Allah!

[Rene E]

@arondeman, oldsbastel, daggi5: Volle Zustimmunghttp://www.pi-news.net/2008/...anlieu-in-koeln-kalk/Die Seite http://www.pi-news.net/ ist überhaupt zu empfehlen. Z.T. hat man leider auch eine falsche Meinung. Z.B. "der Linken" gegenüber oder den USA. Habe im Moment aber leider wenig Zeit, sonst würde ich hier ein längeres Pamphlet zu dem Thema verfassen.

[ericstrip]

Ist das von der Titanic-Redaktion?

[Knochentreter]

Zitat:Original erstellt von arondeman am/um 30.01.08 15:41:13Dass auch unter dem geschilderten "Angst"-Aspekt dann Religion offensichtlich doch "Opium fürs Volk" ist, stimmtmich da auch nicht hoffnungsvoller.(...)"Historische Erfahrung" im Sinne des Schweigens als Ausdruck einer ewigwährenden Buße ist eine Perversion dessen, was Erfahrungen beim denkenden Menschen eigentlich in allererster Linie bewirken sollten!Erboste GrüßeS.Ich meinte keinesfalls bußetuendes Schweigen. Und ich meinte auch nicht die deutschen Erfahrungen aus der (jüngeren) deutschen Geschichte, ich nannte es eine europäische Stärke, resultierend aus einer (gesamt)europäischen Geschichte. Ich gebe Dir inhaltlich in vielem recht - "wehret den Anfängen" kann für mich aber keinesfalls Panikmache, Polarisierung und Versimplifizierung sein. Ein Wort ist schnell geschrieben, gesagt und geglaubt - Vorsicht und Differenzierung geboten.Die Theorie.Arondeman macht sich ein paar Seiten weiter vorn stark für das Erlernen von Deutsch als Grundlage für die Integration. Die Sprache ist und muss der allererste Ansatz sein, ohne Sprache geht gar nichts. Er kritisiert zB (meiner Ansicht nach übrigens völlig zu recht) mehrsprachige Beschilderungen als Hindernis. Er schliesst mit folgenden Worten:"Wenn ich unter solchen Voraussetzungen in ein anderes Land gehe, dann ist es in meinem ureigensten Interesse, schleunigst brauchbare Kenntnisse der Landessprache zu erwerben und mich dabei auch zumindest soweit in die Gebräuche und Gepflogenheiten des Landes, das MIR die Existenz sichern soll, einzufinden, dass ich mir selbst nicht mehr Steine in den Weg lege als unvermeidlich."So weit, so gut.Die Praxis.Ein Integrationswohnheim in Wien, im September 2001, mit dem Auftrag Flüchtlinge und Migranten während einer Phase von 1 Jahr auf unsere Gesellschaft vorzubereiten. Mohammed ist grade angekommen, mit Frau und drei Kindern. Er ist Afghane - wie rund 80% der Bewohner des Heims zu dieser Zeit. Er wurde eben zum ersten Mal in seinem Leben nach seinem Geburtsdatum gefragt. 32.13.1964 - er hat keins. Er spricht Farsi oder Pashtu und hat auf seiner Fünf-Monate-Flucht von irgendwelchen russischen Schleppern ein paar Brocken english gelernt. Geschweige denn, dass er lesen kann, nicht mal in seiner eigenen Sprache - das würde er zwar nie zugeben, aber seine jungfräulichen Dokumente füllt der Dolmetscher aus.Dem guten Mann deutsch beizubringen scheitert aber vor all diesen Barrieren allein schon an seinem Willen - denn für ihn ist die Mission hier zu Ende. Ab sofort ruht seine Zukunft in seinen Kindern, die er hier heil abgesetzt hat, damit sie schnell lernen und ihn irgendwann ernähren, so wie zu Hause halt, nur besser und ohne dass er dabei um sein Leben bangen muss. Von den Prologhettos weiss er (noch) nichts.Vergiss es, Mohammed jemals deutsch beizubringen.Nicht in diesem Leben.Auf zum nächsten Zimmer, da wohnt Khalil, einer von den 20% Irakern im Heim, auch so um die 40. Saddam hat ihn seinerzeit nach London studieren geschickt, dann hat er in Baghdad Flughafengebäude und Brücken gebaut, seine Dokumente belegen es. Weil er fließend englisch kann, hat er deutsch so nach ungefähr 6 Monaten halbwegs drauf, sprechend, lesend und auch schreibend.Das reicht jetzt alternativ für eine Stelle beiMacDonalds oder einer Leasingfirma im Reinigungsbereich.Und während die beiden ihren Weg ins Unvermeidliche gehen schreibt daggi5 zynisch: Islam heisst Frieden. Und - kaum zu fassen schon im nächsten Satz - dass Pariser Verhältnisse bei uns nur eine Frage der Zeit sind. Die Verknüpfung ist schnell zur Hand, massenfähig und schnell geglaubt. Dass die Pariser Verhältnisse in Wahrheit späte Rechnung für französisches Kolonialverhaltens (halb Afrique parle francais) in Verbindung mit gescheiterten, roten Satellitenstadtvisionen der 70er und einer viel zu liberalen Einwanderungspolitik sind - DAS ist viel zu komplex. Da nehmen wir lieber den Islam zur Hand, wo er sich doch grade so schön anbietet.Khalil und Mohammed kann das wurscht sein. In den Köpfen der Passanten gehen sie beide als Türken durch, Orient ist schließlich Orient.Ach ja, und beide sind Moslems.KTBeitrag geändert:30.01.08 20:29:45

[ericstrip]

(Man kann das Thema eben auch differenziert angehen und das ist sehr angenehm.)

[Na Berlin!]

Nicht in einem Faden mit diesen Leuten. Jedenfalls verkneift man sich offensichtlich die Kritikdes elenden Mohammedanismus - geschweige denn des Islamismus - zu dem es vielzu schreiben gäbe, sieht man flüchtig in die Runde. Knochentreter mag es damit ähnlich gehen,wenn ich's auch nicht annehme. Ein Differenzieren jedenfalls ist dieses Ausblendenaber eindeutig nicht!

[arondeman]

KT, was du das schreibst, klingt ja alles wunderbar schön und differenziert, aber du vereinfachst eben doch wieder nach dem bewährten Schema "Die Gesellschaft ist schuld":Dein Mohammed muss ganz schnell begreifen, dass Sichdurchfütternlassen in orientalischer Sippentradition in den hiesigen Gesellschaftsstrukturen nicht drin und nicht vorgesehen ist, und das Verfahren nach dem Motto "die Obrigkeit wird es schon richten" auch nicht. Seine (wie du schreibst) Weigerung, weitere eigene Integrationsbemühungen z.B. beim Sprachenlernen zu unternehmen, wird seine Akzeptanz (und die seiner Kinder) in dieser Gesellschaft garantiert nicht erhöhen. Allein schon, weil andernfalls u.a. völlig falsche Signale für alle anderen auch nur entfernt in einer ähnlichen Situation Befindlichen gesetzt werden (siehe weiter vorne in diesem Thread), ist es auch Aufgabe SÄMTLICHER Stellen, mit denen er zu tun hat, ihm dies in aller Deutlichkeit klarzumachen (und ihm natürlich auch die entsprechenden Angebote wie Sprachlernkurse zu machen - das ist klar!). Der dann verbleibende Weg ist steinig, aber er ist der einzige gangbare auf dem Weg zu echter Akzeptanz - auch weil dieser Vater nach den hier geltenden Maßstäben auch weiterhin die verdammte Pflicht hat, seine Kinder - aber nunmehr in dem neuen hiesigen Umfeld mit den Anforderungen, die HIER gelten - auf ihrem weiteren Lebensweg zu begleiten und in verwertbarer Form zu fördern, bis sie vollends auf eigenen Beinen stehen können!Dass du nun Frankreich als Ursache für die dortigen Unterschichtenprobleme eine viel zu liberale Einwanderungspolitik unterstellst (Kolonialvergangenheit ist nun mal ein schwieriger Sonderfall. über den ich nicht richten möchte), ist schon eigenartig, wenn man sieht, wer deiner Meinung nach ohne weiteres Wenn und Aber in unseren Breitengraden reinkommen dürfen sollte.Wenn man aber Rassist ist, weil man daraus - speziell aus deiner Frankreichäußerung - nun folgert, dass z.B. Länder wie Dänemark, Australien und Kanada eine für die Volkswirtschaft und damit die Gesellschaft als Ganzes WESENTLICH sinnvollere und zukunftsgewandtere Einwanderungspolitik machen als Deutschland - nun gut, dann sei es eben so und diese Länder sind ebenfalls Rassistenregime und du bist aufgrund deiner Frankreichäußerung ebenfalls einer. (Vorsicht: Blanker Sarkasmus!)Was nun deinen Khalil angeht - ja glaubst du denn, der ist da der Einzige? Schau dich doch mal um, in welchen Aushilfsjobs und Nischen sich die ganzen Ingenieure aus dem gesamten Osteuropa seit 1989 im Westen verdingen mussten und welch harten Weg sie vor sich hatten (und es oft trotzdem geschafft haben oder aber gekonnt umgesattelt haben). Von Anerkennung ihrer Uni- und Berufsqualifikationen keine Spur - und das übrigens bei oftmals weit besseren Deutschkenntnissen und bei für unsere Breitengrade von vornherein weit besserer sonstwie gearteter Sozialisierung. Was glaubst du denn, wo dein Khalil da in der Schlange der gleichermaßen Betroffenen steht? Und so hart es klingt - Qualifikationen muss man glasklar nachweisen, wennn etwas beruflich HIER Verwertbares daraus werden soll, oder was meinst du, warum sich die EU seit Jahren über die grenzüberschreitende gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen ALLEIN SCHON ZWISCHEN DEN EU-STAATEN die Köpfe zermartert, um das Regelwerk in trockene Tücher zu bringen - und was da an Teufeln im Detail drinstecken, die alle der Regelung harren, damit hinterher keiner mit Erfolg dagegen klagen kann? Ahnst du, wo da dann einer aus (noch dazu fernen) Drittländern steht? Willst du das umschmeißen und damit ein (von dir vermutlich unterstelltes) Unrecht durch ein anderes ersetzen, indem du ihn einfach so an anspruchsberechtigteren anderen vorbeibugsierst?Aber vielleicht kannst du ja bei den Behörden, mit denen du zu tun hattest, ein gutes Wort einlegen und dich z.B. dafür stark machen, dass behördenübergreifend mit leuchtendem Beispiel vorangegangen wird und z.B. das staatliche, kommunale oder sonstwie geartete Hochbau- und Tiefbauamt ein bestimmtes Kontingent an Arbeitsplätzen für Zuwanderer aus Drittländern mit unterstellten entsprechenden Qualifikationen, aber ohne jeden weiteren dokumentierten Gleichwertigkeitsnachweis seiner Befähigungen zur Verfügung stellen und damit praktische Eingliederungshilfe leisten! Na? Das wär doch was, ein solcher Leuchttum der unbürokratischen Soforthilfe!Das mag für dich jetzt alles zynisch klingen, aber es ist nicht mehr als sarkastisch angesichts der Vertracktheit der tatsächlichen Sachlage. Betrachte es einfach mal als Anstoß zum Nachdenken über eine WIRKLICHE Differenzierung jenseits der üblichen, gebetsmühlenhaft wiederkehrenden Schuldzuweisung an eine amorphe, nicht individuell greifbare "Gesellschaft"! Es gibt nämlich noch ganz andere Zusammenhänge jenseits reiner Einzelschicksale!PS: Zu Ericstrip wäre auch noch manches zu sagen - wir sind uns garantiert nicht so einig, wie er glaubt. Oder er hat mich nicht wirklich verstehen wollen.Beitrag geändert:30.01.08 21:32:56

[ericstrip]

@arondeman: Stimmt, auch wenn es Berührungspunkte gab, jetzt driftet es gerade wieder auseinander.(Ist etwas ungewohnt für mich, hier plötzlich der Gutmensch zu sein - bin eigentlich eher ein Misantroph. Aber mit großem Herzen *g*)

[daggi5]

WAS JUCKT MICH KHALIL, WAS JUCKT MICH MOHAMMED !!!!!Was wollen die ganzen Leute hier !!!!!Sind wir verantwortlich für alles Elend in dieser Welt !!!Und dieses ganze rumdiskutieren, glaubt einer dieser Gutmenschen hier im Ernst, umgekehrt würde auch so viel diskutiert ?"...schreibt daggi5 zynisch: Islam heisst Frieden. Und - kaum zu fassen schon im nächsten Satz - dass Pariser Verhältnisse bei uns nur eine Frage der Zeit sind."Und ja, Islam ist Frieden, ist doch überall zu sehen, nicht erst seit irgendwelchen Rentner die Beine abgefahren oder ín der U-Bahn zusammengeschlagen wurden, das war doch schon die ganze zeit so, nur hat sich die Gutpresse nicht getraut darüber zu berichten und schlimmer noch, den Migrationshintergrund vieler Straftäter schlicht und einfach verschwiegen.Ich kenne sehr wohl den geschichtlichen Hintergrund der französischen Probleme; Zustände wie in den Pariser Vororten werden bei uns kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wer das nicht erkennt ist blind oder wohnt auf dem Land in einem 2000 Seelen Dorf weit abseits der nächsten Stadt.Wer Freunde und Kollegen bei der Polizei hat soll die mal fragen, wie sie zur Religion des Friedens stehen.Im Übrigen gebe ich Oldsbastel völlig recht, die Wurzel allen Übels sind die Religionen, egal welche.

[arondeman]

Nils, ich habe die Welt nicht so gemacht, wie sie ist (und wie sie sich gerade in Zeiten der Globalisierung auch in ihren weniger schönen Seiten offenbart). Aber der Weg zu einer besseren Welt führt m.E. eben doch nur über kollektives Ärmelhochkrempeln (inklusive ALLER notwendigen von JEDEM SELBST zu erbringenden Vorleistungen fürs Ärmelhochkrempelnkönnen) und nicht über das Begluckenlassen. Der Spielraum für Begluckungen ist in diesen Zeiten schmaler denn je, denn die anderen Teile der Welt schlafen nicht!Und damit ist einstweilen alles gesagt - die Fronten sind eh festgefahren!

[ericstrip]

(Stephan, ich habe nirgends geschrieben, daß ich jemanden, der eigenverantwortlich handeln kann, beglucken möchte. Wenn es um Kinder geht, ist das wirklich etwas anderes, aber das habe ich ja auch schon oben näher ausgeführt. Aber jetzt erstmal gute Nacht...)