BILDUNG, BILDUNG und kein Ende...

[BUMI45]

Moin, wenn ich mir bei uns im Ort Sperrmüll ansehe, stelle ich einen direkten Bezug zwischen Haufengröße und Zeitdauer der Arbeitslosigkeit fest. Irgendwo stimmt in dem System etwas nicht. Gruß, Burgfried

[eddie]

Manchen wünsche ich aus tiefstem Herzen, daß sie auch einmal in eine "berufliche Notsituation" geraten und sie, als "wertlose" Bittsteller und Schnorrer abgestempelt, um Unterhalt anstehen müssen, mit welchem das menschenwürdige Überleben in vielen Fällen fast nicht mehr möglich ist, obwohl man jahrzehntelang immer gearbeitet und "eingezahlt" hat...Wie man so herabwürdigend über Menschen urteilen kann, ohne ihre Schicksale zu kennen, nur weil anscheinend mal wieder ein "Unterschichtenfernsehreporter" aus reiner Lust an der Provokation (oder der "richtigen" Parteizugehörigkeit) ein paar "Vorzeigeschnorrer" vor die Kamera gelockt hat...Und endlich wird jetzt die wahre, häßliche Fratze der Freidemokraten öffentlich gezeigt und schonmal angedroht, wie Guido Fredersen mit einem Teil der Bevölkerung zukünftig am liebsten verfahren würde.Es soll wohl eine neue Schicht der Mittel- und Wehrlosen herangezogen werden, um sie auch für die unwürdigsten und erniedrigsten Arbeiten zum Hungerlohn benutzen zu können.Und dann wird sich gewundert, wenn es irgendwann mal wieder in eine andere, ganz radikale Richtung umschlägt. Gezündelt wird ja nun schon...Mit René gehe ich ansonsten auch vollkommen konform.Sozialistisch-dekadente Grüße

[kai.r]

@eddieMuss Dir leider widersprechen, es soll keine neue "Schicht der Wehr-und Mittellosen" herangezüchtet werden.Es gab schon immer und wird und muss sie auch in Zukunft geben, die Unterschicht, und zwar unterteilt in die wirklich armen Schlucker, die für ihr Schicksal nichts können, und das andere, von mir als asoziales Dreckspack tituliertes Gesocks, das nur darauf aus ist, unser Sozialsystem auszunutzen und zu schmarotzen.Ich kann einfach nicht verstehen, wieso man letztere, also dieses arbeitsscheues Gesindel, auf Teufel komm raus finanziell auf allen nur denkbaren Wegen unterstützt.Ins Arbeitslager und ruh ist.Und Schwesterwelle hat mit jedem seiner Worte recht.Wie übrigens seinerzeit auch Oscar Lafontaine mit seiner Differenzierung, man muss bei Haartz4 unterscheiden zwischen denen, die jahrelang anständig gearbeitet haben und unverschuldet in eine Notlage gekommen sind, und solchen, die sich jahrelang erfolgreich um jede Arbeit gedrückt und das Sozialsystem auf jede nur denkbare Weise ausgenutzt haben.Wie immer, spricht man Mißstände an, kommt die Nazikeule.

[eddie]

Von mir kommt bestimmt keine Nazikeule!Aber was tut dir persönlich daran weh, daß man versucht, Menschen (ja, Menschen!), die aus den unteschiedlichsten Gründen nunmal nicht arbeiten, ein Existenzminimum zu sichern?Siehst du deine Steuergelder dann doch lieber in Milliardengräbern wie der HRE versinken?Auf was mußt du persönlich jeden Monat verzichten, um dieses "asoziale Dreckspack" mitzufinanzieren?

[Sierra]

Zitat:Auf was mußt du persönlich jeden Monat verzichten, um dieses "asoziale Dreckspack" mitzufinanzieren?Ich fürchte, wenn sie uns das wirklich sagen würden, wäre hier Revolution. Sogar hier. Weil sie das wissen, werden sie weiter lügen, betrügen und vertuschen. Und froh sein um jeden Bankster, der ihnen dabei hilft.Mittelständische GrüßeMichael

[kai.r]

was mich daran stört ?Diese himmelschreiende Ungerechtigkeit stört mich, dass einige Leute, die arbeiten, weniger bekommen als faule Schmarotzer.Ich sage aber nicht, es muss jeder, der arbeitet und wenig verdient, mehr bekommen. Ich bin strikt gegen Mindestlöhne, der Markt schafft die Arbeit und der Arbeitgeber zahlt die Löhne, nicht der Staat.Nein, die staatlichen Leistungen für wirklich faule und arbeitsscheue, ich nenn sie asoziales Dreckspack, müßen runter, und zwar drastisch.Es muss wieder einen Anreiz, wenn es nach mir ginge Zwang, geben zum arbeiten.Außerdem gab es schon immer und wird es auch immer geben, unterbezahlte Hilfsarbeiten, auch die müßen gemacht werden, und dazu brauche ich keine Doktoranden.Dieses ganze Bildungsgeschwurbel ist der falsche Weg.Es gibt genug Arbeit für ungebildete, nur wird verlangt, dass dafür Geld bezahlt wird wie für einen ausgebildeten Facharbeiter, deswegen lässt man diese Arbeit nicht mehr machen und die Unterschicht sitzt daheim (und kassiert Hartz4)Auch ein Weg...

[BUMI45]

Moin, "es gibt genug Arbeit für Ungebildete...." Da bin ich bei meinen Freunden den Landwirten: 300€ pro ha. auf die Hand, das ist Hartz auf hohem Niveau. Von dem Geld bauen sie dann Häuser für ihre Landarbeiter. Weil sie die nicht haben, vermieten sie die Häuser dann an Menschen, die die Mittel für das Haus schon aufgebracht haben.Besser wäre es, diese Mittel an Menschen statt an Flächen zu binden, Geht man davon aus, dass ein Mann 30ha. gut bewirtschaften kann, wäre eine Lohnbeihilfe für einen weiteren Arbeiter pro ha. möglich........... Arbeitsplätze (schöne und oft auch anspruchsvolle) nahezu ohne Ende.Gruß, Burgfried

[eddie]

Zitat:[...Es gibt genug Arbeit für ungebildete, nur wird verlangt, dass dafür Geld bezahlt wird wie für einen ausgebildeten Facharbeiter, deswegen lässt man diese Arbeit nicht mehr machen und die Unterschicht sitzt daheim (und kassiert Hartz4)Auch ein Weg...Oh nein! Es wird nicht verlangt, daß solche "Hilfsarbeiten" entlohnt werden auf dem Niveau eines Facharbeiters!Es soll nur soviel bezahlt werden, daß die Menschen EXISTIEREN können!Du hast dich aber anscheinend noch nicht in der "unteren Kaste" hier in Deutschland bewegt, denn dann wüßtest du, daß es für immer mehr ausgebildete Facharbeiter immer schwieriger bis fast unmöglich wird, von ihrem Verdienst eine Familie mit ein oder zwei Kindern zu versorgen. Ich selbst kenne genug, die inzwischen noch einen Zweitjob angenommen haben.Das Verdienst-Niveau z.B. eines wirklich gut (und teuer, da gibts nämlich keine Lobby zur Abschaffung von Studiengebühren...)ausgebildeten KFZ-Meisters ist in den letzten Jahren teilweise um 25% GESUNKEN!So sieht nämlich die Realität außerhalb (oder sollte ich schreiben: unterhalb?) der FDP-Klientel in Deutschland aus!Für mutwillig ins Verderben gestürzte Banken werden einfach mal so ohne Umstände 300 Milliarden locker gemacht, aber eine Erhöhung des Hartz IV Satzes um wenige Euro, um auch den Kindern von "Dreckspack" eine Chance auf ein halbwegs normales Leben mit allen Chancen zu gewähren, da geht gleich die Welt unter! Denkt doch nicht alle immer so egoistisch!Wollt ihr euer Geld mit ins Grab nehmen?Z.B. Vermögen einfach wieder ein paar Prozentpunkte besteuert, das tut keinem der "Betroffenen" auch nur ein bißchen wehsiehe: http://wirtschaftskrise.org/...die-wirt ... se/...aber die Prinzipien, ja nur die zählen! "Dreckspack" auch nur einen Cent vom "hart erarbeiteten" Geld abgeben? Nie!Wir reden hier immer noch von MENSCHEN, aber wenn das für euch keine mehr sind, sobald sie länger arbeitslos geworden sind, hat sich das Weiterdiskutieren für mich eh erledigt. Wie könnten wir alle so wunderbar friedlich nebeneinander leben, es müßte einfach nur gerechter verteilt werden, aber jeder ist immer mehr nur noch sich selbst der Nächste, sehr traurig...Ich habe wirklich Angst, wohin uns das Ganze noch führen wird. Nachdenkliche Fastnachtsgrüße

[kai.r]

Hallo eddie,ich komme nicht umhin, Dir in Teilen Recht zu geben.Mit Deinen Aussagen bezüglich Facharbeiter hast Du wirklich Recht.Aber das ist nur die eine Seite Medallie.Der Markt, und nur der Markt, hat die Löhne zu regeln, alles andere wird nicht funktionieren.Und wenn die Löhne (endlich) fallen, was ich schon seit Jahren im Bekanntenkreis fordere, so ist das meiner Meinung nach die längst überfällige Selbstreinigung eines aufgeblähten Systems.Es kann nicht sein, dass der Arbeiter diktiert, denn es ist noch immer der Arbeitgeber, der die Löhne bezahlt.Und wenn es Leute gibt, die für weniger Geld arbeiten, so scheint es ja zu sein, sonst würden die Löhne nicht fallen, so muss man das akzeptieren, und nicht versuchen, alles auf einem unrealistisch hohen Niveau zu halten.Ich für mein Teil habe schon lange beschlossen, kein Personal mehr, egal was kommt.Hat man weniger Geld, dann muss man halt auch mal seine Ansprüche zurückschrauben. Immer wieder höre ich von exorbitant hohen Mieten, die bezahlt werden müßen.Ja mein Gott, dann muss man halt was billigeres suchen. Gibts nicht ? Gibts doch ! Und wenn einge Vermieter mal nicht mehr ihre Preise kriegen gehen sie schon runter.Ich selber habe das in schlechten Zeiten schon praktiziert, und ich bin völlig ohne staatliche Hilfe ausgekommen, weil ich nicht wegen meinem Lebensstandart und "menschenwürdig" herumgeplärrt und nach dem Staat geschrien habe.Mein Auto wurde kleiner und älter, meine Wohnung kleiner, man hat gerechnet und sich hier und da eingeschränkt.Unangenehm, aber hat funktioniert.Ich mache bei meiner Kritik nur eine einzige Ausnahme, Leute, die jahrelang gearbeitet und eingezahlt haben, dürfen nicht in kürzester Zeit mit Faulenzern gleichgestellt werden.Da gebe ich Lafonatine (und Dir ) Recht.Ansonsten bleibe ich dabei, langfristig kann der Staat nicht jedem seinen jetzigen Lebensstandart sichern, das geht nicht und ist ungerecht denen gegenüber, die alles bezahlen müßen.Und was ist menschenunwürdig ? Alles eine Frage des Standpunktes (und des Anspruches)Im Bekanntenkreis hatte ich jemanden, der, muss ich zugeben unverschuldet, seinen Job verloren hat.Der hat doch allen Ernstes mit mir rumdiskutiert, dass der Staat die Raten für sein Haus weiterbezahlen müße, denn er sei ja unverschuldet in diese Lage geraten.Schwesterwelle ist ein Schwätzer, und wegen seinem Türkeibeitritts-Geschwafel könnt ich platzen (nein, ich wähle nicht FDP, sonder jahrelang grün, früher, wo sie noch grün waren) aber mit seiner Aussage bezüglich unsere "rundum-sorglos- Wohlfahrtsmentalität" hat er vollkommen recht.Absolute Grundabsicherung vom Staat, für längere Beitragszahler auch länger, aber mehr auch nicht.Und was das Thema Bildung angeht, wer von sich aus lernen will, der kümmert sich drum und tut das auch, da gibts genügend Angebote, auch für Menschen aus sozial schwachen Gebieten.Alle anderen wollen dumm und ungebildet sein und werden das auch ihr Leben lang bleiben. Zum Glück, denn einige Branchen haben für genau solche Leute Arbeit.Und noch was, ob ich mein Geld mit ins Grab nhemen will ? Im Zweifelsfall ja, denn ich sehe es nicht ein, dass ich mich krumm und buckelig gearbeitet habe und ein anderer, der in der gleichen Zeit auf der Strasse Leute verprügelt oder den ganzen Tag Playstation gespielt und sich zugekifft hat, davon profitiert.Wer bedürftig und anständig war, hat von mir schon immer was bekommen, das andere Pack kann mir gestohlen bleiben.Beitrag geändert:13.02.10 19:51:25

[SEAT]

Ich weiß nicht.... wir versuchen seit geraumer Zeit, eine Putzfrau zu finden. Bislang sind aber alle Gespräche daran gescheitert, dass wir die Putzkraft ordnungsgemäß über die Minijob-Zentrale anmelden und auch versichern wollen. Schwarzarbeiterinnen hätten wir hingegen genug bekommen können. Das gleiche sehe ich bei Handwerkern, die sich für kleine Aufträge um die 250EUR schon gar nicht mehr die Mühe machen, vorbeizukommen oder auch nur zurückzurufen... Ist das Elend wirklich nicht so groß, auch wenn alle klagen? Oder sind die Damen und Herren mit Schwarzarbeit voll ausgelastet, so dass für reguläre Dienstleistungen keine Zeit mehr bleibt?Gruß,Thomas