Autobahnnetz wech!

[emw-ute]

Nun ist also raus, oder wird zumindest schon mal "als Sau durchs Dorf getrieben", was während des Wahlkampfs tunlichst nicht erörtert wurde: Der Verkauf des deutschen Autobahnnetzes, einhergehend mit Benutzungsgebühr (pro km, versteht sich, denn das Thema Vignette wird wahrscheinlich nicht der Auslastung und Rechtfertigung des bereits gebauten LKW-Mautsystems gerecht). Wieder einmal trifft es also die, die berufsmäßig pendeln müssen (oder soll man dies künftig durch Ortschaften mit 30er-Zonen bzw. Innenstädte tun?)und aufs Auto angewiesen sind, d.h. auch solche, die für Arbeit täglich weite Strecken zurückzulegen bereit sind. Kombiniert mit der Kürzung / dem Wegfall der Pendlerpauschale ein hübsch zu schnürendes Paket, das dem "Verursacherprinzip gerecht wird und die Eigenverantwortung des Bürgers stärkt", um einmal phrasendreschenderweise allgemeinen Unfug zu umschreiben. Die dabei als Belohnung winkende Steuerermäßigung pro Liter Kraftstoff (die bei 30 Cent/Liter liegen soll, und bei gleichzeitiger Benutzungsgebühr von 4 Cent je gefahrenem Kilometer kaum ein Schnäppchen ist)steht dann natürlich unter dem Vorbehalt der allgemeinen Kassenlage, heißt: Kann auch weniger werden. Einhergehend mit weiteren Einschnitten, die uns bereits angekündigt werden, sicherlich ein professioneller Beitrag, um Ottonormalverbraucher zur Steigerung der Inlandsnachfrage anzuhalten und mehr Geld in den Konsum zu stecken(nämlich das Geld, das er durch diese Einschnitte und Maßnahmen "mehr" im Portemonnaie hat).Eure Meinung?Leicht verärgert grüßtemw-ute

[oldsbastel]

Abwarten und Tee trinken!

[Rene E]

Ich sehe grundsätzlich zwei Möglickeiten die ich wohl zum X.ten Male wiederhole.1. Wir versuchen bei unserer zukünftigen Lebensplanung davon auszugehen, daß die Nutzungskosten für ein Auto immer höher werden und versuchen darauf entsprechend zu reagieren. D.h. Sparsame Alltagsautos kaufen und Entfernungen zu minimieren in dem man in der Nähe des Arbeitsplatzes und der Einkaufsmöglichkeiten zieht.2. Wenn 1 nicht so ohne weiteres durchführbar ist, weil man schon gebaut hat, der flexible Arbeitsmarkt pendeln unvermeidlich werden läßt, autofreie Einkaufsmöglichkeiten abnehmen weil die Einkaufszentren auf die grüne Wiese ziehen und man sich nicht auf eine einmal getroffene Entscheidung verlassen kann (VW Lupo 3L, erst Umweltauto jetzt Rußschleuder) dann gibt es die Möglichkeit, seine Unzufriedenheit kollektiv unserer Regierung mitzuteilen in dem man eine gewisse Zeit lang nicht nur Arbeit fährt und die Konsumtempel außer zum Kauf von Lebensmitteln ebenfalls nicht besucht. Das nennt an Generalstreik. In Frankreich war der letzte am 3.10. Deswegen: http://www.steuerini.at/wochenkommentar.htm http://linke.cc/news/article.php?story= ... 5105728719 Am Freitag dem 7.10. hat dann Belgien dichtgemacht. Kein ÖPNV kein ÖPV und die streikenden Arbeiter haben überdies die Autobahnen gesperrt. http://kurier.at/wirtschaft/1136165.php

[fliermann]

Hallo,meine Meinung: Keine Maut, keine Kfz-Steuer, dafür die Mineralölsteuer hoch!!!Wer viel fährt, soll viel zahlen, aber nur das Besitzen eines Autos soll billig sein. Die Leute sollen schließlich in der Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen und nicht noch einen Anreiz zum Pendeln haben.Außerdem ist Autofahren scheinbar sowieso noch zu billig, wenn ich die Verkehrsmeldungen höre, was sonntags auf unseren Straßen los ist, und wie die Autobahnen jedesmal zu Ferienbeginn und an verlängerten Wochenenden verstopft sind.GrußFRANK

[ford64]

Zitat:Original erstellt von fliermann:Außerdem ist Autofahren scheinbar sowieso noch zu billig, wenn ich die Verkehrsmeldungen höre, was sonntags auf unseren Straßen los ist, und wie die Autobahnen jedesmal zu Ferienbeginn und an verlängerten Wochenenden verstopft sind.GrußFRANKJein. Der Mobilitätstrieb war vor zwanzig Jahren auch nicht anders als heute, aber die Gesamtzahl der zugelassenenPKW hat seitdem deutlich zugenommen, ebenso die Zahl der Bevölkerung der Ballungsgebiete. Wenn ich bei unseren Abendveranstaltungen allerdings Shuttlebusse sehe, die drei Stunden mit laufendem Motor stehen, weil "dem Fahrer sonst kalt wird", gebe ich dir Recht - Sprit ist für manche noch viel zu billig, während er für andere leider immer unerschwinglicher wird.Ein Wegfall der KFZ-Steuer ist übrigens undenkbar, weil damit auch ein Steuermodell für Schadstoffausstoss wegfallen würde. Ungeregelte, geregelte und katlose Fahrzeuge alle in einen Topf? Niemals. Das letzte Mal, als ich das hier gesagt habe, hat man das - aus welchen Gründen auch immer- als persönliche Beleidigung gewertet und war gleich wieder eingeschnappt.

[alpinist]

@ford64"Ungeregelte, geregelte und katlose Fahrzeuge alle in einen Topf? Niemals."Warum nicht? Alle diese Fahrzeuge haben doch den gleichen Schadstoffausstoß wenn sie stehen.KFZ-Steuer weg und gerecht die jeweilige Fahrleistung besteuern.Wer nicht fährt, muß auch nicht bezahlen, so einfach ist das.

[alpinist]

und nochwas:bei Minusgraden 3 Stunden in einem Auto sitzen zu müssen würde ohne (nicht vorhandener Standheizung) zu Erfrierungen führen.Daheim heizt ihr doch auch und stosst Schadstoffe aus, ihr grünen Weltverbesserer.[Diese Nachricht wurde von alpinist am 18. Oktober 2005 editiert.]

[ford64]

Alpinist:wenn... es nur so einfach wäre.wenn sie nicht stehen, sondern laufen, haben drei baugleiche Motoren mit geregeltem, ungeregeltem und gar keinem Katalysator sehr wohl einen unterschiedlichen Schadstoffausstoss. Wie hoch (oder niedrig) die Emissionen bei abgeschaltetem Triebwerk sind, ist völlig irrelevant und kann daher absolut keine Ermessensgrundlage sein.Im Übrigen hatten wir letzte Woche noch keine Minusgrade, es waren abends noch relativ milde 12°C. Die Fahrer der fraglichen shuttlebusse hatten überdies auch ausdrücklich die Erlaubnis, in die beheizten Räume zu kommen.Wer soll ein grüner Weltverbesserer sein?

[Zoe]

Zitat:Original erstellt von ford64:Wie hoch (oder niedrig) die Emissionen bei abgeschaltetem Triebwerk sind, ist völlig irrelevant und kann daher absolut keine Ermessensgrundlage sein.Komisch, bei meinen Autos ist es die Ermessensgrundlage für die Kfz-Steuer. Die Supra stand heuer fast nur, seltsamer weise mußte ich mehr Steuer pro 100ccm Hubraum bezahlen als für den Skorpion, der fast täglich benutzt wird.Zoe

[fliermann]

Hallo Zoe,Du hast vollkommen Recht: Autos stoßen Schadstoffe aus, wenn Sie bewegt wedern. Deshalb gehört die Kfz-Steuer auf die Mineralölsteuer umgelegt!!! Gestern habe ich von einem älteren Herren einen 20 Jahre alten Mazda DIESEL gekauft, der in den letzten 2 Jahren nachweislich nur 400 km bewegt wurde. Da kann wirklich niemand von Gerechtigkeit reden, was der gute Mann an Kfz-Steuer bezahlt hat, obwohl er weder die Umwelt verschmutzt noch eine Straße benutzt hat. Deshalb ist auch eine verbrauchsabhängige CO2-Steuer genauso ein Schmarrn. Den Schadstoffaustoß bei Neuwagen bekommt man doch problemlos mit gesetzlichen Regelungen in den Griff, z.B. ab 1.1.2007 dürfen nur noch Fahrzeuge mit Euro 5 zugelassen werden. Dadurch bliebe dem Staat auch viel Verwaltungsarbeit erspart. Und die Bundesländer bekommen einfach als Ersatz für die Kfz-Steuer einen gewissen Prozentsatz der Mineralölsteuer.GrußFRANK