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Wie arbeitet Kontaktspray?
Verfasst: Mi 4. Jan 2006, 18:30
von vince158
Moin!Hab heute in der Mittagspause mit meinem ebenfalls schraubenden Kollegen darüber diskutiert, was eigentlich Kontakspray bewirkt. Da tauchten folgende Fragen auf:1. Sind WD40, Caramba und sonstige "Kontaktsprays" nicht eigentlich nichts anderes als besonders dünnflüssige Öle und somit nicht leitend?2. Wenn ich jetzt (beispielsweise bei Kabelschuhen) zuerst die Kontakte einsprühe und dann zusammenstecke, habe ich dann nicht einen dünnen Film auf den Kontakten, die eine vernünftige Verbindung eher behindern?3. Was bringt dann dieses Kontaktspray, außer dass kein Wasser rankommt?4. Was leistet in diesem Zusammenhang Graphitspray bzw, Kupferpaste? Und sollte ich nicht eher sowas auf meine Kabelschuhe sprühen, um dauerhaften Kontakt zu bekommen?Bitte klärt mich auf!(Tja-ja, worüber man nicht alles quatscht in der Mittagspause...)Grüße aus HH!Philip
Wie arbeitet Kontaktspray?
Verfasst: Fr 6. Jan 2006, 00:41
von schnappi
Aus meiner Sicht gibt es mindestens 2 Arten von Kontaktspray:1. Die im Automobilumfeld häufig verwendeten dünnflüssigen und nichtleitfähigen Öle, die in erster Linie wasserverdrängend wirken und daher am ehesten sinnvoll sind, um elektrische Nebenschlüsse durch Nässe z.B. im Bereich der Zündanlage zu bekämpfen. Produkt-Beispiel: Caramba Universal2. Die vorwiegend in der Elektronik eingesetzten, leichtflüchtigen und oxidlösenden Kontaktsprays, die dort was bringen, wo zu hohe Übergangswiderstände an Kontakten zu Funktionsstörungen führen. Beispiel am Auto: Rücklichtbirnchen in Fassung korrodiert, brennt nicht mehr.Produkt-Beispiel: Kontakt Chemie Typ 61Ich arbeite mit den beiden o.g. Typen, je nach Einsatzfall. Gibt es evtl. noch mehr Typen oder gar ein Wundermittel, das alles kann??GrüßeSchnappi
Wie arbeitet Kontaktspray?
Verfasst: So 8. Jan 2006, 01:27
von ID19
"Kontaktspray" ist eigentlich für erstgenannte Gruppe der falsche Ausdruck, denn sie schmieren ja auch (bedingt) und vorallem unterwandern sie Rost und dringen in kleinste Ritze ein , wo normales Öl nicht hinkommen würde. Insofern werden sie ja gerne zum Gängigmachen vergammelter Verbindungen, Gelenke usw. verwendet. Sie verdunsten dann aber auch wieder. Langzeitwirkung eher gering. Deswegen lieber vorbeugend Caramba Korrosionsspray oder eben Kupferspray verwenden. Das beugt dem Festrosten oder Kontaktgammeln auf Jahre vor. Ich verwende beides bei meinem Wintermotorrad großzügig im Herbst und im Allgemeinen habe ich bis zum Frühjahr trotz Salz keine Probleme mehr. Zum Versiegeln von empfindlichen Bereichen nehme ich gerne noch Motorrad-Kettenspray. Das Zeug klebt "wie Sau" und lässt sich von Wasser nicht beeindrucken. Ist aber auch entsprechend schwer im Frühjahr zu entfernen.Ideal auch für alle Gelenke unter dem Auto, zumal es Gummi nicht angreift.GrüßeMartin
Wie arbeitet Kontaktspray?
Verfasst: Fr 20. Jan 2006, 00:56
von Riesenmaus
Hi, Leute,das stimmt schon, dass diese sogenannten Kontakt-Öle eigentlich besser geeignet für Schlösser und ähnliches sind. Der Witz bei elektrischen Anschlüssen: Sie verhindern Kriechströme, weil sie eben gerade nicht leitdend sind, Korrosion der Kontaktoberflächen (vor allem durch Wasser, Sauerstoff und Kohlendioxid) verhindern und das (elektrisch) leitende Wasser verdrängen.Aber, stimmt: Das Zeug verdunstet zum größten Teil sehr schnell wieder und zurück bleibt ein Dreckfilm, der wiederum Wasser bindet und zu Kriechströmen führt. Das heißt: Eigentlich ist das auf Dauer ein Kuckucksei.Eine dauerhafte Schutzwirkung kann man mit Polschutzfett (Beispiel: Säureschutzfett von Bosch - im Zubehörhandel) erzielen. Diese Fette sind für derartige Zwecke entwickelt worden. Wirkung: Verhindern Korrosion der Oberflächen (ist ein besonderes Problem bei elektrischen Kontakten wegen der anliegenden Spannung), verhindern Kriechströme, binden Säuren (z.B. durch bereits vorhandene Korrosion) und verdunsten und verharzen nicht.Also: die Kontakte gut reinigen, eventuell vorhandene Korrosion entfernen (z.B. mit ganz feinem Schmirgelpapier) und GANZ DÜNN mit dem Säureschutzfett fetten. Die Devise 'viel hilft viel' ist Mist, weil sich dann nur Dreck auf den Oberflächen sammelt, der wiederum Wasser anzieht und bindet und ... siehe oben.Habe mit dieser Methode beste Erfahrungen gemacht.Gruß von Riesenmaus