einer Tatra-Pendelachse hat? Bei Tatra sollten, so mir bekannt, keine Längslenker/Schubstreben vorhanden sein, also die Achse ist mehr oder minder "freitragend" aufgebaut, wenn man das so sagen darf.MP aus HH

Hi,beim Tatra läßt die Lagerung der Halbachsen im Differentalgehäuse keine Bewegung in Fahrzeuglängsachse zu. Auch die Blattfedern führen die Halbachsen.Einen Querstabilisator gab es da aber nicht.GrußStefan

Nee, ich hab den Hinweis gefunden, daß wenn man Längslenker/Schubstreben verwendet (also bspw. auf der einen Seite unten an der Halbachse befestigt, nahe am Rad, auf der anderen Seite des Längslenkers, einen halben Meter weiter vorn, am Karossen-Unterboden) kann man die Pendelachs-Konstruktion leichter machen. Die Achse muß ja Antriebs- und Bremsmomente irgendwie an die Karosse loswerden (bei Tatra gehe ich davon aus, daß sich die Trommel-Bremsen "ganz normal" am Rad befinden). Zu Tatra habbich nur ein Achsenbild gefunden, das zeigt eine dicke, mehrschichtige Querblattfeder. Aber das muß ja nicht für alle Modelle gelten. Die Benz-Modelle sind mit o.g. Schubstreben ausgerüstet, und beim Einfedern geht das Rad minimalst in Vorspur, weil die Schubstrebe selber keinen Längenausgleich hat.Die zuerst gestellte Stabilisatorfrage war vom zweiten Beitrag unabhängig. Irgend jemand schrieb irgendwo, daß Benz mit 1949 recht früh einen Stabilisator an der Vorderachse und in Serie einsetzte. Allerdings soll es einige Konstruktionen gegeben haben (Lancia 1937), wo Teile der Radaufhängung/Achse Aufgaben eines Stabilisators übernehmen. Diese Teile sollen aber nicht so aussehen, wie man sie heute kennt; habe dazu noch keine Bilder gefunden.Gr MP

Den Link habbich mir zu Gemüte geführt, aber da iss die Lösung noch nicht beschrieben. Bei einem der gezeigten Radaufhängungsskizzen drängt sich vielleicht der Verdacht auf, daß da was wie ein Stabilisator wirkt, aber die Bilder sind ja winzig, und ohne Kommentar. Daß besonders Lancia hier "was zu sagen" hat, war sowieso klar. Soweit mir bekannt, fährt Morgan noch heute mit der Lancia-Hülsenführung anner Vorderachse.Grüsse MP