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Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: So 6. Aug 2006, 21:24
von Arielle
Hallo zusammen,nachdem ja die Frage meiner Bekannten, die nach Ungarn auswandern wollen, jetzt geklärt ist und sie ihre Autos nicht mitnehmen können (das Maximalalter liegt übrigens lt. ungarischer Botschaft bei 8 Jahren, nicht bei 10), haben sie mich gefragt, was sie denn nun drüben kaufen sollen.Gefragt ist etwas Robustes, nicht allzu Reparatur-Anfälliges. Da sie den Grund erst gekauft haben und dort noch sehr viel investiert werden muss, sollte es auch nicht allzu teuer sein. Ich habe mich mal bei den Gebrauchtwagenhändlern im Internet umgesehen, da werden fast nur westeurpäische Fahrzeuge angeboten und das nicht gerade preiswert.Da ich mich mit Ost-Fahrzeugen gerade so weit auskenne, dass ich weiss, wie sie von aussen aussehen, daher jetzt die Frage, wonach sie sich umsehen sollen: Trabant, Lada, Skoda, Wartburg (wohl eher nicht wegen der Ersatzteile?), Robur, Barkasz, sonst was?Schon mal vielen Dank für Eure Tips.Liebe Grüsse, Andrea
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 08:44
von Leines
Servus Andrea,Ich habe vor ettlichen Jahren mal einen Lada Niva verschenkt, den hat sich ein Bauer vom Plattensee geholt, zum Schaftransport. Die vorderen Bremssättel waren fest, und der Austausch hätte den Wert des Wagens überschritten. (... Kein Prroblemm, machen Injektion Caramba..)Der Einheimische hat es geschafft (Wie?) mit meinen im Vorab gefaxten Papieren die Karre in Ungarn zuzulassen. Ist dann mit gültigen Schildern angereist (Noch schnell im Hof auf dem Kies ein bisserl patiniert) Und ist dann glaubwürdig mit dem 16 Jahre alten Auto über die Grenze gefahren.Vermutlich nicht zur Nachahmung für Deine Freunde, aber für Leute mit Verbindungen ein gangbarer Weg...Grüße Leines
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 08:56
von Panama
Hallo,bei Lada gibt es etliche Modelle, die als Lizenzbauten von FIAT hergestellt wurden. Da dürfte die Beschaffung von Ersatzteilen, Literatur (nicht unbedingt in kyrillisch) etc. nicht so problematisch sein. GrußPeter
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 18:09
von Karl Eder
Hallo,da wäre wahrscheinlich nur ein Lada zu empfehlen oder in A oder D ein "importfähiges" Gebrauchtfahrzeug.@Panama:ein(e?) Lada sieht zwar einem Fiat sehr ähnlich, aber so richtig zusammen passen die Teile nicht (Erfahrungswert von jemanden der einen Fiat 124 mit Lada-Teilen restaurieren wollte), außerdem sind Lada-Teile um einiges einfacher und billiger zu bekommen als die Fiat-Teile (der längst ausgestorbenen 124er und 125er).
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 20:26
von Arielle
Hallo zusammen,danke erstmal für die Antworten. Zum Thema Fahrzeug zulassen weiss ich von einigen meiner osteuropäischen Kunden, wie es funktionieren würde. Dazu braucht man nicht mal Verbindungen, allerdings ist es nicht legal und daher werde ich es meinen Freunden auch nicht empfehlen.Zum Thema Nachbauten ist mir noch eingefallen, dass es im Osten Renault-Lizenzbauten gab oder gibt. Wenn ich mich richtig erinnere, hiessen die Avia. Waren zwar LKW´s und Transporter, aber für die Hausrenovierung wäre so etwas auch eines der gesuchten Fahrzeuge.Liebe GrüsseAndrea
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 23:23
von Willi
Hallo Andrea,mein 1ter Gedanke heute nachmittag war : Lada NivaWenn Renault, dann den Rapid. Beide bestens für´s grobe geeignet.Gruß Willi
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Di 8. Aug 2006, 09:19
von oldsbastel
Zitat:Original erstellt von Arielle am/um 07.08.2006 20:26:33Zum Thema Nachbauten ist mir noch eingefallen, dass es im Osten Renault-Lizenzbauten gab oder gibt. Wenn ich mich richtig erinnere, hiessen die Avia. Du meinst Dacia. Das waren R12 (oder sowas) - Nachbauten. Die Marke gibt es auch heute noch.
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Di 8. Aug 2006, 09:28
von Privra
Hallo Arielle,als Nutzfahrzeug sollen sie ein westeuropäisches Modell kaufen. Die Zeitenwende ist mittlerweile 16 (!) Jahre her, mithin auch die Produktion. Selbst wenn Deine Bekannten ein 90er Modell bekommen, ist das eher fragwürdig. Der Erhaltungsaufwand (die Modelle beruhen meist auf 60er Jahre-Stand) ist heute einfach zu hoch.Dazu kam, dass Ungarn im "Ostblock" schon immer eine Sonderrolle mit eher westlicher Anlehnung führte, beruht zum großem Teil auf dem Putschversuch und damals gemachtne Zugeständnissen. Zu den Varianten:Trabant - in Ungarn häufig, als Kombi und Baufahrzeug zu empfehlen, als Zweitakter vielleicht mit der Zeit überfordertWartburg/Barkas - meist Zweitakter, wie Trabbi, die späten Viertakter sind kaum zu bekommen aber gerade als Barkas eine EmpfehlungDacia - Finger weg, die rumänische Qualität war in dem gesamten Ostblock gefürchtet, zudem sehr weich gefedert, nicht unbedingt für den Baueinsatz geeignetSkoda - robuste Fahrzeuge, aber durch den Heckmotor, kaum LadeplatzLada - der Niva wäre eine VarianteZastava - jugoslawischer Lizenzbau von irgendwas - zu kleinBulgarien, Polen, Ungarn bauten keine eigenen FahrzeugeMoskwitsch - als Arbeitstier eventuell zu empfehlenJens
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 19:49
von kat
Zitat:Original erstellt von oldsbastel am/um 08.08.2006 09:19:31Zitat:Original erstellt von Arielle am/um 07.08.2006 20:26:33Zum Thema Nachbauten ist mir noch eingefallen, dass es im Osten Renault-Lizenzbauten gab oder gibt. Wenn ich mich richtig erinnere, hiessen die Avia. Du meinst Dacia. Das waren R12 (oder sowas) - Nachbauten. Die Marke gibt es auch heute noch.Hi,nein, sie meint Avia. Und die sind imho nicht schlecht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aviahttp:/ ... fanBeitrag geändert:09.08.2006 19:52:13
Frage zu Fahrzeugen aus dem Osten
Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 20:42
von Thomas404
Zitat:Original erstellt von Privra am/um 08.08.2006 09:28:48Bulgarien, Polen, Ungarn bauten keine eigenen Fahrzeuge Hallo Jens, da muß ich Dir leider widersprechen. In Bulgarien gab es z.B. den Bulgarrenault, einen Lizenzbau des Renault 8.Zu polnischen Pkw, wovon manche auch im Westen verkauft wurden und werden, sag ich bloß mal als Beispiele: Warszawa (basierte auf dem russischen Pobjeda), Syrena (Zweitakt-Kleinwagen), Polonez, Fiat 125 (hatte allerdings als Polski-Fiat andere Motoren als das italienische Original), Fiat 126 (genannt "maluch", d.h. Zwerg), Fiat Cinquecento, Fiat Seicento.Ungarn hat wohl tatsächlich keine eigene Pkw-Industrie, aber z.B. Lkw der Marke Rábá (richtig geschrieben?) und Omnibusse der Marke Ikarus, beides unter Verwendung von viel MAN-Technik. Wenn ich richtig informiert bin, werden beide Fabrikate aber inzwischen nicht mehr hergestellt.Aber um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Was die Auswahl eines geeigneten Fahrzeugs angeht, gebe ich Privra-Jens völlig recht. Mit einem westeuropäischen Modell werden Andreas Bekannte nicht falsch liegen.Ich habe viele Kollegen aus verschiedensten ost- und südosteuropäischen Ländern, und die fahren alle mit Westautos herum: Hauptsächlich Audi, BMW, VW Passat Variant, manche auch Mercedes, und meist als Turbodiesel. Opel und Ford eher nicht.Bei den polnischen Leiharbeitern sehr verbreitet ist der VW-Bus T4, meist relativ junge Baujahre (keine Ahnung, ob das zulassungsrechtliche Gründe hat) mit Dieselmotor, Pkw-Ausstattung und polnischer Zulassung. Reparaturen und Ersatzteilversorgung für gängige Westautos sind, soweit mir bekannt ist, zumindest in Polen und Bosnien kein Problem.Übrigens noch was über Dacia:Ein rumänischer Kollege, der normalerweise einen 3er BMW fährt, hat mal im Urlaub einen Dacia Logan probegefahren und war richtig begeistert von dem Ding: Laut seiner Aussage robust gebaut, geräumig, preisgünstig und von der Qualität viel besser als die alten Ostblock-Dacias. Inzwischen meines Wissens auch als Diesel zu haben, und 2007 soll er als Kombi auf den Markt kommen.