Beckenbauer? Spinnt der?

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borgi
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Beckenbauer? Spinnt der?

Beitrag von borgi » Do 22. Jul 2004, 20:37

Zitat:Original erstellt von arondeman:Ich lege mich ja wirklich ungern gerade mit Dir an, Borgi ; aber eins muss doch mal festgehalten werden:Quer durch alle Ebenen des Arbeitnehmerdaseins (und zwar auch und gerade bei den AT-Arbeitskräften, also nur kein Jammern, dass es immer "auf den kleinen Mann" geht) ist doch eins nun mal sonnenklar:Die Anerkennung und Gegenleistung des Unternehmens für die vom Arbeitnehmer erbrachte Arbeitsleistung ist mit der Zahlung des Lohns bzw. Gehalts abgegolten!Alles, was darüber hinausgeht, ist weder einklagbar noch verbriefter Besitzstand, sondern entweder wohlüberlegte Sonderleistung des Unternehmens zur Bindung von Mitarbeitern, die man binden WILL (!), oder aber eine bestimmte Version von Sentimentalität. Das funktioniert in guten Zeiten (siehe Nobbis Kommentar oben zu den Zeiten des Vollbeschäftigung), aber darüber hinaus??Und kann es denn in den Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen überhaupt grundlegend anders sein? In den Kunde-Lieferant- oder Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehungen ist es doch auch so: Stimmt die Leistung des Lieferanten bzw. Auftragnehmers nicht mehr, ist der Kunde bzw. Auftraggeber sehr schnell weg - also z.B. auch Du - und Du fragst ja auch nicht, ob ein Arbeitsplatz verlorengeht, wenn Du nicht mehr bei der Firma X einkaufst. Soviel dazu ...GrußStephanPS: Zu Deinem zweiten Posting: Weißt Du, wie lange mein Arbeitstag in den letzten Tagen (und nicht nur da) abends noch weiterging (zu Uhrzeiten, da der gewöhnliche Malocher schon längst sein Feierabendbier verdaut)? [Diese Nachricht wurde von arondeman am 22. Juli 2004 editiert.]Hallo Stephan,du legst dich nicht mit mir an, wenn Du anderer Meinung bist wie ich.Es wäre schlimm, wenn dass nicht mehr gestattet wäre. ;-)Ich höre immer, dass hier gejammert wird. Lesen sich meine Beiträge so an?Ich jammere nicht und bin auch nicht unzufrieden.Nur die Tatsache, dass man wirklich wieder beim „kleinen Mann“ oder beiden schwächsten Gliedern der Gesellschaft anfängt einzusparen, die liegen doch nun wirklich auf der Hand. Ist ja auch das einfachste, denn die wehren sich ja nicht,die meckern ja nur und das hört nach einer Zeit wieder auf.Das mit dem Gehalt alles abgegolten ist, ist nicht der Fall. Je länger man in derFirma ist, um so höher wächst der Besitzstand an den Arbeitsplatz. Junge Leute findendas nicht richtig (hab ich auch früher nicht) ältere Menschen denken da etwas anders,weil sie sich nicht mehr so verkaufen können, wie es früher einmal möglich war und weil sie auch manchmal nicht mehr so flexibel sind um sich neuen Herausforderungen zu stellen.Das bringt das Leben so mit sich.Diesen Besitzstand kann man aushebeln, wenn es der Firma ernsthaft schlecht geht, der Mitarbeiternicht mehr planbar ist oder absolut nur noch Schlechtleistung erbringt. Es ist zwar schwierig, dass gebe ich zu, aber es geht. Aber, es gibt ja nicht nur schlechte Arbeitnehmer, sondern auch schlechte Arbeitgeber, die über Leichen gehen. Rendite zählt, der Mensch ist unwichtig. Warum muss man denen es noch erleichtern sich von ihren Verpflichtungen zu trennen und die Mitarbeiter den Sozialämten übergeben? Seit es die Arbeitsämter zu Recht nicht mehr mitmachen soll nun der Kündigunsschutz gelockert werden. Tut mit Leid. Hab ich kein Verständniss für. Noch mal zu dem Besitzstand. Dieser Besitzstand ist aber überhaupt nicht zu vergleichen mit denen von unseren Lehrern,Leute im öffentlichen Dienst oder gar Politikern. Nur da regt sich scheinbar keiner drüber auf.Obwohl die von Steuergeldern bezahlt werden. Da wird auch keiner wegen Schlechtleistung bestraft, im Gegenteil, die schickt man in den Ruhestand und die Herrschaften leben mit ihrer Überversorgung aus Steuergeldern herrlich und in Freuden. Ich möchte niemandem was weg nehmen, aber wir leben doch in einer Leistungsgesellschaft.Warum sollen diese Gruppen ausgeschlossen werden.Was die guten und schlechten Zeiten angeht. Das regelt der Markt automatisch. Auch der Arbeitsmarkt.Ich habe beispielsweise vor 10 Jahren wesendlich mehr Geld verdient wie heute und muss sogar heute vielleicht noch mehr dafür tun. In Deinem Beispiel mit Kunden und Lieferanten hast du eines der wichtigsten Dinge vergessen.Die Qualität! Mittlerweile eines der wichtigsten Kriterien um einen Kunden zu halten. ;-)Es ist doch nicht so, als wenn die Menschen in den Betrieben nicht mitzögen wie es immer wieder behauptet wird. Warum wird sich immer wieder an den schwarzen Schafen hochgezogen und alles das präsentiert was negativ ist. Ich persönlich glaube auch nicht das es den meisten Mitarbeitern von Daimler Benz sehr wehtun würde wenn sie für ihr Geld mehr arbeiten sollen, nur wie das gemacht wird ist unter aller Sau. Das schlimme ist, es wird von anderen Betrieben nachgemacht und von doofen Politikern für gut geheisen.Das Leben besteht aus Geben und Nehmen. Das ist ein Grundsatz, mit dem ich immer gut gefahren bin.Wenn dies kein Gleichgewicht mehr hat, läuft alles aus dem Ruder und das Chaos ist vorprogrammiert.So, nu rechts mit der Schreiberei.GrußJoachim[Diese Nachricht wurde von borgi am 22. Juli 2004 editiert.]

Willi
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Beitrag von Willi » Do 22. Jul 2004, 21:48

@matthisa_Pwie Staphan schon schreibt, Dein Chef denkt weiter und will langfristig Geld verdienen. Machen heute leider viele Unternehmen nicht mehr. Deshalb gibt es auch überall Billigschrott." AMG, Brabus und Alpina - alles von Leuten gegründet, die ausschließlich Kohle verdienen wollten, egal wie und womit?"Nein, diese Leute haben aus Ihrem Hobby eine Existenz gemacht, so wie jeder, der länger als 5 Jahre in der gleichen Sparte Selbstständig ist. Letztendlich muß man Geld verdienen, wenn mit dem Hobby, um so besser.@ Joachim: Kündigungsschutz:Kannst du Dir vorstellen, daß es mal größere Projekte gibt, wo man halt nur für 2 oder 3 Monate mehr Arbeitskraft benötigt? Klar, es gibt Leihfirmen, kostet aber viel Geld. Villeicht gibt es aber in 3 Monaten wieder ein dickes Projekt und dann hole ich mir wieder jemanden von einer Leihfirma ? Nee, da wäre es doch viel besser, ich kann jemand einstellen, und wenn es nichts wird, muß er gehen, oder kann auch 6 Monate bleiben oder auch länger... Nur kann ich so ein Risiko als Unternehmer nicht eingehen, wenn nacher doch keine Arbeit für den neuen Mitarbeiter da ist. Ich selber hatte schon öfters Ideen für neue Standbeine in meiner Branche,nur kann ich sie nicht erproben, da ich bei Versagen den Mitarbeiter nicht mehr losbekomme. Ich könnte natürlich auch das Kündigungsrecht schamlos ausnutzen und eine 6 Monatige Probezeit vereinbaren. Wäre das in Deinem Sinne ? ( Mein Sinn ist es auch nicht.) Ältere Mitarbeiter: Ich weiß ja nicht was Du meinst. Ein älterer Mitarbeiter hat ein großes Wissen über die Abläufe der Firma, wird Verantwortung übernehmen, ist doch was wertvolles.Wenn er nichts taugt, wird er gleichgestellt mit Jungen Mitarbeiter.Dann noch was zu Internetzeiten der Chefs : ( Mich kannst du zwar nicht gemeint haben, aber trotzdem ) . Bist Du Dir im klaren darüber , daß Chefs geistig auch nach Feierabend in der Firma sind, oder am mal Wochenende ? Oder in schlechten Zeiten auch im Schlaf ? Wenn ich es als Chef für richtig empfinde nachmittags am 15.00 Uhr ins Freibad zu gehen, dann ist das so . Ich und nur ich als Chef kann entscheiden, was in meinem Laden richtig und falsch ist und muß niemandem ( außer dem Finanzamt ) Rechenschaft abgeben. Wenn ein Mitarbeiter was anderes denkt, dann soll er gehen und es in eigener Selbständigkeit besser machen ( meine Leute sind bei mir auserdem teilweise schon 15 Jahre).Dafür sitze ich aber auch morgens am 5.00 Uhr im Büro wenn es nötig ist, während die Mitarbeiter noch in den süßen Träumen sind.Gruß Willi

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Beitrag von pablo » Do 22. Jul 2004, 22:10

@borgi, ohne jede Polemik:kannst Du mir bitte den Begriff "Besitzstand"etwas naeher erlaeutern? Mir ist der Begriff in diesem Zusammenhang unbekannt; ist das ideell zu verstehen? oder materiell?Bitte um Aufklaerungmit tropischen Gruessenpablo

borgi
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Beitrag von borgi » Do 22. Jul 2004, 22:53

@Pablo: Unter Besitzstand meine ich, dass sich das Recht auf den Arbeitsplatz mit der Anzahl der Beschäftigungsjahre erhöht. Das heißt, dass man den Arbeitnehmer nicht belanglos kündigen kann sondern greifbare und beweisbare Gründe vorlegen muss. @Willi:ich muss Dir doch sicherlich nicht erklären, dass das Kündigungschutzgesetzt erst nach 6 Monaten in Kraft tritt. Bis dahin kannst Du kündigen, egal aus welchem Grund. Du braucht noch nicht einmal eine Probezeit zu vereinbaren.Außerdem gibt es befristete Arbeitsverträge. Damit müsste eigentlich Deine Frage beantwortet sein.Die Chefs oder Vorgesetzten, die nicht in der Lage sind innerhalb eines halben Jahres einen Mitarbeiter zu beurteilen, werden es auch in 3 Jahren nicht können. Warum muss man dann die Dummheit mit einem lockeren Kündigungsschutz noch belohnen. So wie Du doch Deine Firma beschreibst, hast Du doch auch die Probleme gar nicht.Noch mal zum Verständnis. Ich weis welches Risiko ein Unternehmer eingeht, welche Last er zu tragen hat und wie schwer es ist gerade in der heutigen Zeit die Bude am Rollen zu halten. (war auch mal Selbstständig) Ich sehe was in unserer Firma abgeht und arbeite mit an vorderster Front. Das mit den Internetseiten, war eher Ironisch gemeint Natürlich kann jeder machen was er will. Für mich war es trotzdem Interessant. Was mich an der ganzen Diskussion am meisten stört ist, dass immer mehr Mittelständler (die ihr Unternehmen immer seriös geführt haben) in das gleiche Horn blasen wie manche Großunternehmer und Konzerne die mit einer kriminellen Energie, rhetorischen Kunststücken und schleimenden Politikern sich immer mehr aus der Verantwortung stehlen wollen, und dann die Last der Allgemeinheit überlassen wollen. Haben die das nötig? Wäre es nicht besser wenn man sich um mehr Steuergerechtigkeit kümmern würde gegenüber Großkonzernen die sich öffentlich damit brüsten NIX zu bezahlen.Das heißt im Klartext: Reiche immer reicher. Arme immer ärmer. Das der Mittelstand dabei Baden geht, hat scheinbar noch keiner begriffen. (eben amerikanische Verhältnisse)Ich bin für die Erhaltung des Mittelstandes, faires miteinander zwischen Firmenleitung und Belegschaft, dann erhalten wir wieder Zufriedenheit in unserer Gesellschaft, mehr Produktivität, mehr Kaufkraft usw.Wenn die Stimmung weiter so anhält, weiter erpresst wird, weiter bedroht wird, Rechte der Menschen mit Füßen getreten werden und das von Politikern noch begrüßt wird, geht es mit Deutschland auch noch weiter abwärts.Aber mal ne Frage so zum Schluß:Wie viele ältere Arbeitnehmer würdet Ihr denn einstellen wenn das Kündigunsschutzgesetzt gelockert wäre?Gut Nacht.JoachimWas hat das eigentlich noch mit Beckenbauer zu tun. ???[Diese Nachricht wurde von borgi am 23. Juli 2004 editiert.]

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Beitrag von Dannoso » Fr 23. Jul 2004, 00:33

... in Deutschland wieder ändern, sobald genügend Unternehmen kräftig auf die Schnauze gefallen sind - und das natürlich auch gemerkt haben. Schmerzfreie Chefs kapieren das natürlich auch dann noch nicht.[/B][/QUOTE]Hallo,schön wäre es ja. Wird aber meiner Meinung nach nicht so schnell stattfinden. Unsere "Kultur", vor allen Dingen im Industriellen Bereich ist z.Zt. zu sehr von Amerikanern dominiert!Jeder größere Betrieb schielt doch nach USA, um ja keinen Trend zu verpassen. Was von dort kommt muß doch einfach gut sein, geringe Arbeitlosenquote (warum wohl, wegen mangelndem Sozialnetz) hohe Profitabilität (warum wohl, niedrige Arbeitergehälter), usw.. Ja wir passen uns persönlich fast Sklavisch an! Kaum ein Deutscher Industriebetrieb der heute noch im Zuge der Globalisierung ein Deutsches Angebot haben will (glaubt's mir), nein in Englisch hätte es denn doch schon sein dürfen, sonst sind SIE als Anbieter draussen. Was machen wir wenn uns ein Ami nach dem Weg fragt? Eilbeflissen wird in Englisch geantwortet und wir sind auch noch stolz darauf. Auf die Idee das sich dieser Ausländer im Ausland evtl. mal in der Landessprache äußern könnte, kommen wir kaum. Zurück zum Thema: erst wenn die Amerikaner mit Ihrer "Vorbildfunktion" mal kräfig auf die "Schnautze" gefallen sind, dann besteht die Chance einer Änderung auch in den Köpfen unserer Wirtschaftbosse! Aber die Amerikaner sind eben "schmerzfrei" bis in die höchsten Ebenen hinein (siehe derzeitige politische Entwicklung)...Grüsse aus der amerikanischen Besatzungszone Europa

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Beitrag von oldsbastel » Fr 23. Jul 2004, 00:57

Zitat: Kaum ein Deutscher Industriebetrieb der heute noch im Zuge der Globalisierung ein Deutsches Angebot haben will (glaubt's mir), nein in Englisch hätte es denn doch schon sein dürfen, sonst sind SIE als Anbieter draussen. Was machen wir wenn uns ein Ami nach dem Weg fragt? Eilbeflissen wird in Englisch geantwortet und wir sind auch noch stolz darauf. Auf die Idee das sich dieser Ausländer im Ausland evtl. mal in der Landessprache äußern könnte, kommen wir kaum. [/B]Das in einigen Branchen englischsprachige Angebote erwartet werden, ist mir bekannt. Ich für meinen Teil halte mich aber nicht daran. Allerdings können wir uns das als zunehmender Nischenanbieter auch leisten.Englische Angebote gibt es für das Ausland.Im Übrigen ist der größte Teil der Amis - wie auch der Briten - sehr neidisch auf die Tasache, dass weite Teile der europäischen Bevölkerung "Bilingual" oder "Trilingual" sind. Zumindest ist das meine Erfahrung.BTW: Ds Durschnitteinkommen der Amerikaner liegt über dem Deutschen. Zitat:Je länger man in derFirma ist, um so höher wächst der Besitzstand an den Arbeitsplatz.Das stimmt so ja wohl nicht. Der Arbeitsplatz gehört immer dem, der ihn auch bezahlt und eingerichtet hat.[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 23. Juli 2004 editiert.]

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Beitrag von Dannoso » Fr 23. Jul 2004, 09:22

[QUOTE]Original erstellt von Nobbi:...Ergo muss man eben versuchen, die zweifellos immer noch vorhanden Staerken in Dtl. moeglichst gekonnt auszuspielen. Und dazu gehoert eben Flexibilitaet, und, wo noetig, auch Verzicht auf liebgewonnene Annehmlichkeiten....GruesseHallo Nobbi,schon mal daran gedacht das die Leute auch älter werden, evtl. aus xyz Gründen nicht mehr Flexibel sein können (z.B Krankheit, zu versorgende Verwandte)? Evtl. Kinder haben, ein Haus mit den letzten zusammengekratzten Kröten gesparte haben? Einen Lebensmittelpunkt gefunden haben und sich in Umgebung xyz wohlfühlen?Und nun sind sollen Sie Flexibel sein auf Teufel komm raus? Ich persönlich kann diese "Heute hier Morgen dort" (frei nach Reinhardt May) Mentalität nicht mehr ab! Dieses ewige Yupi Genöle "Ihr seid doch selber schuld das es der Wirtschaft schlecht geht! Wieso seid Ihr nicht Flexibel?!" geht einem schon ziemlich auf den Geist.Ja ich gebe Dir in einem Punkt Recht, "wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen"! Nur unsere Stärken sind nicht unbedingt Flexibilität. Höchst Flexibel sind Andere, Inder, Türken, Chinesen ja sogar Boatpeople!Meiner Meinung nach liegen "unsere" Stärken eher im Know How, der guten Ausbildung, Technischen Fortschritt voranzutreiben (z.B. Biotechniken, Pharmaindustrie, usw.).Mit Aufgeben "liebgewonnener Annehmlichkeiten" hat das recht wenig zu tun. Grüsse

Nobbi
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Beitrag von Nobbi » Fr 23. Jul 2004, 09:57

Hallo Dannoso,ich gebe Dir vollkommen recht mit Deiner Definition der Staerken.Deshalb hatte ich ja auch geschrieben, dass Felxibiliteat dauzgehoert, und nicht etwa, dass sie damit gleichzusetzen sei.Und ich meinte damit auch nicht unbedingt modernes Nomadentum, obwohl natuerlich schon die Vermutung nahe lag, da ich meinen eigenen Werdegang der letzten 10 Jahre angerissen hatte.Und ich muss sagen, es hat mir sehr geholfen.Das heisst aber nicht, dass es Jeder so machen muss. Flexibel sein kann man in mancherlei Hinsicht, so. z.B. in Bezug auf die Arbeitszeit (nicht nur unbedingt generell laenger, sondern auch auftragsabhaengig; Modelle wie Arbeitszeitkonten gibt's ja schon), Weiterbildung, Annahme schlechter bezahlter Jobs im Falle des Verlustes des bisherigen usw. Es steht auch nirgendwo geschrieben, dass es immer nur besser werden muss.Klar ist das wuenschenwert, und genau dafuer arbeitet man ja letztlich auch, wenn man mal vom blossen Ueberleben absieht. Nur klappt es leider nicht immer.Wenn ich mir ueberlege, welche Katastrophen fruehere Generationen durchstehen mussten, frage ich mich schon, ob man nicht in weiten Teilen der westeuropaeischen Bevoelkerung ein wenig die Perspektive verloren hat.Ein Blick in andere Laender ist da auch recht aufschlussreich.Ich finde aber durchaus auch, dass Managementverguetungen in zwei- bis teilweise, in USA, dreistelliger Millionenhoehe einfach bodenlos sind, und irgendwo schon eine Verhoehnung der normalen werktaetigen Bevoelkerung darstellen.Man sollte nicht vergessen, dass auch diese Herren nur Angestellte sind.Insofern laege es in der Verantwortung der Anteilseigner, diese Auswuechse zu beschneiden. Erstaunlicherweise finden sich die krassesten Faelle in den USA, wo die Aktie im Gegensatz zu Dtl. schon Volkcharakter hat (ohne dass es je "Volksaktien" gab).Daher bin ich eher pessimistisch, dass sich das aendern wird. Gehoert wohl mit zum System, und ist sicher immer noch besser als die Ausbeutung durch Landesfuersten und Klerus in den vordemokratischen Zeiten.Viel Spass beim Schaffen!Gruesse

Mario
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Beitrag von Mario » Fr 23. Jul 2004, 09:58

Zitat:Original erstellt von borgi:Wie viele ältere Arbeitnehmer würdet Ihr denn einstellen wenn das Kündigunsschutzgesetzt gelockert wäre?Hallo Joachim,wäre ich Arbeitgeber, ich würde mit Sicherheit ältere Arbeitnehmer in meinen Reihen haben.Das Wissen, die Routine, die Kompetenz, die sich diese Menschen im Laufe der Jahre angeeignet haben, würde ich keinesfalls auf der Strasse "verkommen" lassen.Ich habe die Entscheidungen meines Chefs in den letzten 2 Jahren zwei Kollegen eingezustellen, die deutlich über 50 sind, sehr begrüßt. Was die beiden in ihren Bereichen bewegen, hat vorher keiner unserer "jungen" fertiggebracht. Die Fachkompetenz, die beide unseren Kunden gegenüber anzubringen vermögen, hat uns im Markt deutlich nach vorne gebracht.Wenn ich mir hingegen unseren Azubi-Nachwuchs ansehe ..... *würg*, möchte man nur noch das Thema wechseln !Was die uneingeschränkte Flexibilität angeht, so lohnt es sich, über Dannosos Worte nachzudenken, so Unrecht hat er nämlich nicht !Ach ja, DaimlerChrysler hat eine Beschäftigungsgarantie bis 2012 abgeben können. Hurra, Hurra !! und dann ?? Geht die Erpressung der Beschäftigten und der Politik wieder von vorne los ! Da können sich die Kollegen freuen, die vorher in den Ruhestand gehen oder sich rechtzeitig nach was anderem umsehen.Kann mir jemand sagen, wie man eine Beschäftigungsgarantie geben kann ???? Wie wird sowas errechnet ?Bosch hat es ja geschafft, bis 2007 zu garantieren.Viele Grüße,Mario

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Beitrag von arondeman » Fr 23. Jul 2004, 10:01

@Dannoso:Es geht doch nicht zwingend um RÄUMLICHE Flexibilität (die wird heute arbeitgeberseits in der Tat etwas arg überstrapaziert). Es geht aber SEHR WOHL um Flexibilität am Arbeitsplatz. Und da liegt es an jedem Einzelnen (unabhängig vom Alter), ob er mit der Entwicklung Schritt hält (halten MUSS). Wir alle freuen uns natürlich z.B. über einen hochbetagten Karosseriebauer, der noch die alten Techniken der Restaurierung von Holzrahmen beherrscht, oder einen Autoschlosser, der noch Lagermetall gießen kann. Und solche Leute halten wir in Ehren und würden sie auch noch mit 80 nicht in Rente gehen lassen. Aber wie repräsentativ ist das denn für die Gesamtheit aller Berufe? Wo möglicherweise erlahmende Flexibilität durch ein Übermaß an Erfahrung und unersetzlichem (!) Know-how kompensiert werden kann, wird jeder halbwegs vernünftige Arbeitgeber auch ältere Arbeitnehmer nicht entlassen, weil er sie und ihre ERfahrung braucht. Aber ist die erworbene Erfahrung immer unersetzlich?Es gibt doch genug Berufsbilder, da ist ein erheblicher Teil der in Jahrzehnten gewonnenen Erfahrung heute ziemlich obsolet, weil ein Teil dieser Erfahrung heute in ausgefeilter Computersoftware sogar von relativen Berufsneulingen abrufbar wäre. Die Anforderung lautet dann, eben diese neuen Technologien (nicht nur Computer) richtig zu beherrschen. Und hier sehe ich (nicht in diesme Forum , aber "draußen") bei manchen älteren Arbeitnehmern erhebliche Defizite. Mal ein ganz krasses Beispiel, für dessen Wahrheitsgehalt ich mich aber zu 200% verbürge:Als ich noch angestellt war, war es in unserem Laden üblich, dass die verfassten Dokumente (mitunter mehrere hundert Seiten lang und oft unter erheblichem Zeitdruck produziert) diktiert und von Schreibkräften geschrieben wurden. Ist schon ein paar Jahre her, war aber zu einer Zeit, als Computer in diesem Bereich längst gang und gäbe waren. Da hatten wir zwei schon recht "reife" Schreibkräfte (soll heißen: so Mitte 50), die waren als Schreibkräfte im alten Sinn absolut Spitze - Schreibgeschwindigkeit atemberaubend, Rechtschreibung perfekt usw. Aber Schreiben auf dem PC? Ogottogottogottogott! Nein, es ging nur auf der alten (immerhin elektrischen) Schreibmaschine. Folge: Korekturmöglichkeiten: Schwierig! Nachträgliche Änderungen im Manuskript: Ganze Seite neu abschreiben oder mit Korrekturband rumfummeln. Kurzfristige Umstellungen und Ergänzungen? Unmöglich! Kurz und gut, für die praktische Arbeit eine immense Mehrbelastung und Komplizierung der Arbeitsabläufe bei allen, denen die Schreibkräfte doch nur zuarbeiten sollten! Was bringt es einem, wenn die Schreibkraft nie einen Rechtschreibfehler macht (heute eh egal, dafür gibt's Rechtschreibprüfprogramme mit entsprechenden Nachkorrekturmöglichkeiten, also ist diese Qualifikation der Schreibkraft bei Verwendung moderner Geräte obsolet!), man dafür aber keine inhaltlichen Korrekturen oder Änderungen vornehmen kann?Kurz und gut, über diese Frauen drohte die Entwicklung ihres Arbeitsumfeldes in Riesenschritten hinwegzugehen! Und so ist es heute an so manchen Arbeitsplätzen auch. Und ich könnte mir vorstellen, dass genau aus diesem Grund so manche Arbeitgeber bei älteren Arbeitnehmern ein gewisses Bauchgrimmen haben. Wissen veraltet heute schneller denn je, und das betrifft uns ALLE (auch die noch nicht ganz so alten, und "die Alten" können da für sich keine Schonzeit beanspruchen. ).Soviel von einem, der auch nicht mehr zu den ganz Jungen zähltGrußStephanPS: Lese gerade Marios Kommentar. Da sieht man's mal wieder, wie wenig sich manche Tätigkeitsfelder vergleichen lassen. Im Verkauf und Vertrieb ist einer, der seine Branche seit 30 Jahren in- und auswending UND sich (hoffentlich) auch ständig über die neuesten Produkte und Entwicklungen auf dem Laufenden hält, sicher jedem Jungspund überlegen. Aber ist das in allen Berufen (z.B. in bestimmten Bereichen des produzierenden Gewerbes) so? Ich glaube nicht ...[Diese Nachricht wurde von arondeman am 23. Juli 2004 editiert.]

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