Justiz - ist das zu glauben?

[Maxe]

Zitat:Original erstellt von RA-Wilke am/um 18.10.07 17:13:58Ist doch kein Problem, man studiert einfach hinter irgendeinem technischen oder geisteswissenschaftlichen Studiengang noch schnell 10 bis 12 Semester Jura hinterher, absolviert das zweijährige Refendariat und schon ist man optimal vorbereitet. Mit dem Geld verdienen muß man sich in seinem dann schon etwas fortgeschrittenen Alter natürlich etwas beeilen.Das wäre ein Ansatzpunkt, wenn auch nur schwerlich möglich. Ich weiss aber, das in es z.B.in P. Herzogs Zunft so ist, das es verschiedene Zweige gibt die ein Student vor dem Studium festlegen muss wie beispielsweise Wirtschaftsinformaik. Wie kan ein Informatiker ein Programm schreiben, wenn er überhaupt nicht weiss, was bei z.B. einem Warenwirschaftsprogramm alles zu berücksichtigen ist. Hat er es nicht drauf, ist es ein schlechtes Programm (wenn vielleicht auch gut geschrieben)So kann es auch den Studiengang Wirtschaftsjura (Betriebswirtsachaftsjura) geben. Studienbegleitetend Betriebswirtschaft heisst die Lösung. Am Ende steht ein Fachanwalt für Wirtschaftsfragen. Hat ein Anwalt die Grundzüge der Betriebswirtschaft nicht drauf, ist es ein schlechter Anwalt für diesen Bereich.Die Frage ist also, wie kann ein Anwalt/Richter eine Entscheidung fällen, wenn er keine Ahnung vom Tuten und Blasen hat? Und genau das maßt sich die Jurispndenz an!Die Jurispondenz sollte sich darüber mal Gedanken machen!!Gruß Maxe

[Privra]

Äpfel sind nicht Birnen... das eine ist Strafrecht, das andere Zivilrecht...1. Ein Verteidiger, der nicht keine Akteneinsicht beantragt, macht wohl einen Fehler.Ein Verteidiger, der nach dieser Überraschung und Entscheidung keine Berufung einlegt, macht einen weiteren Fehler - es sei denn, der Mandant will es nach eingehender Beratung nicht2. Überlegt mal, wie viele "Fachrichter" ein Gericht vorhalten müsste, das geht gar nicht. Ich habe mich letztens übrigens eingehend mit Imkerei beschäftigen müssen, davor mit Speditionsbedingungen bei Verschiffung nach Japan - allerdings sind sehr viele tatsächliche Probleme auf einfache gesetzliche Grundlagen zurückzuführen. Denn technischen Teil haben Sachverständige zu lösen oder Anwälte in ihren Schriftsätzen zu erklären. Trifft ein Richter eine Entscheidung auf der Grundlage einer falschen technischen Annahme oder techn. Unverständnisses, gibt es eine zweite Instanz, das ist ein absoluter Berufungsgrund. Oldbastel - hat Dich der Anwalt darüber beraten?Ich biete Oldbastel an, mal zwei,drei seiner "schlechter Richter"-Urteile einschließlich Schriftsätze anzusehen und auszuwerten.Ich glaube nicht, dass alle Richter nur falsch entscheiden, die Fehlerquote wird ähnlich derer aller anderen Berufsentscheider sein. Es liegt übrigens in der Natur der Sache, dass bei Gericht meist beide Seiten denken, sie haben Recht. Die Annahme kann aber nur einseitig richtig sein.JensBeitrag geändert:19.10.07 10:35:02

[oldsbastel]

Privra:Ich bin weder Beklagter noch Kläger, sondern habe nur sehr viel mit Produkt- und Technikrecht zu tun - ein Thema, vom dem die Richter in der Regel keine Ahnung haben (z.B. Stichwörter: EG-Richtlinien über Maschinen, EMV, Druckgeräte, Messgeräte u.a., GPSG inkl. 1. bis 14. GPSGV, EMVG, BetrSichV etc.). Ich bin nächsten Monat wieder vor dem VG mit dabei, wo es wieder genau um solche Themen geht.Abgesehen davon rufen bei mir als Ing.-Büro mehr oder weniger regelmäßig auch immer mal Anwaltskanzleien an, um sich zu erkundigen, wie das denn wohl so zusammenhängt ... Diese Anwaltskanzleien wollen dann ihre Mandanten (in der Regel Firmen) vor Verwaltungsgerichten gegen die Marktaufsichtsbehörden/Arbeitsschutzbehörden etc. vertreten. Im Gegensatz zu solchen Anwälten und den Richtern wissen die Behörden aber in aller Regel, wovon sie reden. Und auch die Rechtsabteilungen der (Industrie)Versicherer drehen solche Anwälte und Richter auf links.Was soll ich jetzt dazu noch weiter sagen ... Im Übrigen bekommst du kein Recht, sondern ein Urteil. Das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun.Was die Zahl der Fachrichter angeht: Die Wirtschaft macht auch nichts anderes, als Experten für die verschiedensten Gebiete zu "züchten". Warum also soll das in der Justiz nicht gehen. Das ist nicht nachvollziehbar. Um beim Technikrecht zu bleiben: Dann würden solche Prozesse meinetwegen eben nur in Hamburg, Frankfurt und München stattfinden, weil dort z.B. die erforderlichen Fachrichter sitzen - und nicht mehr vor dem Amtsgericht Kleinkleckersdorf.Aktuelles Beispiel: Ich bin eben von einem Kunden mit einem neuen Auftrag zurückgekommen. Wenn ich dort Fehler mache, dann gibt es nicht nur Tote, sondern auch schnell einen Millionenschaden. Wenn Richter Fehler machen, dann steht dir die Berufung offen, oder wie? Das kann es doch wohl nicht sein ... jedenfalls nicht ernsthaft!Beitrag geändert:19.10.07 14:34:39

[Maxe]

weil RA sehr konservativ sind wenn es um ihren Berufsstand geht.

[Panama]

Wie sagte der große deutsche Dichter:"Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande."Bevor auf mir herumgehauen wird, das Zitat ist viel älter als ich!GrußPanama