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Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Fr 7. Apr 2006, 09:01
von Leines
Warum regt sich denn jetzt jeder auf, wenn 16000 Truthühner gekeult werden? Ja, glauben die denn, die Vogelgrippe ist in einem Streichelzoo ausgebrochen? Die Tiere wären ja so wie so getötet worden.... (Und vermutlich sogar unter schlechteren Bedingungen...)Grüße Leines
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Fr 7. Apr 2006, 09:43
von P2Welt
Und das ist sicherlich auch übertragbar auf alle anderen hierzulande zeitweise massenhaft auftretenden Tierkrankheiten/-seuchen bei unseren Nutztieren (wie z. B. die Schweinepest momentan in Teilen von NRW). Der einzige "Aufrege-Faktor" dabei wäre der nicht unerhebliche materielle Schaden, weil aus den sonst verwertbaren Produkten unserer Nutztiere (Fleisch usw.) quasi ein wertloser Wegwerfartikel wird. Und dieser volkswirtschaftliche Schaden wird letztlich von niemandem anders als dem "gemeinen Steuerzahler" aufgefangen, der diese "Zeche" indirekt schon zahlen muss.
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Fr 7. Apr 2006, 10:26
von ericstrip
Der eine Grund ist der, den P2Welt anführt.Der andere vielleicht, daß die Massenproduktion von Geflügel (und natürlich auch anderen Tieren) durch die schön ekligen Bilder von Schaufelladern, die zig Truthahnkadaver in Container laden, auch Leuten verdeutlicht wird, deren einziger Kontakt mit Geflügel das gepreßte Putenbrustfilet aus dem Supermarkt ist. Dem sieht man es ja nicht an, wie es entstanden ist. Durch die Bilder von den Keulungen werden diese Leute dann für zwei Wochen zu Vegetariern und kaufen dann, wenn sie die Bilder wieder vergessen haben, doch wieder das Zeug von Wiesenhof. Das ist halt menschlich...[Diese Nachricht wurde von ericstrip am 07. April 2006 editiert.]
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Fr 7. Apr 2006, 21:33
von mog
Zitat:Der einzige "Aufrege-Faktor" dabei wäre der nicht unerhebliche materielle Schaden, weilIch finde der einzige "Aufrege-Faktor" ist nicht der materielle Schaden, sondern die Massentierhaltung an sich. Ich finde es durchaus akzeptabel, wenn Menschen als "Allesfresser" Fleisch essen, jedoch nur dann, wenn die Tiere bis zur Tötung ein annähernd optimales Leben hatten. Viele Grüße Mog
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Sa 8. Apr 2006, 09:55
von ericstrip
@mog: Ja. Ich wette, daß mindestens 90% der Fleischkonsumenten erst einmal keinerlei Appetit mehr auf Tiere hätten, wenn sie einmal einen Massentierhaltungsbetrieb oder einen Schlachthof (am besten beides hintereinander) besichtigt hätten. Besonders die Fließbandköpfungsmaschinen beim Geflügel sind barbarisch (manchmal funktioniert die Betäubung per Stromschlag nicht, dann wird der Kopf halt ohne abgerissen, oder auch nicht ganz abgerissen...). Vergleichbare Zustände gibt es bei allen Tierschlachtungen. Die Arbeiter auf den Schlachthöfen sind zum größten Teil schlecht ausgebildet und noch schlechter bezahlt - entsprechend stumpf bolzen sie herum. Aber darüber dürfte man sich bei den Fleischpreisen eigentlich auch nicht wundern - wie soll es auch sonst z.B. möglich sein, die Kosten für ein Hähnchenleben von der Schlüpfung bis zur Kühltheke bei 2 Euro zu halten?Ich fürchte nur, daß man schlecht etwas dagegen tun kann - so lange es Menschen gibt, die diese Produkte kaufen, ändert sich nichts. Viel Fleisch möglichst billig, lautet die Devise.Das ist die Kehrseite unseres Wohlstandes. Bei Menschen hört das ja auch nicht auf. Wie es den Wanderarbeitern in China geht, die unsere billigen Konsumgüter herstellen, interessiert ja auch keinen Käufer.
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Sa 8. Apr 2006, 10:55
von ford64
ist das Leben in freier Wildbahn annähernd optimal?
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Sa 8. Apr 2006, 13:53
von mog
Ja, deshalb esse ich auch manchmal Wild. Auch wenn ich kein Freund der Jägerei bin. In einem Fernsehfilm wurde mal ein beeindruckendes Experiment gezeigt. Dort wurden im Grunde degenerierte Hausschweine aus ihrem Massentierhaltungskerker befreit und im Wald ausgesetzt. Nach kurzer Zeit, zeigten die Tiere, obwohl sie noch nie im Freien gewesen sind, das Verhalten von Wildschweinen. Sie bauten Nester aus Farn für den Nachwuchs usw... Da wurde richtig deutlich, was den Käfigtieren für Unrecht angetan wird. Zumal Schweine mindestens die Intelligenz von Hunden aufweisen sollen...Ökologische Landwirtschaft ist schon eine gute Sache für die Tiere und die Qualität des Fleisches. (Weideschweine usw...).Gruß Mog[Diese Nachricht wurde von mog am 08. April 2006 editiert.]
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Sa 8. Apr 2006, 18:14
von ford64
Unbestritten.Wollte nur kurz durchblicken lassen, dass die Natur einem Tier auch keinerlei Rechte gewährt, weder auf Nahrung, noch auf Unversehrtheit - und somit nicht immer optimal ist. Wiesenschweine aus freier Haltung und stressarmer Hausschlachtung schmecken übrigens tatsächlich besser.
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Mi 12. Apr 2006, 18:31
von ferdisponti
Hallo,Die, die sich die Sohlen heisslaufen um Fleisch (zu) billig einzukaufen, sind die auch schuldig.......?GrussFerdi,
Rätsel des Alltags: Geflügelkeulung
Verfasst: Mi 12. Apr 2006, 19:44
von ericstrip
@ferdisponti: An der Massentierhaltung schon.