Drehen jetzt alle durch? (Achtung! Kontroverses Politik-Thema!)

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von borgi:In vielen Dingen bin ich mit dir einer Meinung.Aber in einigen Sachen musst du noch viel lernen und dich vor allem mal von dem Amerikanischem Unfug verabschieden.Borgi,das hat mit amerikanischem Unfug nichts zu tun. Das gibt es auch in USA nicht.Die Frage ist doch, was wollen wir. Soll nach Möglichkeit alles so weiterlaufen wie bisher (natürlich ohne jemandem weh zu tun), damit sich jeder schön weiter selbst bemitleiden kann (so kommt es mir vor)?Oder wollen wir was grundsätzlich Neues wagen? Wer wagt, gewinnt!Ach ja, hier noch die Thesen zur Außenpolitik an die Kirchentür genagelt: - Fernziel sind die Vereingten Staaten von Europa mit europäischer Zentralregierung als System von europäischen Bundesstaaten. Ein wesentliche Eckpfeiler ist dabei die Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen. Die Bundesstaaten haben entsrechende Autonomie, damit kulturelle, historische und geographische Besonderheiten nicht einfach glattgebügelt werden.- Ob wir die NATO brauchen, kann man diskutieren. Das Westeuropäische Verteidigungsbündnis sollte aber bestehen bleiben.Wegen der Außenpolitik steht da jetzt:[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 04. November 2005 editiert.]

[Histomat 2]

Ich zahle in der privaten Krankenkasse 168,-- Euro für die 30%-Deckung , Krankenhaus 1. Klasse, Chefarztbehandlung, freie Arztwahl, Warten im überfüllten Wartezimmer ist die große Ausnahme, mein Zahnarzt nimmt gar keine Kassenpatienten mehr. Die restlichen 70 % von jeder eingereichten Arztrechnung (die 30-70%-Teilung gibt es übrigens nur bei Pensionären, bei den aktiven Beamten wird 50-50% geteilt, wie bei den Angestellten)) zahlt mein ehemaliger, staatlicher Arbeitgeber bar an mich aus, nach den üblichen Kürzungen, die heute jeden treffen. Das System kommt den Staat billig, weil nur eine Handvoll Angestellter (keine Beamten!) alles abwickelt, die AOK beschäftigt dagegen Hunderte (von Angestellten!)Das Problem ist außerdem, daß die gesetzlichen Kassen vom Gesetzgeber zu allerlei sachfremden Leistungen gezwungen werden, da fällt auch die Mißwirtschaft in diesen -übrigens ebenfalls privaten- Kassen nicht weiter auf. Hinzu kommt, daß die PKV sich die Fußkranken im Lande nach Möglichkeit vom Halse hält. Am Ende zahlt der Kassenpatient mehr als der"Privat"- Versicherte, bei geringeren Leistungen. Würde man die PKV abschaffen, würde in der GKV noch mehr Geld unkontrolliert verbrannt werden. Mein Vorschlag: Alle versichern sich privat, wie sie es ja auch mit ihrem Auto machen (dieser Vorschlag stammt wohl von der FDP). Die Schwachen und Hilflosen kommen in eine aus Steuergeldern bezahlte Armenversicherung. Damit das niemand peinlich ist, kann man ja die Plastikkärtchen mit Gold rändern.H.

[Tingeltangelbob]

Zitat:Original erstellt von Histomat 2:Die Schwachen und Hilflosen kommen in eine aus Steuergeldern bezahlte Armenversicherung. Damit das niemand peinlich ist, kann man ja die Plastikkärtchen mit Gold rändern.H.Liebe(r) Histomat,was du da von dir gibst, stößt selbst mir als Befürworter weitgehender Privatisierung auf.Aus deinem Beitrag entnehme ich, dass du entweder Single oder aber sehr vermögend bist. In ersterem Fall würdest du nämlich so wie ich unter den unverschämt hohen Kosten der PKV für eine 4-köpfige Familie leiden.Jedes Familienmitglied hat einen eigenen Vertrag, der vor Jahren abgeschlossen, nicht ohne drastische Einbußen an Leistung kündbar ist.Die jährlich wiederkehrenden Beitragserhöhungen aller Verträge führen mittlerweile zu einem vielfachen dessen, was an Familienbeitrag in einer GKV zu entrichten wäre.Natürlich sind Mißwirtschaft und Korruption in den gesetzlichen Kassen ein Thema, man sollte die Sache allerdings etwas differenzierter betrachten, als du es hier tust.Mit Verlaub,Chris

[Histomat 2]

Mein letzter Satz klingt vielleicht etwas flapsig, aber mein Beitrag war auf jeden Fall schon deshalb sachlich, weil ich mit konkreten Zahlen arbeite und Du Deine Behauptung, daß Du in der PKV mit einem "Vielfachen des GKV-Beitrages" leben mußt, nicht mit Zahlen belegen kannst. Ich bin auch nicht Single und auch nicht Großverdiener. Meine Frau, die etwa ein Drittel meines Einkommens hat und pflichtversichert ist, zahlt etwa 180 € (Arbeitnehmeranteil) an die Barmer. Mein Sohn ist von Anfang an privatversichert, sein Anteil stieg von ca. 50€ als Schüler/Student auf jetzt ca. 150 € bei eigenem Einkommen.So, jetzt kannst Du den Vorwurf an uns Deutsche, daß wir immer nur auf hohem Niveau klagen, widerlegen. Immerhin verdienst Du so viel, daß Du außerhalb der Versicherungspflichtgrenze liegst.Gruß H.[Diese Nachricht wurde von Histomat 2 am 04. November 2005 editiert.]

[Hurvinek]

DAS ist Histomat, wie wir ihn kennen und vermisst haben....Hallo Helmut, schön, dass Du wieder da bist! Gruss vomOlli[Diese Nachricht wurde von Blues Brother am 04. November 2005 editiert.]

[Histomat 2]

Hallo Blues Brother,danke für die nette Begrüßung! Aber von Histomat sind nur noch wir zahnlosen, altersweisen, alten Leutchen, H+M, übriggeblieben. Nörpel sitzt seine jährliche Strafe aus den Berliner Maifeiern ab, Vettenpfuhl ist in das Geschäft mit "Bresse-Hühnern" eingestiegen, die er billig aus dem Donaudelta bezieht.Gruß Helmut

[Tingeltangelbob]

@Helmut, vielen Dank für den Link zur Britischen Botschaft. Um allerdings einen praxisnäheren Einblick in die Materie zu bekommen, stelle ich anheim, dich mit der Schwester meiner Mutter zu unterhalten, die seit 1963 mit ihrer Familie in London lebt. (Maile dir gerne die Kontaktadresse). Du kannst dich natürlich auch mit mir unterhalten, ich habe von 1997 bis 99 in London gearbeitet und in längeren Zeiträumen dort gelebt.Zum anderen muss ich dir unterstellen, dass du entweder meine Beiträge nicht richtig gelesen hast oder womöglich ein Verständigungsproblem deinerseits besteht:in keiner Weise fordere ich die beitragsfreie Mitversicherung meiner Familie, wenn ich die Unterschiede der GKV zur PKV anführe. Mir ist schleierhaft, warum ich dir "Rechenschaft über meine Bedürftigkeit" liefern sollte, die einerseits nicht vorliegt und andererseits auch gar nicht angesprochen wurde. Insofern entbehren deine Unterstellungen nach Forderung von "Transfereinkommen" für meine Familie jeder Grundlage. Es macht auch keinen Sinn, wenn du dich aufgrund meiner berechtigten Kritik an einem Teil deines Beitrags vom 4.11. "Plastikkärtchen für Schwache u. Hilflose mit Gold rändern" nun so ins Zeug legst, nur um irgendwie den Turnaround im Rechthaben zu schaffen. Meinetwegen lass dir noch was Schönes einfallen, ich habe nicht vor, in dieser Sache noch weiter Zeit zu verwschwenden.Schönes Wochenende,Chris[Diese Nachricht wurde von Tingeltangelbob am 05. November 2005 editiert.]

[BJ43]

Hallo Ich bin kein Freund von ellenlangen Beiträgen zu komplexen Themen.Aber: Jede Medaille hat zwei Seiten. Es nutzt nix, wenn die Beiträge von der gesetzlichen und der privaten Versicherung gegenüber gestellt werden. Fakt ist, dass die private Versicherung wesentlich näher an den tatsächlichen Kosten für das Gesundheitssystem dran ist. Die gesetzliche Versicherung kann nur so “preiswert” sein, da sie durch Steuergelder aufgepäppelt wird. Diese Steuergelder, die dafür notwendig sind, werden dem Bürgern aus der anderen Tasche wieder herausgezogen & zwar auch denen, die in der Privaten versichert sind.Ob das gerecht/sinnvoll ist, möge jeder für sich entscheiden. Jedes System muss, um die Kurve wieder zum Anfang meines Beitrages zu kriegen, entscheiden ob sie dies (Steuergelder in die Systeme) möchte.GrußBj43

[Histomat 2]

Ich kann mir denken, was über das brit. System so erzählt wird: Wartezeiten bei Operationen, "Lotsen" entscheiden, wann man dran ist, fehlende Intimsphäre in großen Krankensälen, usw. Tatsache aber ist: Das brit. System ist effektiv, billig, reformfähig, der Brite im Durchschnitt gesünder als der Deutsche. Daß verwöhnte deutsche Privatpatienten solche Verhältnisse nicht gut finden, ist natürlich klar. Der deutsche Luxus ist aber leider teuer, uneffektiv und eine Reform ist nicht in Sicht. Man würde das Geld doch viel lieber in einen Oldtimer stecken.Und was die beitragsfreie Mitversicherung von Familienmitgliedern betrifft: Man muß sie nicht fordern, sie fällt einem zu, auch wenn man die Unterstützung der Solidargemeinschaft gar nicht benötigt.H.

[Histomat 2]

Chris,Deine Haltung berührt ein grundlegendes Problem der heutigen Gesellschaft:Ganz selbstverständlich forderst Du die beitragsfreie Mitversicherung Deiner Familie, verlangst "Transfereinkommen" und forderst also die Gesellschaft auf, Dir gefälligst das Leben zu erleichtern. Rechenschaft darüber, ob Du überhaupt bedürftig bist, legst Du nicht ab. Ich bestreite also zuerst einmal, daß Du sätzliche 300,-- € benötigst, weil Deine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einen solchen Mehrbetrag nicht hergibt.Der Gesetzgeber hat übrigens vor, die beitragsfreie Mitversicherung aus öffentlichen Mitteln zu bezahlen. Wenn es politisch als Förderung der Familie gewollt ist, in Ordnung, obwohl ich meine, daß die Bedürftigkeit ein Kriterium sein sollte.Gruß Helmut PS.: Grundfalsch ist Deine Beurteilung des britischen Systems National Health Service. Bitte informiere Dich über google oder www.britischebotschaft.de [Diese Nachricht wurde von Histomat 2 am 05. November 2005 editiert.]